Verband der Stadt- und Landkreise der besetzten Gebiete
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Verband der Stadt- und Landkreise der besetzten Gebiete
Verband der Stadt- und Landkreise der besetzten Gebiete
Schriftgut
229 Aufbewahrungseinheiten
Geschichte des Bestandsbildners
Bestandsgeschichte
Das Schriftgut des Verbandes der Stadt- und Landkreise der besetzten Gebiete ging nach Beschluss des Vorstandes vom 19. September 1928 zunächst an das Stadtarchiv Mainz, wo es den Verbandsmitgliedern bis zum Ende des Jahres 1931 zur Verfügung gestellt werden sollte. Das Aktenverzeichnis des Verbandes wies zum damaligen Zeitpunkt etwa 100 Betreffseinheiten auf und umfasste den gesamten Schriftwechsel über dessen Tätigkeit, insbesondere die Fürsorge für die Kommunen, Landkreise und die Bevölkerung (Vgl. BArch, R 1506/179).
Im März 1932 wurden die Archivalien dem Reichsarchiv übergeben. Den damaligen Mitgliedern des Verbandes wurde dabei zugesichert, jederzeit Einsicht in die Unterlagen nehmen zu können.
In einer Übersicht über die Bestände an Nachlässen und zeitgeschichtlichen Sammlungen im Reichsarchiv vom 14. Juni 1935 wird der Bestand in der Gruppe"Geschlossene private Archive VI " genannt. Das Schriftgut wird darin als"umfassendes und wertvolles Material zur Geschichte der besetzten Gebiet" beschrieben (Vgl. BArch, R 1506/189).
Es ist zu vermuten, dass das Schriftgut nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in die Sowjetunion gelangte, von wo es 1950 ins Deutsche Zentralarchiv, später Zentrales Staatsarchiv der DDR, rückgeführt wurde.
Im Zentralen Staatsarchiv der DDR wurde der Bestand unter der Signatur 61 Ve 2 verwahrt.
Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde der Bestand Teil des Bundesarchivs, wo er die Bestandssignatur R 8049 erhielt.
Archivische Bearbeitung und Bewertung
Die offenbar erste Verzeichnung des Bestandes fand 1967 durch G. Schmid im Zentralen Staatsarchiv der DDR statt. Das Ergebnis war ein Bestandsverzeichnis in Form eines Findbuches.
Da die Verzeichnung aus dem Zentralen Staatsarchiv der DDR nicht aussagekräftig genug erschien und nicht mehr mit heutigen Richtlinien übereinstimmte, erfolgte im Sommer 2009 eine Überarbeitung des Findmittels. Das Bestandsverzeichnis mit Titeln, Enthält-Vermerken und Laufzeiten wurde überarbeitet und ergänzt. Einige Aktentitel wurden erweitert, Serien und Bandfolgen gebildet und Redundanzen entfernt. Auch wurde ein Index erstellt, um die Suche nach wichtigen Schlagwörtern zu ermöglichen.
Die Klassifikation wurde in einigen Punkten verändert und so dem überarbeiteten Bestandsverzeichnis angepasst.
Abschließend wurde eine Revision des Bestandes durchgeführt, eine Kassation ist jedoch nicht erfolgt.
Der Bestand umfasst heute 227 Verzeichnungseinheiten und 6 laufende Meter, die sich über eine Laufzeit von 1919-1930 erstrecken.
Das Findbuch wurde schließlich durch eine Einleitung, in der Informationen zur Verbands- und Bestandsgeschichte enthalten sind, ergänzt.
Bestandsbeschreibung
Organisation, Aufbau und Tätigkeit des Verbandes: Organisation, Sitzungen und Besprechungen der Organe des Verbandes 1919-1930 (14).- Verwaltungsangelegnheiten, Rundschreiben, Mitteilungen und Eingaben 1919-1930 (24).- Politische Lage in den besetzten Gebieten 1920-1930 (13).- Tätigkeit der Reichsregierung und Reichsbehörden 1920-1929 (9).- Wirtschaft und Finanzwesen in den besetzten Gebieten: Finanzielle Fragen der Städte und Gemeinden, Steuerwesen 1923-1930 (32).- Besatzungskosten, -leistungen und -schäden.- Verwaltungsangelegenheiten 1919-1930 (26), Grundstücks- und Gebäudeangelegenheiten 1921-1930 (27), Entschädigungsangelegenheiten 1919-1930 (17).- Sonstige Besatzungskosten 1920-1928 (12).- Finanzielle Fragen von Verkehr, Gesundheitswesen und Kultur 1920-1930 (14).- Finanzielle Fragen des Arbeits- und Sozialwesens 1919-1930 (34).- Handel und Versorgung 1919-1925 (5)
Die im vorliegenden Findbuch verzeichneten Akten enthalten hauptsächlich Schriftgut zu Organisation und Aufbau des Verbandes, aber auch zu Fragen der Verwaltung in den besetzten Gebieten. In den Niederschriften und Protokollen der Vorstandssitzungen des Verbandes, die den Zeitraum von seiner Gründung bis zu seiner Auflösung dokumentieren, lassen sich die Entwicklung der Mitgliederzahlen, Umstrukturierungen und ein breites Spektrum politischer Probleme nachvollziehen.
Besonders deutlich wird die enge Zusammenarbeit mit dem Reichsministerium für die besetzten Gebiete, das sich gemeinsam mit dem Verband um einen geregelten Ablauf des Alltags bemühte. So sind insbesondere Fragen zur Einquartierung der Besatzungstruppen, zum Wohnungsbau oder zu besonderen Vergünstigungen für die Besatzer dokumentiert.
Des weiteren enthalten die Akten Informationen zur Wirtschafts- und Finanzlage, darunter beispielsweise die Verwaltung der Steuern, die Besatzungskosten und Okkupationsleistungen sowie die Entschädigungsansprüche der Städte und Gemeinden auf Grund von Schäden während des Ruhrkampfes.
Schließlich findet man zahlreiche Unterlagen zum Arbeits-, Sozial- und Gesundheitswesen sowie zur Versorgungslage, worunter unter anderem die Abwicklung der Erwerbslosigkeit und Wohnungsknappheit, die Prävention von Krankheiten oder die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln fallen.
Erschliessungszustand
Online-Findbuch (2009)
Zitierweise
BArch R 8049/...