Deutsche Heeresmission in Bulgarien

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Deutsche Heeresmission in Bulgarien 
Deutsche Heeresmission in Bulgarien 
Schriftgut 30 Aufbewahrungseinheiten 0,4 laufende Meter 
Geschichte des Bestandsbildners Während des deutschen Balkanfeldzuges im April 1941 wurden Thrazien und Mazedonien von bulgarischen Truppen besetzt und somit wieder ein Zugang zur Ägäis gewonnen. Am 20. Mai 1941 wurde der „General des deutschen Heeres bei der königlich-bulgarischen Heeresleitun" eingerichtet, änderte aber im Laufe der nächsten drei Jahre des Bestehens wie folgt den Namen: Mai 1941 - Juli 1941 „General des deutschen Heeres bei der königlich-bulgarischen Heeresleitun" Juli 1941 - Juli 1943 „Chef des Deutschen Ausbildungsstabes bei der königlich-bulgarischen Heeresleitung und Militärattaché Sofi" 15. Juli 1943 - Mitte 1944 „Deutscher General beim Oberkommando der königlich-bulgarischen Wehrmach" Mitte 1944 - August/September 1944 „Deutscher General in Bulgarie" (auf Wunsch der bulgarischen Regierung führte die Dienststelle in dieser Zeit auch die Bezeichnung „Chef der Deutschen Heeres- bzw. Militärmission in Bulgarie") Die Dienststelle bestand bis zur politischen Abkehr Bulgariens vom Deutschen Reich im August 1944 bzw. bis zur Kriegserklärung an Deutschland am 9. September 1944. Die Befehlshaber waren: 15. April 1941 - 7. Januar 1942 Generalmajor Paul Völckers 7. Januar 1942 - 1. Dez. 1943 Oberst Heinrich Knesch (eigentlich Ia-Offizier) 1. Dez. 1943 - Mai 1944 Generalmajor Heinrich Gäde 1. Juni - September 1944 General der Infanterie Willi Schneckenburger August/September 1944 Generalmajor Heinrich Gäde Der Aufgabenbereich umfasste nach Anlage 9 und 10 zur Dienstanweisung für den Kommandierenden General und Befehlshaber in Serbien vom 1. Mai 1942 (siehe in RM 35-III/164): 1. Der Chef des Deutschen Ausbildungsstabes bei der kgl. bulgarischen Heeresleitung unterstand dem Chef des Generalstabes des Heeres. Er war wirtschaftlich dem Militärattaché bei der Deutschen Gesandtschaft in Sofia angegliedert. Der Chef des Deutschen Ausbildungsstabes bei der kgl. bulg. Heeresleitung hatte die Disziplinarbefugnisse eines Regimentskommandeurs gegenüber Angehörigen seines Stabes. 2. Der Chef des Deutschen Ausbildungsstabes bei der kgl. bulg. Heeresleitung stand der kgl. bulg. Heeresleitung als Berater in allen Fragen der Ausbildung und der mit diesen Fragen der Organisation des kgl. bulg. Heeres zur Verfügung. Er berichtete über den Stand der Ausbildung. Wünsche der kgl. bulg. Heeresleitung über deutsche Waffen- und Gerätelieferungen im Rahmen der Neuorganisation des bulgarischen Heeres übermittelte er dem Militärattaché, der sie gegenüber dem Oberkommando des Heeres vertrat. Der Chef des Deutschen Ausbildungsstabes war gehalten, den Wehrmachtbefehlshaber Südost über seine Tätigkeit zu unterrichten. 3. Der Chef des Deutschen Ausbildungsstabes und der deutsche Militärattaché waren auf engste Zusammenarbeit angewiesen, insbesondere hinsichtlich des gegenseitigen Austausches von Wahrnehmungen und Erfahrungen. Die Ausgaben des deutschen Militärattachés, insbesondere sein Berichtsweg, wurden durch den Einsatz des Deutschen Ausbildungsstabes nicht berührt. Zur Abgrenzung der Aufgaben für die Zusammenarbeit mit den kgl. bulgarischen Streitkräften wurde nach Anlage 10 festgelegt: 1. Fragen der bulgarischen Besatzungstruppen in Serbien zwischen dem Wehrmachtbefehlshaber Südost und dem kgl. bulg. Generalstab wurden über den bulgarischen Verbindungsoffizier bearbeitet. Zur Entlastung des kgl. bulg. Generalstabes und des Wehrmachtbefehlshabers Südost waren alle beteiligten Unterstellten anzuhalten, Fragen ihres Bereichs möglichst in unmittelbarer Zusammenarbeit zu erledigen. Grundsätzliche Fragen waren zur Entscheidung zu melden. 2. Fragen der Ausbildung und der Organisation des kgl. bulg. Heeres bearbeitete der Wehrmachtbefehlshaber Südost in unmittelbarer Zusammenarbeit mit dem Deutschen Ausbildungsstab bei der kgl. bulg. Heeresleitung. 3. Fragen politischer Art, z. B. der politischen Grenzen bearbeitete der Wehrmachtbefehlshaber Südost in unmittelbarer Zusammenarbeit mit dem Militärattaché in Sofia. Bestandsbeschreibung Der Bestand umfasst 31 Aufbewahrungseinheiten mit einer Laufzeit von 1941 - 1945, wobei der überwiegende Teil der Akten aus den Jahren 1943/1944 stammt. Während von der Führungsabteilung für die Zeit von Mai 1941 bis Januar 1944 lediglich ein Kriegstagebuch-Anlagenband vorliegt, sind die Kriegstagebücher für die Zeit von März - September 1944 vollständig erhalten geblieben (5 Bände). Diese enthalten u.a. Einschätzungen der politischen Lage, Sicherungsmaßnahmen, Angaben zur Stationierung deutscher Einheiten sowie zur Räumung Bulgariens. Die ebenfalls für 1944 vorliegenden Tätigkeitsberichte (7 Bände) der Abteilung Ic enthalten Abwehrangelegenheiten und Feststellungen über die bulgarische Wehrmacht. In diesem Bestand sind auch zwei Tätigkeitsberichte vom Nachrichtenführer für die Zeit von März 1943 bis Februar 1944 überliefert, ferner das Kriegstagebuch (mit Anlagen) des Deutschen Verbindungsstabes beim II. bulgarischen Armeekorps (kgl. bulg. Korps Ägäis) und ein Band mit Protokollen zur Übergabe sowie über die Vernichtung von Akten des Deutschen Verbindungskommandos 31 beim Wehrmachtbefehlshaber Mazedonien (Januar 1944 - Januar 1945). Vorarchivische Ordnung Archivische Bearbeitung Der Bestand RH 31-II wurde 2011 aktualisiert und nach den aktuellen Verzeichnungsrichtlinien in die Datenbank BASYS-S-2 übertragen. Ebenso erfolgte eine Aufnahme der Altsignaturen in die Datenbank, wodurch eine diesbezügliche Recherche möglich wird. Die Unterlagen - insbesondere die Kriegstagebücher - wurden mit Enthält-Vermerken ergänzt, um besondere bzw. wichtige Inhalte abzubilden. Aufgrund der Schriftgutverluste und der damit einhergehenden Überlieferungslücken in der Zeit von 1941 - 1945 wurde eine Bewertung der Unterlagen nicht vorgenommen. Die überformatigen Karten und technischen Zeichnungen wurden aus konservatorischen Gründen entnommen und werden nun in Kartenmappen im Bestand unter neu angelegten Signaturen verwahrt. Erschliessungszustand Findbuch Zitierweise BArch RH 31-II/... 

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