Luftkreiskommando 1 / Luftwaffenkommando Ostpreußen
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Geschichte des Bestandsbildners
Als territoriale Kommandobehörden wurden am 1. April 1934, getarnt als Höhere Luftämter, die Luftkreiskommandos geschaffen mit einem Befehlshaber im Luftkreis, später Kommandierender General und Befehlshaber im Luftkreis an der Spitze.
Luftkreiskommando I (Königsberg): Ostpreußen
Luftkreiskommando II (Berlin): Pommern, Brandenburg
Luftkreiskommando III (Dresden): Sachsen, Thüringen, Schlesien
Luftkreiskommando IV (Münster): Schleswig-Holstein, Provinz Sachsen, Hannover, Westfalen, nördliches Rheinland, Oldenburg, Mecklenburg
Luftkreiskommando V (München): Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Nassau, südliches Rheinland, Hessen
Luftkreiskommando VI (See): Kiel
Geplante Einteilung des Reichsgebietes in Luftkreise, Stand: Febr. 1934: RL 2-III/1750
Im April 1935 wurden den Luftkreisen die im Zuständigkeitsbereich liegenden fliegenden Verbände sowie die Flakeinheiten unterstellt. Dazu wurden Höhere Fliegerkommandeure bzw. Höhere Flakkommandeure errichtet.
Die wenige Fliegereinheiten im Luftkreis I unterstanden dem Befehlshaber im Luftkreis direkt.
Im Oktober 1937 erhielten die Luftkreiskommandos arabische Nummern. Durch Einschiebung des Luftkreises 7 waren die territorialen Zuständigkeitsbereiche geändert worden. Sie umfassten jetzt, mit Ausnahme des Luftkreises 1, mehrere mit den Wehrkreisen territorial identische Luftgaue:
Luftkreis 1 (Königsberg): Wehrkreis I
Luftkreis 2 (Berlin): Luftgaue II, III
Luftkreis 3 (Dresden): Luftgaue IV, VIII, IX
Luftkreis 4 (Münster): Luftgaue VI, XII
Luftkreis 5 (München): Luftgaue V, VII, XIII
Luftkreis 6 (See) (Kiel)
Luftkreis 7 (Braunschweig): Luftgaue X, XI
Anfang 1938 wurden die Luftkreise (unter Fortfall von 3 und 4) in Luftwaffengruppenkommandos umbenannt. Aus den Höheren Fliegerkommandeuren wurden Fliegerdivisionen gebildet. Die Höheren Flakkommandeure wurden aufgelöst, da die Zuständigkeit an die Luftgaukommandos überging.
Durch die Änderung der Luftgaugrenzen trat im Juli 1938 eine Neugliederung in Kraft:
Luftwaffengruppenkommando 1 (Berlin): Luftgaue III (Berlin), IV (Dresden), VIII (Breslau)
Luftwaffengruppenkommando 2 (Braunschweig): Luftgaue VI (Münster), XI (Hannover)
Luftwaffengruppenkommando 3 (München): Luftgaue VII (München), XII (Wiesbaden), XIII (Nürnberg)
Dazu kamen die selbständigen Stäbe:
Luftwaffenkommando Ostpreußen: Luftgau I (Königsberg)
Luftwaffenkommando Österreich, später Ostmark: Luftgau XVII (Wien) (gebildet aus dem Kommandierenden General der Luftwaffe in Österreich)
Luftwaffenkommando See in Kiel
Anfang 1939 wurden die Luftwaffengruppenkommandos 1 bis 3 in Luftflottenkommandos 1 bis 3 umbenannt. Das Luftwaffenkommando Ostmark wurde in Luftflottenkommando 4 umbenannt. Gleichzeitig wurde der Luftgau VIII (Breslau) der Luftflotte 4 unterstellt und das Luftwaffenkommando Ostpreußen der Luftflotte 1 zugeteilt.
Territoriale Zuständigkeit der Luftflotten, Luftgaue und Flughafenbereiche, Stand 1. Mai 1939: RL 2-III/1749
Das Luftwaffenkommando Ostpreußen unterstand dem Luftflottenkommando 1 und wurde nach dem Polenfeldzug wieder aufgelöst.
Ende Januar / Anfang Februar 1945 wurde unter Auflösung des Luftgaukommandos I das Luftwaffenkommando Ostpreußen (neu) aufgestellt. Dieses unterstand dem Luftflottenkommando 6.
RL 7-12
Luftkreiskommando 1 / Luftwaffenkommando Ostpreußen
Schriftgut
2 Aufbewahrungseinheiten
0,2 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Die Akten stammen aus Rückführungen aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Von dort wurden die Akten 1968 an das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv abgegeben.
Diese Akten waren bisher im Sammelbestand RL 7 (Luftflottenkommandos) zusammengefasst. Zur besseren Darstellung der einzelnen Provenienzen wurden Nebenbestände zu RL 7 angelegt. Im Zuge der Umsignierung wurden die bisher in den Amtsdrucksachen (Bestand: RLD 18) verwahrten Akten ebenfalls den neuen Beständen zugeordnet.
Bestandsbeschreibung
Vom Luftwaffenkommando Ostpreußen ist nur eine Akte mit organisatorischen Unterlagen sowie eine Akte zum Flugmeldedienst vorhanden.
Vom Luftwaffenkommando Ostpreußen (neu) liegen keine eigenen Akten vor.
Zitierweise
BArch RL 7-12/...
[Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv, RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: 2. Abteilung (Organisation), RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: Abt. Luftwaffenbodenorganisation, RL 2-II Generalstab der Luftwaffe / Luftwaffenführungsstab, RL 7-1 Luftflottenkommando 1, RL 19-1 Luftgaukommando I, RH 19-II Oberkommando der Heeresgruppe Nord (Polenfeldzug), RW 48 Wehrmachtauskunftstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene; hier: Ausarbeitungen der Deutschen Dienststelle zu Stellenbesetzungen und Einsätzen im Zweiten Weltkrieg, ZA 1 Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer, ZA 3 Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Luftwaffe, MSG Militärgeschichtliche Sammlungen, Literatur, Boog, Horst: Die deutsche Luftwaffenführung 1935-1945, Stuttgart 1982, Endres, Robert: Zum Verbleib der Luftwaffenakten beim Zusammenbruch 1945 und danach, in: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): 50 Jahre Luftwaffen- und Luftkriegs-Geschichtsschreibung, Freiburg 1970, S. 25-31, Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, Osnabrück 1978, Mehner, Kurt und Reinhard Teuber: Die deutsche Luftwaffe 1939-1945. Führung und Truppe, Norderstedt 1993 (Kriegsspitzengliederung und Stellenbesetzung), Tessin, Georg: Formationsgeschichte der Wehrmacht 1933 - 1939. Stäbe und Truppenteile des Heeres und der Luftwaffe, Boppard 1959, Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, 22 Bände, Osnabrück 1965 ff., Völker, Karl-Heinz: Die deutsche Luftwaffe 1933-1939, Stuttgart 1967]