Hammerstein-Equord, Kunrat von

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Hammerstein-Equord, Kunrat von 
Geboren am 14.06.1918 in Berlin ist Kunrat von Hammerstein-Equord das vierte von sieben Kindern des Generals und Hitler-Gegners Kurt von Hammerstein (1878-1943) und dessen Frau Maria, geb. von Lüttwitz (1886-1970). Die Familie ist gemischt konfessionell; die Eltern lassen den Kindern freie Hand - in der Wahl ihrer Karrieren und der politischen Haltung.Kunrat von Hammerstein besucht das Berliner Bismarck-Gymnasium, für 1937 ist ein Schulaufenthalt in Kalifornien belegt. Anschließend tritt von Hammerstein als Fahnenjunker in das Kavallerie-Regiment 14 ein.Der Offiziersprüfung an der Kriegsschule in Dresden 1939 folgen Einsätze als Spähtruppführer der 5. Panzerdivision in Polen und an der Westfront (1940) sowie verschiedene Auszeichnungen (u.a. EK I und II). Eine Verletzung bedingt die Frontuntauglichkeit (daneben Diagnose Multipler Sklerose). Kunrat von Hammerstein beginnt ein Jurastudium in Berlin, Leipzig und Bonn. Neben weiteren Aufgaben für das Oberkommando des Heeres ist Kunrat von Hammerstein zugleich im Lehrstab der Schule für die Schnellen Truppen Krampnitz tätig.Kunrat von Hammerstein und seine Geschwister unterhalten enge Beziehungen zum (militärischen) Widerstand gegen Hitler (dokumentiert sind Bekanntschaften mit Carl Goerdeler, Philipp v. Boeselager, Ewald von Kleist, Axel v.d. Bussche, Fabian von Schlabrendorff, den Familien zu Lynar, von Hardenberg, von Hassell, von Falkenhausen u.a.). Zur Jahreswende 1944/45 werden Maria von Hammerstein und einige der Kinder aufgrund der Widerstandsbeteiligung verhaftet, Kunrat und sein Bruder Ludwig werden als fahnenflüchtige Wehrmachtangehörige gesucht. Kunrat von Hammerstein flieht ins Rheinland. Schon früh beginnt von Hammerstein, seine Erlebnisse und Gedanken niederzuschreiben. Manuskripte der Jahre 1942-1944 versteckt er auf dem Landsitz der entfernt verwandten Wessels in Dänemark. Mit der vielfach beachteten Aufsatzsammlung"Spähtrup" 1960 (2. Auflage 1964) gibt er Einblicke in eigene Kriegserfahrungen im Westen, aber auch zum Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944."Richtig ausgewertet und verstanden ist das Buch in seinen Abschnitten über das leidige Thema"Widerstand in einer totalitären Diktatu", ein pragmatischer Beitrag im Sinne einer Einzelfallstudie zur Soziologie des 20. Juli 1944" (Axel von dem Bussche in DIE ZEIT, 1964). Nach dem Zweiten Weltkrieg bemüht sich Kunrat von Hammerstein um eine Beschäftigung beim Verfassungsschutz. Dies gelingt nicht; dennoch sind in den 1950er Jahren verfassungsdienstliche Tätigkeiten belegt. So berichtet von Hammerstein an Otto John u.a. von Gesprächen mit ostzonalen Stellen bis hin zum Minister der Staatssicherheit der DDR, insbesondere zum Häftlingsfreikauf oder auch der westdeutschen Wiederbewaffnung.1953 tritt Kunrat von Hammerstein in die Kölner Otto Wolff AG ein. Im wesentlichen mit Pressearbeit befasst, gibt von Hammerstein auch ein innerbetriebliches Periodikum heraus "Gazett"). Mit dem Geschäftsführer Otto Wolff von Amerongen ist von Hammerstein über das berufliche hinaus verbunden. 1983 scheidet Kunrat von Hammerstein aus dem aktiven Berufsleben aus. Kunrat von Hammerstein verstarb im Juni 2007 in Bonn. 
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