. . "Einleitung:\r\n\r\nAls Plankammer wurde bei den preußischen Regierungen die Abteilung bezeichnet, in der die für den Dienstgebrauch benötigten Karten aufbewahrt und verwaltet wurden. Heute gibt es solche Plankammern bei den Regierungspräsidenten nicht mehr, die Dezernate verwalten die für ihren Dienstgebrauch notwendigen Pläne und Karten selbst.\r\n\r\nDie Plankammer der Regierung Aachen ist bereits 1820 eingerichtet worden, wie es Akten im Bestand Regierung Aachen Nr. 7641-7646 (1818-1883) belegen. In den Jahren 1816-1819 existierten nach Auskunft dieser Akten Kartenablagen bei den Abteilungen der Regierung z.B. bei der Hochbauabteilung. Schon im Jahr 1819 unternahm die Regierung Münster den Versuch, eine Plankammer für die gesamte Behörde einzurichten (Amtsblatt der Reg. Münster No 6, Bekanntmachung vom 18.1.1819 No 13495 Die Errichtung einer Plankammer betr.) Damit war die Münsteraner Regierung in eine Vorreiterrolle geschlüpft. Das vom Oberpräsidenten von Vincke in Berlin eingereichte Promemoria wird am 28.3.1820 in Form eines Zirkulars an alle königlichen Regierungen in den preußischen Provinzen geschickt und zwar mit der Bitte um Berichterstattung über die gegenwärtige Situation der Kartenverwaltung, zurückzusenden an das Ministerium des Handels in Berlin.\r\n\r\nDieses Zirkular enthält das genaue Ordnungsschema der Münsteraner Plankammer sozusagen als\"Prototy\":\r\n\r\n1. Sammlung für Karten\r\n\r\nI Topographie\r\n\r\nII Grenzen\r\n\r\nIII Gemeinheiten\r\n\r\nIV Städteanlagen\r\n\r\nV Domänen, Forsten\r\n\r\nVI Kunststraßen, Wege\r\n\r\nVII Wasserbau\r\n\r\nVIII Entwässerung\r\n\r\nIX gemischt\r\n\r\n2. Sammlung der Zeichnungen für\"gemeinnützige oder merkwürdige technische Constructione\"\r\n\r\n1. Schloß, öffentliches landesherrliches Gebiet\r\n\r\n2. Brücken\r\n\r\n3. Mühlen, Freiarchen\r\n\r\n4. Schiffsschleusen\r\n\r\n5. Militärgebäude\r\n\r\n6. Kirchen, Schulen\r\n\r\n7. Maschinen, Feuerspritzen etc.\r\n\r\n8. gemischt\r\n\r\n3. Sammlung der Modelle oder Muster neuer Erfindungen\r\n\r\n4. Mathematische- und Zeichen-Instrumente\r\n\r\n5. Stufensammlung der Steinbrüche, merkwürdiger Naturprodukte und altertümlicher Gegenstände\r\n\r\n6. Normale für Maße und Gewichte\r\n\r\n7. Alles, was für Gewerbe und Bauwesen bedeutend ist wie eine besondere Büchersammlung und die von Ministerien erlassenen Instruktionen, Vorschriften und sonstigen Reglements.\r\n\r\nBeamte der Regierung Aachen haben beim Durcharbeiten dieses Zirkulars Notizen an den Rand des Textes gemacht, so z.B., daß die Regierung selbst Modelle von Erfindungen besitzt und, daß einige für die Baugewerkschule angeschafft und dort im Inventar eingetragen wurden. Oder daß man keine\"merkwürdigen Naturprodukt\" besitzt und die\"aufgefundenen altertümlichen Gegenständ\" an das Museum abgegeben hat. Andererseits aber auch die Randbemerkung, daß die bisherige Organisation der Kartenverwaltung nach dem vorgelegten Modell abzuändern sei. Der Baurat war ab jetzt auch für die Plankammer zuständig (laut Staatshandbuch von 1820 Baurat von Heinz). Unter seiner Anleitung geschah das Eintragen und Ausgeben von Karten und die Ergänzung des Repertoriums durch den Registratur. (Mehr Personalien lassen sich nicht ermitteln, da die Plankammern in Staatshandbüchern nicht erwähnt werden).\r\n\r\nEin Band eines solchen Repertoriums, der als Behördenfindmittel diente, ist unter Regierung Aachen (BR 0005) Nr. 24476 im HStA überliefert. Leider umfaßt er nur die Abteilungen II (Flüsse und Brücken), III (Pläne zu Konzessionsgesuchen von Firmen) und IV (Staats-, Bezirks-, Actien- und Communalstraßen, Forstwege, Allignementspläne und Eisenbahnstrecken).\r\n\r\nDas endgültige angewendete Modell für die Titelaufnahme sieht folgendermaßen aus:\r\n\r\nSignatur\r\n\r\nTitel (wörtlich von der Karte, Ergänzungen in I I)\r\n\r\nFormat (Breite x Höhe) in cm\r\n\r\nMaßstab (Bruchform, evt. umrechnen)\r\n\r\nAusführungsart \"Kommentarzeil\")\r\n\r\nnur Endprovenienz mit Altsignatur\r\n\r\nVerzahnung mit Akten\r\n\r\nJahresangabe\r\n\r\nDie Klassifikation erfolgte anhand der alten Registraturordnung, soweit sie mit Hilfe des alten Repertoriums der Plankammer nachvollziehbar war. In anderen Fällen halfen die Altsignaturen, die sich auf den Plänen fanden.\r\n\r\nDen größten Teil der Überlieferung machen die Karten zum Eisenbahnwesen aus (z.B. Pläne zu Streckenläufen). Einen anderen Komplex bilden Gebäudepläne, wobei die Zeichnungen zum Regierungsgebäude in Aachen und die Pläne zur\"Alten Anatomi\" der Universität Bonn von 1824 besonders hervorzuheben sind (Nr. 1307).\r\n\r\nDie Laufzeiten reichen von 1816 bis 1974. Zur Orientierung sind Namen von Zeichnern, Firmen und Orten unterstrichen. Die Karten sind zu zitieren und zu bestellen: BR 0095 Nr. ...\r\n\r\nHilfsmittel bei der Verzeichnung:\r\n\r\nQuellen:\r\n\r\n- ein Band des Inventars der Plankammer Reg. Aachen unter Reg. Aachen (BR 0005) Nr. 24476 archiviert; weitere Bände sind nicht vorhanden\r\n\r\n- Akten zur Errichtung einer Plankammer, die auch Verzeichnisse der Plankammer enthalten unter: Reg. Aachen (BR 0005 Nr. 7641ff, 1818-1883 für die nachträgliche Verzahnung mit Akten\r\n\r\n- Findbuch 211.10.00 Reg. Aachen, Eisenbahn, Verkehr, Post\r\n\r\n- Findbuch 211.13.02 Reg. Aachen, Bauwesen\r\n\r\nFür einen groben geographischen Überblick der Eisenbahnlinien; Blätter 4901, 5002, 5102-5104 der DTK 1:25000 NRW"@deu . "Regierung Aachen Plankammer BR 0092"@deu . . . "Regierung Aachen Plankammer BR 0092"@deu . . . "1.361 Karten, Kartenwerke, Kartensätze"@deu .