Neumann, Helmut (schles. Jugendbewegung/ Boberhaus)

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Neumann, Helmut (schles. Jugendbewegung/ Boberhaus) 
Neumann, Helmut (schles. Jugendbewegung/ Boberhaus) 
Die von Helmut Neumann im Auftrag des Boberhauskreises e.V., zwischen 1960 und 1994 errichtete Sammlung zur Geschichte der Schlesischen Jugendbewegung wurde im März 1995 an das IfZ-Archiv abgegeben. Die Sammlung umfaßt im wesentlichen Unterlagen und Materialien zur Geschichte des Boberhauses und seinem Umfeld von 1919 bis 1937. Da die Akten des Boberhauses verschollen sind [s. Bd. 25], enthält der Bestand überwiegend Sekundärmaterialien (Erinnerungen, Aufsätze u.ä.) aus der Nachkriegszeit. Das aus dem Zeitraum 1919-37 erhaltene Quellenmaterial besteht größtenteils aus Tagebüchern, Privatkorrespondenzen, Rundschreiben und Zeitungsartikeln. Die von Herrn Neumann angelegte Pertinenzordnung konnte weitgehend beibehalten werden.Die Sammlungsschwerpunkte des Bestandes liegen in der Geschichte und Entwicklung der Schlesischen Jungmannschaft (1919-1933), der Auslands- und Südosteuropabeziehungen, des Freiwilligen Arbeitsdienstes und der Unterdrückung und"Gleichschaltun" der Jugendbewegung durch das NS-Regime.Die Schlesische Jungmannschaft gehörte als Teil der 1926 gegründeten Deutschen Freischar zu den mitgliederstärksten und aktivsten Gruppen innerhalb der bündischen Jugendbewegung. Eine besondere Rolle hatte dabei das Volksbildungsheim Boberhaus, das als Schulungs- und Begegnungsstätte für Heranwachsende und Studenten unter Schirmherrschaft von Prof. Eugen Rosenstock-Huessy 1926 gegründet wurde. Das Heim sollte als Forum und Bildungsstätte Gruppen aller politischen Richtungen offenstehen und entwickelte sich zu einer wichtigen Institution innerhalb der deutschen Jugendbewegung. Vor allem am Aufbau des Freiwilligen Arbeitsdienstes (FAD) waren Mitarbeiter des Boberhauses maßgeblich beteiligt. Darüber hinaus leistete das Boberhaus im Rahmen der internationalen Jugendbewegung -über politische Grenzen hinaus.Pionierarbeit im Jugendaustausch und der Völkerverständigung mit Südosteuropa. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten leitete einen Prozess der zunehmenden Einschränkung und Zensur der Aktivitäten des Boberhauses ein, der 1937 mit der Schließung des Volksbildungsheimes endete. Daneben enthält der Bestand Lebensläufe und Materialien zu ca. 200 Mitgliedern bzw. Zeitgenossen, die der Schlesischen Jugendbewegung nahestanden. Zur Geschichte der Schlesischen Jungendbewegung liegt eine weitere Sammlung, der Nachlass Dr. Walter Greiff (ED 380), im IfZ-Archiv vor. 

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