Müller, Otto

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Müller, Otto 
Müller, Otto 
Die vorliegenden, eine Spanne von 45 Jahren umfassenden Briefe Otto Müllers an seinen Jugendfreund und Kameraden Friedrich Stählin bieten vielfältige Einsichten: zum Einen in eine intensive Freundschaft, die -auch wenn die Gegenüberlieferung hier nicht enthalten ist- beiderseitig über mehrere Jahrzehnte gepflegt wurde. Zum Anderen rekurriert Müller häufig auf Kriegserlebnisse (Südostfront und -einsatz), so dass weitere Details und Erfahrungen der dort Stationierten rezipiert werden können. Darüber hinaus sind beide Familien nach 1945 offenbar viel gereist; die Briefe enthalten häufige Beschreibungen der besuchten Landschaften, Städte und auch wechselnder Wohnorte, sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Eine besondere Verbindung ist/waren die offenbar gemeinschaftlich erstellten und versandten (Fern-"Ringbrief", in unregelmäßigen Abständen verfasste und politisch gefärbte philosophisch/ literarische/ kunsthistorische Abhandlungen. Einzelne Beiträge Müllers zu Ringbriefen sind in den Schreiben enthalten und nach Ordnungspunkten (vermutlich nach gestellten Fragen bzw. anderen Vorgaben) abgehandelt. Der Tenor der Überlieferung wird mit fortschreitendem Alter des Verfassers zunehmend familiärer; philosophische, literarische oder gar politische Äußerungen nehmen ab oder fehlen ganz. Müller beschreibt sich selbst später als unpolitisch, wenngleich etwa Landtagswahlen, die Spiegel-Affäre oder die Studien- und Schulreformen der 1970er Jahre Erwähnung finden und wie sich Sohn Gerhard zu letzteren verhält. Die meisten Schreiben liegen handschriftlich vor. 

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