Schauff, Johannes
http://lod.ehri-project-test.eu/units/de-002624-nl-ed_346 an entity of type: Record
Schauff, Johannes
Schauff, Johannes
Wenn man von Schauffs Tätigkeit für die Gesellschaft für innere Kolonisation absieht, hatte er kein Staatsamt im engeren Sinne inne. Seine Tätigkeit an der Spitze der ICMC war vergleichbar dem Management einer großen internationalen Organisation. Hier gibt es eine ausführlichere Aktenüberlieferung, während die Papiere, die seine Tätigkeit für die GFK in der Weimarer Republik dokumentieren, bis auf wenige Ausnahmen verlorengegangen sind bzw. während der NS-Zeit vernichtet wurden. Auch von Schauff gesammelte Dokumente über seine Zeit als Zentrumspolitiker, die vor seiner Emigration in dem der Familie gehörenden Bauernhaus in der Eifel deponiert wurden, gingen beim Einmarsch der Amerikaner verloren. Neben dem ICMC war es eine weitere Organisation des Vatikans, die während des II. Konzils begründete Kurienkommission"Justitia et Pa", deren Tätigkeit ausführlich dokumentiert ist. Aktenüberlieferungen finden sich schließlich noch für Schauffs Tätigkeit für die FIS vor allem in der Phase ihrer Gründungsgeschichte.Schauffs politische Betätigung - dies gilt vor allem für die Zeit nach 1945 - war in erster Linie informeller Natur. Aus persönlichen Gründen drängte es ihn nicht in staatliche Ämter, obwohl sie ihm angetragen wurden. Gleichwohl war er mit seinen mannigfaltigen Kontakten und persönlichen Verbindungen, die zum Teil noch aus der Weimarer Republik herrührten, bei zahlreichen Entscheidungen präsent und einflussreich. Diese Phase seines Lebens ist vor allem durch eine breite Korrespondenz dokumentiert, die nahezu zwei Drittel des Bestandes ausmacht. Sie ist gegliedert in einen ersten, gesonderten Teil"Allgemeine Korresponden" (alphabetisch), zum andern sind entsprechende Korrespondenzteile den einzelnen Tätigkeitsfeldern zugeordnet (dort zum Teil chronologisch).Die Ehefrau Karin Schauff hatte nicht nur ein schwieriges und wechselvolles Familienschicksal mit neun Kindern zu meistern, sie war seit der Weimarer Republik auch eine enge politische Weggefährtin ihres Mannes. Nach 1945 trat sie als Schriftstellerin und Publizistin hervor. Ihre Materialien und Korrespondenzen, die häufig auch im Namen ihres Mannes geführt wurden, sind nicht gesondert gegliedert, sondern wurden in den Bestand integriert. Herbst 1995, Dieter Marc Schneider.