"Der Nachlass der Familie und des Antiquariats Rosenthal stellt ein wichtige Überlieferung zur deutschen Antiquariatsgeschichte (u.a. Handel mit bedeutenden Inkunabeln und Frühdrucken) und zum intellektuellen jüdischen Leben in München dar. Am 1. Mai 1895 eröffnete Jacques Rosenthal ein „Buch- und Kunstantiquariat“, das sich ab 1911 in einem repräsentativen Stadtpalais an der Brienner Straße 47 befand. Jacques Rosenthals Sohn Erwin eröffnete zu Beginn der 1920er Jahre Niederlassungen in Berlin und Lugano. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, der zunehmenden Judenfeindlichkeit und Berufsverboten sah Jacques Rosenthal sich zu einer stillen Partnerschaft mit seinem Konkurrenten Georg Karl gezwungen, bevor er 1932 einen Schlaganfall erlitt. Ende 1935 verkaufte Erwin Rosenthal das Antiquariat an den Angestellten Hans Koch, der das Geschäft in Eching bei München bis zur Geschäftsaufgabe im Jahr 1977 führte. Erwin Rosenthal emigrierte nach Italien, dann 1935 in die Schweiz und schließlich 1941 in die USA. Die Nachkommen von Erwin Rosenthal, Albrecht, Bernhard und Felix, führten selbst über viele Jahre hinweg weltweit angesehene Antiquariate in der Schweiz (Felix), in New York, dann Berkeley (Bernhard) und London (Albrecht). Der Sohn Albrecht (Albi) führte in London ein eigenes Musikantiquariat. Der Bestand enthält Geschäftsbücher (Lagerbücher, Einkaufsbücher, Verkaufs- und Ansichtsbücher, Verkaufslisten und Angebotslisten, 1909-1977), Korrespondenz (sowohl mit Kunden als auch geschäftsintern, 1927-1977), annotierte Kataloge des Antiquariats Jacques Rosenthal (1895-1973, darunter eine vollständige Reihe an handnotierten Katalogen bzw. Handexemplaren von Jacques und Erwin Rosenthal 1895-1935) und des Antiquariats von Ludwig Rosenthal (1867-1910; vollständige Reihe handnotierter Kataloge 1864-1895), Kataloge von Geschäftspartnern und Teile der Handbibliothek von Erwin Rosenthal; Familien- und Geschäftskorrespondenz von Jacques und Emma Rosenthal, Erwin und Margherita Rosenthal sowie deren Nachkommen, insbesondere Albrecht Rosenthal (1914-2004), Materialien und Lebenszeugnisse. Das Stadtarchiv konnte zwischen 1997 und 2014 von Jens Koch, dem Sohn von Hans Koch, in mehreren Abgaben große Teile des Firmenarchivs des Antiquariats „Jacques Rosenthal“ erwerben (Erwerbung I). Im Jahr 2014 erwarb das Stadtarchiv von den Nachkommen Erwin Rosenthals, der Enkelin Julia Rosenthal, einen umfangreichen Fundus an Geschäftsunterlagen, Katalogen, Familienkorrespondenz und Lebenszeugnissen, der später durch zwei weitere kleine Abgaben (2017, 2019) angereichert wurde, sowie einen Teilnachlass des bekannten Londoner Musikantiquars und Nietzsche-Forschers Albi Rosenthal (1914-2004), eines Sohnes von Erwin Rosenthal (Erwerbung II). Hinzukommen Nachlasssplitter von weiteren, ebenfalls im Antiquariatshandel tätigen Nachkommen der Brüder Jacques und Ludwig Rosenthal (Erwerbung III)."@deu . "470 AE; 17m"@deu . "Familie und Antiquariat Rosenthal, Firmen- und Familienarchiv"@deu . . . . "Familie und Antiquariat Rosenthal, Firmen- und Familienarchiv"@deu . . .