Schwarzhaupt, Elisabeth
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Schwarzhaupt, Elisabeth
Schwarzhaupt, Elisabeth
Nachlässe
157 Aufbewahrungseinheiten
5,5 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
MdB (CDU, 1953-1969), Bundesminister für Gesundheitswesen (1961-1966), Oberkirchenrätin
Lebensdaten
7.1.1901 geb. in Frankfurt/Main
1919 Eintritt in die DVP
vor 1920 Abitur am Realgymnasium Schillerschule Frankfurt am Main
1920 Lehrerinnenexamen
1921-1925 Studium der Rechtswissenschaften in Frankfurt und Berlin
nach 1925 Referendariat in Frankfurt, Neuruppin und Berlin
1929-1933 Vorträge in Frauenverbänden, Abfassung von Artikeln insb. gegen die NS-Frauenpolitik und Abhaltung von Wahlversammlungen für die DVP
1930 Assessorexamen
1930-1932 Juristin bei der Städtischen Rechtsauskunftsstelle und Rechtsschutzstelle für Frauen in Frankfurt
1932 Hilfsrichterin beim Amts- und Landgericht Frankfurt; Kommissarium als Richterin für Grundbuch und Zwangsversteigerungen in Dortmund
März 1933 Keine Verlängerung des Kommissariums
1933-1936 Juristin bei der Zentrale des Rechtsbundes der Kleinrentner in Berlin
1934 Promotion "Die Währungsklausel im deutschen Schuldrech")
1935/36 Juristin bei der Kirchenkanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche in Berlin
1945 Umzüge mit der Kirchenkanzlei nach Stolberg/Harz, Göttingen und Schwäbisch Gmünd
seit 1945 Mitarbeit in überparteilichen und evangelischen Frauenorganisationen, u.a. im Vorstand des Evangelischen Frauenbundes
1948-1958 Oberkirchenrätin beim Kirchlichen Außenamt der EKD (Auslandsgemeinden und Ökumene) in Frankfurt unter Leitung Martin Niemöllers
1953 Eintritt in die CDU
1953-1969 CDU-Abgeordnete im Deutschen Bundestag
1957-1961 Mitglied des CDU/CSU-Fraktionsvorstands und stellvertretende Fraktionsvorsitzende
1961-1969 Mitglied des Bundesvorstands der CDU
1966-1969 Mitglied des Bundestags-Sonderausschusses für die Strafrechtsreform
seit 1969 Mitglied der Eherechtskommission beim Bundesministerium für Justiz
1970-1972 Vorsitzende des Deutschen Frauenrats
29.10.1986 gest. in Frankfurt
Bestandsbeschreibung
Unterlagen aus der Tätigkeit in zentralen Ämtern der Evangelischen Kirche in Deutschland, aus der politischen Arbeit, insbesondere zu Frauen-, Gesundheits- und Famlienfragen sowie zur Strafrechtsreform. (Stand: 1977) - Besondere Benutzungsbedingungen -
Vorbemerkung
Bestandsgeschichte
Am 14.1.1970 übergab Frau Schwarzhaupt einen ersten Teil ihrer Unterlagen (37 Aktenbände Persönliches sowie Papiere aus der EKD-, Abgeordneten- und Ministertätigkeit) als Depositum an das Bundesarchiv.
Am 27.11.1984 folgten 3 Bände mit Reden, Aufsätzen und Ausarbeitungen, am 3.4.1986 30 weitere Bände Korrespondenz.
Mit Frau Schwarzhaupts Tod am 29.10.1986 gingen die Papiere in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland über.
Am 15.12.1986 überließ der Neffe, Dr. Wolgang Schwarzhaupt, noch 20 Aktenordner sowie Broschüren und Druckwerke zu Kirchenarbeit, Gesundheitspolitik, Strafrecht und Frauenfragen dem Bundesarchiv als Geschenk; in seinem Besitz blieben jedoch noch mehrere Ordner Korrespondenz von Frau Schwarzhaupt mitihrem Vater, einem DVP-Abgeordneten im preußischen Landtag.
Bereits 1976 hatte Frau Schwarzhaupt Unterlagen über Familien- und Strafrecht, Gesundheitswesen, Frauenfragen sowie ihre EKD-Tätigkeit an das Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung in St. Augustin abgegeben.
Ein Nachlaßsplitter befindet sich im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin (Bestand 600/34).
Archivische Bearbeitung
Vorläufige Verzeichnungen von Nachlaßteilen wurden 1970 von Frau Schulze-Bidlingmaier sowie 1990 von Frau Nagel vorgenommen; die endgültige Verzeichnung des gesamten hier verwahrten Nachlasses erfolgte 1993 im Rahmen der Ordnungs- und Verzeichnungsarbeit für die Laufbahnprüfung der Archivinspektoranwärter durch Herrn Schweisthal, die redaktionelle Bearbeitung durch Herrn Hentze. Ausgesondert wurden hierbei lediglich Doppelstücke und Druckschriften, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Tätigkeit von Frau Schwarzhaupt stehen.
Schwerpunkte und Lücken der Überlieferung
Die Hauptmasse der Überlieferung erstreckt sich auf den Zeitraum von 1951-1984, ein kleinerer Teil auf die Zeit zwischen 1937 und 1945.
Inhaltlich liegen die Schwerpunkte - neben umfangreichen Korrespondenzen (1961-1982; 36 Bde) - auf Frau Schwarzhaupts Tätigkeit bei verschiedenen Unterorganisationen der Evangelischen Kirche in Deutschland (1953-1984; 33 Bde), bei der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (1952-1982; 13 Bde) und beim Deutschen Akademikerinnenbund (1958-1984; 8 Bde).
Weniger gut dokumentiert ist ihre Tätigkeit als Bundesministerin für Gesundheitswesen (1961-1967; 6 Bde) sowie beim Deutschen Frauentag (1967-1975; 4 Bde).
Unterlagen zu ihrer Tätigkeit vor 1938 fehlen dagegen völlig.
Weitere Bundesarchiv-Bestände zu den Tätigkeitsbereichen Elisabeth Schwarzhaupts
Zu Frau Schwarzhaupts Ministertätigkeit ist der Bestand B 142 heranzuziehen (Bundesministerium für Gesundheitswesen), ferner der Bestand B 208 (Bundesgesundheitsamt).
Die Situation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nach 1945 wird beleuchtet durch die Nachlässe Birger Forells (N 1109) - ein weiterer Teilnachlaß von ihm befindet sich im Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld - sowie Luise Rehlings (N 1152).
Zur Zeit der Christlich Demokratischen Union (CDU) im fraglichen Zeitraum liegen Druckschriften in den zeitgeschichtlichen Sammlungen vor (ZSg 1) sowie insbesondere der Nachlaß Heinrich von Brentanos (N 1239) mit Unterlagen aus seiner Tätigkeit als CDU-Fraktionsvorsitzender 1961-1964.
Zu Frau Schwarzhaupts Kommissionstätigkeit beim Bundesministerium der Justiz dürfte es im Bestand des Ressorts (B 141) eine Parallelüberlieferung geben.
Gleiches gilt für den Deutschen Frauenrat, dessen Schriftwechsel mit Behörden, Parteien, Verbänden u.a. im gleichnamigen Bestand B 211 dokumentiert ist.
Zitierweise
BArch N 1177/...