"Geschichte des Bestandsbildners\n\nVorstandsmitglied des Bundes deutscher Frauenvereine\n\n24. Sept. 1860 geb. in Wien\n\nVater: Gustav Wertheim (1822 - 1888), außerordentlicher Professor der Dermatologie in Wien\n\nMutter: Wilhelmine Walcher\n\nPrivatunterricht und\n\n1875 - 1877 Besuch der Höheren Bildungsschule des Wiener Frauen-Erwerb-Vereins\n\n17. Juli 1883 Eheschließung mit Professor Dr. Georg Jellinek, Staatsrechtslehrer\n\nBesuch juristischer und philosophischer Vorlesungen an der Universität Heidelberg\n\n1900 - 1933 Vorsitzende und Leiterin der Rechtsschutzstelle für Frauen und Mädchen e.V. in Heidelberg\n\n1907 Vorsitzende der Rechtskommission des Bundes Deutscher Frauenvereine\n\n1908 Veröffentlichung von „Frauenforderungen zur Strafrechtsrefor\"\n\n1909 Veröffentlichung von „Die weibliche Bedienung im Gast- und Schankwirtschaftsgewerb\"\n\n1912 stellvertretende Vorsitzende des Rechtsschutzverbandes für Frauen\n\n1. WK eine der beiden Vorsitzenden der Heidelberger Abteilung des Nationalen Frauendienstes, Leitung der Heidelberger Berufsberatung für Frauen\n\n1915 Mitglied des Gesamtvorstandes des Bundes Deutscher Frauenvereine\n\n1920 Veröffentlichung von „Die Frau im neuen Deutschlan\"\n\n1921 Veröffentlichung von „Die Frauenbewegung in Deutschlan\"\n\n1922 Teilnahme an der Konferenz des Internationalen Frauenbundes im Haag\n\n1924 Vorsitzende des Ausschusses für Prüfung der Frage der Staatsangehörigkeit der verheirateten Frau (eingesetzt vom Bund Deutscher Frauenvereine)\n\n1926 Vorsitzende des Badischen Bundes für Frauenbestrebungen\n\n1928 Herausgabe der Broschüre „Frauen unter deutschem Rech\" im Auftrage des Bundes Deutscher Frauenvereine\n\n1930 Verleihung der Ehrendoktorwürde der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg\n\nHerbst 1934 Gleichschaltung der Heidelberger Rechtsschutzstelle und Rücktritt Camilla Jellineks als Vorsitzende auf Betreiben der NS-Frauenschaft\n\n5. Okt. 1940 gestorben in Heidelberg\n\nMitgliedschaften (Vorstands- und Beiratsmitglied):\n\n- Verein Frauenbildung - Frauenstudium\n\n- Heidelberger Frauengruppe des „Verbandes gegen den Alkoholismu\"\n\n- Hausfrauenverein\n\n- Vorsitzende der von ihr mitbegründeten Heidelberger „Wohlfahrtsstell\"\n\n- Mitglied der städtischen Schulkommission\n\n- Mitglied der bezirksamtlichen Kinokommission\n\n- Mitglied der Ständigen Kommission des Internationalen Frauenbundes die Rechtsstellung der Frau betreffend\n\n- Ehrenmitglied der GEDOK (Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnen)\n\nBestandsbeschreibung\n\nMaterialien zu politischen und sozialen Frauenfragen (Stand: 1977)\n\nInhaltliche Charakterisierung\n\nDer Nachlass Camilla Jellinek gelangte im Jahre 1963 gemeinsam mit den Nachlässen des Ehemannes Georg Jellinek und des Sohnes Walter Jellinek ins Bundesarchiv.\n\nDas nach Aussonderung von Büchern, Broschüren und Zeitschriften verbleibende, nur wenig strukturierte Schriftgut wurde zu 23 Bänden formiert und dokumentiert in den 4 Überlieferungsgruppen\n\n1 Persönliches\n\n2 Schriftwechsel\n\n3 Arbeit in der Frauenbewegung\n\n4 publizistische Arbeiten\n\nDie engagierte, insbesondere auf die rechtliche Fixierung der Gleichberechtigung der Frau gerichtete Tätigkeit Camilla Jellineks.\n\nDie Gruppe Persönliches enthält neben Reiseaufzeichnungen zahlreiche Informationen zum Lebenslauf, die insb. Den Presseartikeln und Würdigungen anlässlich von Geburtstagen zu entnehmen sind. Ein beim Erwerbsvorgang befindlicher Umdruck einer ausführlichen Würdigung Camilla Jellineks anlässlich ihres 100. Geburtsages wurde diesem Nachlassteil hinzugefügt. Hervorzuheben ist ein von Camilla Jellinek verfasstes umfangreiches Manuskript zu einem Lebensbild Georg Jellineks (+1911) aus dem Jahre 1912.\n\nDer Schriftwechsel dokumentiert neben persönlichen Angelegenheiten Kontakte zu früheren Kollegen Georg Jellineks und Erörterungen zu einzelnen Rechtsfragen zur Stellung der Frau.\n\nDie Gruppe Arbeit und Frauenbewegung enthält Unterlagen zur Tätigkeit Camilla Jellineks als Leiterin der Rechtsschutzstelle für Frauen und Mädchen e.V. in Heidelberg und ihrem erzwungenen Rücktritt auf Betreiben der NS-Frauenschaft im Jahre 1933. Die Tätigkeit im Internationalen Frauenbund und im Bund deutscher Frauenvereine im Internationalen Frauenbund haben ihren Niederschlag ebenso gefunden wie die Erörterungen zu einzelnen Fragen der gesetzlichen Stellung der Frau insb. Hinsichtlich der Staatsangehörigkeit und des Namensrechts. Von den Korrespondenzpartnern sind zu nennen: Marianne Weber, Agnes von Zahn-Harnack und Else Jaffé.\n\nDie umfangreichen publizistischen Arbeiten Camilla Jellineks sind belegt durch Typoskripte, Rezensionen ihrer Arbeiten, eine Sammlung von Sonderdrucken, Zeitschriftenartikeln, Reden und Aufsätzen sowie einige Bände von ihr verfasster Zeitungsartikel. Die behandelten Themen betreffen insbesondere soziale und rechtliche Fragen (wie § 218, Wahlrecht, Mietrecht, Gleichberechtigung, Beamtenrecht, Strafrechtsreform, Recht des unehelichen Kindes ect.).\n\nDie an die Bibliothek abgegebenen Publikationen sind, soweit von Camilla Jellinek verfasst oder inhaltlich in enger Beziehung zur Nachlassüberlieferung stehend, im Findbuch aufgeführt.\n\nAn die zeitgeschichtlichen Sammlungen abgegeben wurden das für die Jahre 1906 - 1933 lückenhaft vorliegende Centralblatt des Bundes deutscher Frauenvereine. Bundesorgan begründet von Jeannette Schwerin. Hrsg. von Marie Stritt (später: Die Frauenfrage. Zentralblatt des Bundes deutscher Frauenvereine bzw. Bund deutscher Frauenvereine. Nachrichtenblatt bzw. Nachrichtenblatt des Bundes deutscher Frauenvereine (Signatur: ZSg 1 - 1903/6)).\n\nKassiert wurden zahlreiche Doppelstücke. Ausgesondert wurden auch nur unvollständig vorliegende Exemplare der Zeitschrift: Die Frau. Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit. Hrsg. von Helene Lange, aus den Jahren 1913 - 1935. Die Zeitschrift, mit zahlreichen Aufsätzen Camilla Jellineks, liegt geschlossen in den Zeitgeschichtlichen Sammlungen vor (Signatur: ZSg 1 - 1963/1). Einige Briefe an Georg Jellinek wurden dem Nachlass Georg Jellinek hinzugefügt.\n\nDa die Papiere während der Ordnungsarbeiten unter den vorläufigen Signaturen benutzt wurden, ist dem Findbuch eine Konkordanz beigegeben.\n\nDie Ordnung der im Nachlass befindlichen Presseartikel und Broschüren erfolgte durch Frau Hildegard Jatschak.\n\nDas Findbuch wurde geschrieben von Frau Wilm.\n\nFotos befinden sich in der biographischen Serie des Bildarchivs.\n\nKoblenz, 1980\n\nMarschall-Reiser\n\nZitierweise\n\nBArch N 1137/..."@deu . "Nachlässe\n\n26 Aufbewahrungseinheiten\n\n1,1 laufende Meter"@deu . . "um 1900-1939" . "Jellinek, Camilla"@deu . . . "Jellinek, Camilla"@deu . .