Haller, Johannes
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Haller, Johannes
Haller, Johannes
(1839-) 1894-1947
Nachlässe
30 Aufbewahrungseinheiten
0,5 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Johannes Haller, Lebenserinnerungen. Gesehenes, Gehörtes, Gedachtes, Stuttgart 1960 NDB 7, S. 552 f. Historiker, Hochschullehrer
Lebenslauf
o. Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Tübingen
16. Okt. 1865 Geboren in Keinis/Estland
Besuch der Reiter- und Domschule in Reval
1883 - 1888 Geschichtsstudium an der Universität Dorpat
1889 Oberlehrerprüfung
1889 Privatlehrer in Livland
1890 Weiteres Geschichtsstudium in Berlin und Heidelberg
1891 Promotion zum Dr. phil.
1892 Mitglied des Preußischen Historischen Instituts in Rom
1897 Privatdozent in Basel
1901 Assistent am Preußischen Historischen Institut in Rom
1902 ao. Professor in Marburg
1904 o. Professor in Marburg
1904 o. Professor in Gießen
1913 o. Professor in Tübingen
1932 Emeritierung
24. Dez. 1947 Gestorben in Tübingen
Bestandsbeschreibung
Historische und wissenschaftliche Papiere u.a. aus der Tätigkeit an den Universitäten Gießen und Tübingen, darunter für Arbeiten über die Ära Bülow, die Kriegsziele im 1. Weltkrieg und die Ostpolitik; Lebenserinnerungen (Stand: 1977)
Inhaltliche Charakterisierung
Bestandsgeschichte
Ein Teil des schriftlichen Nachlasses Johannes Hallers ist während des Zweiten Weltkrieges durch Luftangriffe zerstört worden. Weitere Teile wurden nach 1945 durch die Angehörigen Hallers wegen Raummangels vernichtet. Schließlich sind auch von der Tochter Hallers eine Reihe von Korrespondenzen an die Briefeschreiber zurückgegeben worden. Deshalb konnte dem Bundesarchiv von den Erben Hallers nur noch ein wenig umfangreicher Restnachlass übereignet werden, der in Teilen nach und nach an das Bundesarchiv abgegeben worden ist.
Schon im August 1953 waren an das Bundesarchiv die Erklärungen deutscher Hochschullehrer gegen den Reichstag gelangt, die Frau Haller der Universitätsbibliothek Tübingen zur Verfügung gestellt hatte (Zugang 0172). Die Witwe Hallers überließ einen weiteren Bestand im Januar 1956 (Zugang 37/56). Schließlich wurden im Dezember 1957 eine Abschrift der Lebenserinnerungen Hallers"Gesehenes-Gehörtes-Gedachten" (Zugang 573/57) und im April 1958 die restlichen im Besitz der Familie Haller befindlichen Unterlagen an das Bundesarchiv abgegeben (Zugang 30/58).
Archivische Bearbeitung
Für die 1953 und 1956 übereigneten Unterlagen ist bereits 1956 ein Findbuch angelegt worden. Im Zuge der Ordnungsarbeiten an dem 1958 wesentlich umfangreicher gewordenen Material ergab sich die Notwendigkeit, die bisherige rein chronologische Ordnung der Einzelakten aufzugeben und den Bestand in mehrere Sachgruppen aufzuteilen. Daher musste bei Aufgabe der alten Durchzählung ein neues Findbuch angelegt werden.
Konkordanz zwischen alten und neuen Signaturen:
Alte Signatur Neue Signatur
1 14
2 1
3 2
4 3
5-8 5-8
9 12
10 20, 22, 23
11 16
12 17
13 13
14 13
15 27
Mehrere Aufnahmen von der Familie Fürsten zu Wied (Carmen Sylva) und der großherzoglichen Familie von Baden sowie je eine Aufnahme von König Oscar von Schweden, dem Kronprinzen von Schweden und Julius von Eckardt befinden sich im Bildarchiv des Bundesarchivs.
Dem Nachlass wurden ferner zwei Bücher entnommen und an die Bibliothek übergeben:
· Robert Trapp: Die Aussöhnung mit England, 1919.
· Die nordischen Länder und die Mittelmächte, Denkschrift aus Finnland, mit einem Vorwort von Prof. Dr. Schiemann, o.J..
Literaturhinweise
Von Johannes Haller (Auswahl):
· Die deutsche Publizistik in den Jahren 1668-1674. Ein Beitrag zur Geschichte der Raubkriege Ludwigs XIV. Heidelberg 1892.
· Zwei Aufzeichnungen über die Beamten der Curie im 13. und 14. Jahrhundert, Rom 1898.
· Die Ausfertigung der Provisionen. Ein Beitrag zur Diplomatik der Papsturkunden des 14. und 15. Jahrhunderts, Rom 1899.
· Die Quellen zur Geschichte der Entstehung des Kirchenstaates, Leipzig 1907.
· Die Anfänge der Universität Tübingen 1477-1537, Stuttgart 1927.
· Tausend Jahre deutsch-französischer Beziehungen, Stuttgart 1930.
· Die Epochen der deutschen Geschichte, Stuttgart 1942.
· Reden und Aufsätze zur Geschichte und Politik, Stuttgart 1942.
· Von den Karolingern zu den Staufern. Die altdeutsche Kaiserzeit 900-1250, 1942.
· Das altdeutsche Kaisertum, Stuttgart 1944.
· Lebenserinnerungen. Gesehenes, Gehörtes, Gedachtes, Stuttgart 1960.
Weiterführende Bestände
Ein weiterer Teilnachlass Johannes Hallers wird im Universitätsarchiv Tübingen verwahrt. Er umfasst 77 Bände, die v.a. persönliche Dokumente, Gratulationen und Ehrungen, sein Tagebuch, Veröffentlichungen und Vorträge, Vorlesungsmanuskripte, (Familien-) Korrespondenz, Familiengeschichte und Fotografien enthalten. Ferner verwahrt das Universitätsarchiv Tübingen Kopien der Korrespondenz zwischen Heinrich Dannenbauer und Johannes Haller aus den Jahren 1925 bis 1947, deren Originale im Bestand des Bundesarchivs liegen.
Zitierweise
BArch N 1035/...