Boetticher, Karl Heinrich v.
http://lod.ehri-project-test.eu/units/de-002579-n_1025 an entity of type: Record
Boetticher, Karl Heinrich v.
Boetticher, Karl Heinrich v.
Nachlässe
104 Aufbewahrungseinheiten
1,6 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Fürst Bismarcks Entlassung. Nach den hinterlassenen, bisher unveröffentlichten Aufzeichnungen von Karl Heinrich von Boetticher, Berlin 3/1932 NDB 2, S. 413
6. Jan. 1833 Geboren in Stettin als Sohn des Oberlandesgerichtsrats, späteren Oberpräsidenten und Chefpräsidenten der Preußischen Oberrechnungskammer, Karl (Carl) Wilhelm Boetticher (1864 in den Adelsstand erhoben)
1852 - 1855 Studium der Rechte (Rechtswissenschaft) in Würzburg und Berlin
1860 Gerichtsassessor
1865 Ratsherr von Stralsund
1866 Konservativer Vertreter des Kreises Franzburg-Rügen im Preußischen Abgeordnetenhaus
1869 Regierungsrat im Preußischen Ministerium des Innern
1869 Eheschließung mit Sophie Berg
1872 Vortragender Rat
1872 Landdrost (Regierungspräsident) in Hannover
1876 Regierungspräsident in Schleswig
1878 Reichstagsabgeordneter für Flensburg-Apenrade
1879 Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein
1880 Staatssekretär des Innern und Preußischer Staatsminister ohne Ressort
1881 Stellvertreter des Reichskanzlers, als solcher auch dessen Vertreter im Vorsitz des Bundesrats
1888 - 1897 Vizepräsident des Preußischen Staatsministeriums
1890 Verleihung des Schwarzen Adler Ordens
1897 (1898) Oberpräsident der Provinz Sachsen
1906 Eintritt in den Ruhestand
6. März 1907 Verstorben in Naumburg/Saale
Bestandsbeschreibung
Amtliche und persönliche Papiere aus der dienstlichen Tätigkeit, vor allem auch aus dem amtlichen Verkehr mit Bismarck, Briefwechsel u.a. mit Bethmann Hollweg, Caprivi, Delbrück, Eulenburg, Hohenlohe-Schillingsfürst, Holstein, Miguel, Posadowsky-Wehner, Puttkamer und Stephan. (Stand: 1977)
Der vollständig erhaltene Nachlass wurde (zusammen mit dem des Vaters Karl (Carl) Wilhelm von Boetticher) in den Jahren 1963/64 aus dem Besitz des Adoptivsohnes der Tochter Armgard von Boetticher in Bad Goisern/Oberösterreich, dem letzten Wohnort der alten Frau von Boetticher, angekauft. Einige Dokumente liegen nur in Fotokopien vor, weil dem Verkäufer aus familiären Gründen das Recht zur Zurückhaltung einiger Originale zugestanden wurde.
Obwohl Minister von Boetticher der engste innenpolitische Mitarbeiter des Fürsten Bismarck war, ist der historische Wert seiner nachgelassenen Papiere verhältnismäßig gering. Einmal wurde das Interessanteste daraus, nämlich das Problem der Entlassung Bismarcks und Boettichers Mitwirkung an ihr, bereits in dem 1922 erschienenen Werk des Freiherrn von Eppstein „Fürst Bismarcks Entlassun" veröffentlicht - teilweise sogar in Faksimile. Zum anderen erweist sich an diesen Papieren, dass Boetticher kaum eigene innen- und sozialpolitische Gedanken vertrat, sondern in uneingeschränktem Sinne als Beamter nur Vermittler und Gehilfe war.
Dafür spiegeln die aus dem amtlichen Verkehr mit dem Fürsten Bismarck und seinen Gehilfen (Söhnen und Schwiegersohn, Franz von Rottenburg) erwachsenen Unterlagen gut die Arbeitsweise des ersten Reichskanzlers insbesondere während seines Aufenthaltes auf seinen Besitzungen Verzin und Friedrichsruh wider.
Zitierweise
BArch N 1025/...