"Geschichte des Bestandsbildners\n\nLebensdaten\n\n8. Febr. 1888 geb. in Hammelburg\n\nErlernung des Buchbinderhandwerks\n\n1912 Eintritt in die Christliche Gewerkschaftsbewegung (Stegerwald, Brüning)\n\n1919 stellvertretender Vorsitzender der Rheinischen Zentrumspartei und Mitglied des Reichsvorstandes\n\nMärz-Nov. 1933 Zentrumsabgeordneter im Reichstag\n\n1933 Widerstand gegen die Selbstauflösung der Gewerkschaften\n\n1933-1945 illegale gewerkschaftliche und politische Arbeit\n\n1938 Verhaftung wegen Hoch- und Landesverrats\n\n20. Juli 1944 Angehöriger des Arbeiterflügels im Widerstand (W. Leuschner, M. Habermann)\n\n1945 Aufbau der Ost-CDU\n\nSept. 1947 Wiederwahl zum 1. Vorsitzenden der Ost-CDU\n\nDez. 1947 Widerstand gegen Teilnahme der Ost-CDU am „Deutschen Volkskongres\", Absetzung (gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden E. Lemmer\n\n1948 Begründung der Exil-CDU Angehöriger des Berliner Stadtparlamentes Vertreter Berlins im Parlamentarischen Rat\n\n14. Aug. 1949 Wahl in den ersten deutschen Bundestag\n\n20. Sept. 1949 Minister für Gesamtdeutsche Fragen im 1. Und 2. Kabinett Adenauer\n\nMehrfache Wiederwahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der CDU (linker Gewerkschaftsflügel)\n\n1957 Verzicht auf weitere Leitung des Ministeriums für Gesamtdeutsche Fragen\n\n1958 Aus Gesundheitsgründen Verzicht auf Wiederwahl zum stellvertretenden Parteivorsitzenden Ehrenvorsitzender der CDU\n\n1952 Tod der ersten Ehefrau\n\n1953 Ehe mit Dr. Elfriede Nebgen\n\n1954 Großkreuz des Bundesverdienstordens\n\n7. Mai 1961 gestorben in Berlin\n\nLiteraturhinweise\n\nErich Kosthorst, Jakob Kaiser. Der Arbeiterführer, Stuttgart 1967\n\nElfriede Nebgen, Jakob Kaiser. Der Widerstandskämpfer, Stuttgart 1967\n\nWerner Conze, Jakob Kaiser, Politiker zwischen Ost und West 1945-1949, Stuttgart 1969\n\nErich Kosthorst, Jakob Kaiser. Bundesminister für gesamt-deutsche Fragen 1949-1957, Stuttgart 1972\n\nBestandsbeschreibung\n\nPersönliche Unterlagen; Sachakten und Korrespondenzen, insbesondere über Gewerkschaftsangelegenheiten, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die Christlich-Demokratische Union, auch die Ost- und Exil-CDU, über Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands, das Saarproblem, die Berlin-, Europa-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Dazu einige Unterlagen der Ehefrau Elfriede Kaiser-Nebgen sowie Splitter aus den Nachlässen der Gewerkschafter Matthias Henseler und Heinrich Körner über die Auflösung der christlichen Gewerkschaften (1933/34) sowie aus dem Nachlaß Wilhelm Leuschner, u.a. zur Verwaltungsreform in Hessen (-Darmstadt). Besondere Benutzungsbedingungen (Stand: 1977)\n\nInhaltliche Charakterisierung\n\nI.\n\nDer umfangreiche Nachlass Kaiser gelangte 1972 und 1973 in mehreren Abgaben in das Bundesarchiv und umfasst Schriftgut auch aus dem Nachlass Dr. Elfriede Kaiser-Nebgen, die bereits in der zeit der christlichen Gewerkschaften vor 1933 Kaisers enge Mitarbeiterin war. Das Schriftgut beider Personen liegt nicht voneinander getrennt, sondern in den einzelnen Archivalieneinheiten vermischt vor.\n\nII.\n\nDer Bestand umfasst die Zeit von 1900 bis zum Tode Kaisers im Jahre 1961 und reicht vereinzelt darüber hinaus. Neben den persönlichen Unterlagen, den Reden, Interviews und Aufsätzen liegen zahlreiche Korrespondenzen vor. Die große Anzahl der Sachakten dokumentiert die politische Tätigkeit bis zum Jahre 1933 (insb. Christliche Gewerkschaften), während der NS-Zeit (illegale gewerkschaftliche Tätigkeit, Beteiligung am Widerstand) sowie in der Zonenzeit (SBZ) und der Aufbauphase der Bundesrepublik (Deutschlandrepublik, CDU, Gewerkschaften).\n\nDer Nachlass ist angereichert durch Abschriften aus anderen Archiven, insb. Von Frau Dr. Kaiser-Nebgen.\n\nVereinzelt fanden sich Unterlagen aus anderen Nachlässen, die Frau Dr. Kaiser-Nebgen offensichtlich zur Anfertigung der Kaiser-Biographie zur Verfügung gestellt wurden. Es handelt sich um Splitter aus den Nachlässen Mathias Henseler, Heinrich Körner, Wilhelm Leuschner und Franz Thedieck. Sie wurden wegen ihrer engen Verknüpfung mit dem Kaiser-Nachlass diesem zunächst als Anhang beigegeben. Bei endgültiger Bearbeitung wäre ihre gesonderte Aufstellung in Erwägung zu ziehen. Auch die Gruppe „Verschiedene\", die größtenteils Materialien zur Kaiser-Biographie enthält, ist bei endgültiger Ordnung und Verzeichnung ggfls. Aufzulösen und in entsprechende Sachgruppen einzuarbeiten.\n\nIII.\n\nKassiert wurden lediglich einige Bundestagsdrucksachen, die sich nicht in Verbund mit den Akten befanden und in der Amtsdrucksachensammlung des Bundesarchivs bereits vorhanden sind.\n\nIm Nachlass fanden sich zahlreiche Druckschriften und Broschüren der Gewerkschaften (u.a. Protokolle der Gewerkschaftskongresse; die Zeitschriften „Deutsche Arbei\", „Zentralblatt der christlichen Gewerkschafte\" und Soziale Praxi\"). Das druckgut wurde für die Zeitgeschichtlichen Sammlungen und die Amtsdrucksachen des Bundesarchivs ausgesondert.\n\nKoblenz, 1973\n\nGez. Hanne Marschall\n\nVor der konservatorischen Behandlung und Verfilmung des Nachlasses Kaisers wurden die zahlreichen Doppelstücke, insbesondere der reden, Abschriften aus dem Nachlass und Zeitungsausschnitte aus den 50er Jahren zu allgemeinen Themen kassiert. Weitere Druckschriften konnten für die Amtsdrucksachen und die Zeitgeschichtlichen Sammlungen des Bundesarchivs ausgesondert werden. Einige wenige Fotos gelangten in das Bildarchiv.\n\nUnterlagen aus dem Nachlass Leuschner wurden an das Staatsarchiv Darmstadt abgegeben, das den erhalten gebliebenen Nachlass Wilhelm Leuschners verwahrt, Papiere Thediecks dem Nachlass 174 Thedieck im Bundesarchiv hinzugefügt.\n\nDer Verbleibnachweis ist in der Seitenkonkordanz am Schluss des Findbuchs vermerkt.\n\nKoblenz, 1989\n\nGez. Marianne Loenartz\n\nZitierweise\n\nBArch N 1018/..."@deu . "Nachlässe\n\n368 Aufbewahrungseinheiten\n\n9,7 laufende Meter"@deu . . "Kaiser, Jakob"@deu . . . "Kaiser, Jakob"@deu . .