Technisches Hilfswerk (THW)
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Technisches Hilfswerk (THW)
Technisches Hilfswerk (THW)
Schriftgut
484 Aufbewahrungseinheiten
23,9 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Das Technische Hilfswerk ist eine nicht rechtsfähige Bundesanstalt mit eigenem Verwaltungsunterbau im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern. Es besteht aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Vorläufer für das Technische Hilfswerk finden sich in den Verbänden der Technischen Nothilfe bzw. der Technischen Abteilung, die 1919 von dem ehemaligen Pionierleutnant Otto Lummitzsch gebildet worden war. Diese Technischen Abteilung war in den Berliner Verband der"Garde-Kavallerie-Schützen-Divisio" inkorporiert. Im Sept. 1919 wurde von Reichswehrminister Gustav Noske eine reichsweite Organisation mit dem Namen Technischen Nothilfe gegründet, wenige Monate später wurde sie in den Zuständigkeitsbereich des Innenministers überführt. 1945 wurde sie von den Besatzungsmächten aufgelöst.
Auf Initiative des Innenministers Gustav Heinemann erfolgte zum 20. Okt. 1951 die Gründung des Technischen Hilfswerks (THW). Bundesinnenminister Gustav Heinemann hatte nach einer mündlichen Besprechung am 22. Aug. 1950 Otto Lummitzsch am 16. Sept. 1950 schriftlich beauftragt, mit der Aufstellung eines zivilen Ordnungsdienstes zu beginnen. Dieser konzipierte die Organisation und war zugleich ihr erster Direktor wurde. Durch Errichtungserlass des Bundesinnenministeriums vom 25. Aug. 1953 erhielt das THW die Rechtsform einer Bundesanstalt. 1958 wurde das THW in das Bundesamt für Zivilschutz eingegliedert, im Januar 1993 wieder verselbständigt.
Das THW ist untergliedert in Landesverbände, die in Geschäftsstellen und die wiederum in Ortsverbände untergliedert sind. Der Sitz der Leitung ist Bonn.
1955 verfügte das THW bereits über 300 Ortsverbände. 1994 erfolgte eine Umstrukturierung in Technische Züge. Ein Technischer Zug (TZ) besteht aus zwei Bergungstruppen und einer Fachgruppe.
Das THW unterhält die THW-Bundesschule mit den Standorten Hoya und Neuhausen und ein Logistikzentrum in Heiligenhaus bzw. ein Auslandslogistikzentrum in Mainz.
Grundprinzipien des THW sind der humanitäre Leitgedanke und das ehrenamtliche Engagement.
Die Aufgaben sind geregelt im Gesetz über das Technische Hilfswerk (THW-Gesetz) vom 22. Jan. 1990, zuletzt geändert am 29. Juli 2009, und umfassen die Technische Hilfe nach dem Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz, die Technische Hilfe im Auftrag der Bundesregierung außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes, die Technische Hilfe bei der Bekämpfung von Katastrophen, öffentlichen Notständen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes auf Anforderung der für die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen sowie bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben im Sinne der Nummern 1 bis 3, soweit das THW diese durch Vereinbarung übernommen hat.
Lg, Jan. 2015
Bestandsbeschreibung
Das Bundesarchiv ist für die Leitung bzw. die zentrale Überlieferung zuständig. Für das Schriftgut der Warnämter und der nachgeordneten Stellen des THW und des Bundesverbandes für den Selbstschutz (BVS) sind gemäß § 2 Abs. 3 BArchG die Landesarchive zuständig.
Inhaltliche Charakterisierung
Bei den bisher abgegebenen Akten handelt es sich überwiegend um Schriftgut der Bundesanstalt THW, davon:
Organisation, Innerer Dienst, Personal (1950-1980), Tätigkeits- und Jahresberichte, Sitzungsprotokolle (1950-1980), Auslandseinsätze, humanitäre Hilfe (1953-1987), Katastropheneinsätze im Inland (1952-1962), Zusammenarbeit mit Behörden, Vereinen und Verbänden im In- und Ausland (1950-1970), Helferwerbung und -betreuung (1951-1974), Angelegenheiten der Landes- und Ortsverbände (1951-1979), Jugendarbeit (1953-1980), Ausbildung, Lehrgänge, Einweisungen (1952-1979), Neuordnung des Katastrophenschutzes (1977-1980), Schwimmbrückenbau, - lager (1958-1970), THW-Schulen (1951-1980), Filme, Öffentlichkeitsarbeit, Merkblätter (1951-1974).
BZS, Abt. Katastrophenschutz, davon:
Gesetze und Verordnungen (1958-1970), Organisation, Innerer Dienst, Personal (1958-1971), Luftschutzhilfsdienst (1959-1970), Arbeitstagungen"Ziviler Bevölkerungsschut" (1959-1966)
BZS, Abt. Warndienst: Haushalt (1964-1972)
Zitierweise
BArch B 201/...