"Geschichte des Bestandsbildners\n\nDas Bundesministerium der Justiz (BMJ) nahm am 20. September 1949 in Bonn seine Tätigkeit auf. Die Aufgaben des BMJ sind vornehmlich alle nach GG Art. 73 und 74 dem Bund zustehenden Materien der ausschließlichen und konkurrierenden Gesetzgebung des Bundes: Bundesverfassungsgerichtsbarkeit und Richterrecht, Gerichtsverfassung, Verfahren der ordentlichen, der Verwaltungs-, der Finanz-, der Patent- und der Wehrstrafgerichtsbarkeit, bürgerliches Recht, Wirtschafts- und Gesellschaftsrecht, Urheberrecht und Gewerblicher Rechtsschutz, Strafrecht und Strafvollzug.\n\nDes weiteren bereitet das BMJ die Wahl der Bundesverfassungsrichter sowie der Richter an den obersten Gerichtshöfen des Bundes vor. Gemeinsam mit dem BMI ist es für das Verfassungsrecht verantwortlich. Es ist zu beteiligen, wenn Fragen verfassungsrechtlicher Art berührt werden, und prüft nach § 38 GGO II die Rechtsförmlichkeit aller Gesetze.\n\nNach einem Organisationsplan vom März 1952 bestand das BMJ aus den Abteilungen:\n\nZ Verwaltungsabteilung\n\nI Bürgerliches Recht, Zivilverfahren\n\nII Strafrecht, Strafverfahren\n\nIII Handelsrecht, Wirtschaftsrecht\n\nIV Öffentliches Recht\n\nDie Aufgaben des BMJ haben sich in einem organisatorisch insgesamt stabilen Rahmen entwickelt. Aufgabenverschiebungen zu anderen Ministerien haben vergleichsweise wenige stattgefunden:\n\n01.02.1953 Zentrale Rechtsschutzstelle an AA\n\n11.11.1969 Verwaltungsgerichtsbarkeit einschl. Gerichtsverfassung und Verfahren von BMI\n\n11.11.1969 Finanzgerichtsbarkeit einschl. Gerichtsverfassung und Verfahren von BMF\n\n07.07.1970 Zuständigkeit für das Bundesdisziplinargericht von BMI\n\nDie o.g. Abteilungen, deren Anzahl zwischen 1949 und 1970 gleichgeblieben war, bestehen bis heute fort. Als weitere Abteilungen kamen seitdem hinzu:\n\n- Eine eigene Abteilung R Rechtspflege wurde im Zuge der sozialliberalen Reformpolitik im November 1970 eingerichtet; sie dauert ebenfalls bis heute fort.\n\n- Ausgelöst durch den deutschen Einigungsprozess bestand zwischen April 1991 und August 1996 eine zusätzliche Abteilung V - Bereinigung von DDR-Unrecht.\n\n- Die Abteilung E (Europarecht, Völkerrecht, Rechtsentwicklung) wurde schließlich vor dem Hintergrund des europäischen Einigungsprozesses und der damit verbundenen Rechtsentwicklung im Jahre 1996 ins Leben gerufen und bestand bis März 2006.\n\nDer seit November 1970 im Organisationsplan ausgewiesene Beauftragte für Menschenrechtsfragen war zunächst der Amtleitung unmittelbar unterstellt und ist seit 1976 der Abteilung IV zugeordnet.\n\nZum nachgeordneten Bereich gehören (Stand: 2010) der Bundesgerichtshof (B 283), der Generalbundesanwalt (B 362), der Bundesfinanzhof (B 200), das Bundesverwaltungsgericht (B 139), das Bundespatentgericht (B 194), das Deutsche Patent- und Markenamt (B 180) und das Bundesamt für Justiz (B 453).\n\nBundesministerinnen und Bundesminister der Justiz\n\nThomas Dehler (FDP), Sept. 1949-Okt. 1953\n\nFritz Neumayer (FDP), Okt. 1953-Okt. 1956\n\nHans-Joachim von Merkatz (DP), Okt. 1956-Okt. 1957\n\nFritz Schäffer (CSU), Okt. 1957-Nov. 1961\n\nWolfgang Stammberger (FDP), Nov. 1961-Nov. 1962\n\nEwald Bucher (FDP), Dez. 1962-März 1965\n\nKarl Weber (CDU), März 1965-Okt. 1965\n\nRichard Jaeger (CSU), Okt. 1965-Dez. 1966\n\nGustav Heinemann (SPD), Dez. 1966-März 1969\n\nHorst Ehmke (SPD), März 1969-Okt. 1969\n\nGerhard Jahn (SPD), Okt. 1969-Mai 1974\n\nHans-Jochen Vogel (SPD), Mai 1974-Jan. 1981\n\nJürgen Schmude (SPD), Jan. 1981- Okt. 1982\n\nHans Arnold Engelhard (FDP), Okt. 1982-Jan. 1991\n\nKlaus Kinkel (FDP), Jan. 1991-Mai 1992\n\nSabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Mai 1992-Jan. 1996\n\nEdzard Schmidt-Jortzig (FDP), Jan. 1996-Okt. 1998\n\nHerta Däubler-Gmelin (SPD), Okt. 1998-Okt. 2002\n\nBrigitte Zypries (SPD), Okt. 2002- Okt. 2009\n\nSabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), seit Okt. 2009-Dez. 2013\n\nHeiko Maas (SPD), seit Dez. 2013\n\nBeamtete Staatssekretärinnen und Staatssekretäre:\n\nWalter Strauß, Juli 1950-Febr. 1963 (Sept. 1949-Juli 1950 mdWb)\n\nGünther Joel, Nov. 1962-Mai 1963 (MdWb)\n\nArthur Bülow, Mai 1963-Dez. 1966\n\nHorst Ehmke, Jan. 1967-März 1969\n\nHermann Maasen, Juni 1969-Nov. 1971 (März-Juni 1969 mdWb)\n\nGünther Erkel, Nov. 1971-Okt. 1982\n\nKlaus Kinkel, Okt. 1982-Jan. 1991\n\nIngo Kober, Jan. 1991-Jan. 1996\n\nHeinz Lanfermann, Febr. 1996-Okt. 1998\n\nHansjörg Geiger, Okt. 1998 - Okt. 2005\n\nLutz Diwell, Dez. 2005 - Okt. 2009\n\nBirgit Grundmann, seit Okt. 2009\n\nBestandsbeschreibung\n\nBestandsgeschichte\n\nDie erste Aktenabgabe erfolgte im Jahr 1966.\n\nArchivische Bewertung und Bearbeitung\n\nBisher wurden Unterlagen aus allen neun Hauptgebieten an das Bundesarchiv abgegeben und bewertet. Da die Schriftgutverwaltung in einer Zentralregistratur redundante Überlieferung kaum entstehen lässt, ist der Anteil der archivwürdigen Überlieferung relativ hoch. Aufgrund seiner sachorientierten Stabilität bildet der Aktenplan auch für den Archivbestand eine zuverlässige Klassifikations- und Recherchestruktur:\n\n1 Verfassung und Verwaltung\n\n2 Rechts- und Dienstverhältnisse der Staatsbediensteten\n\n3 Zivilrecht und Zivilrechtsgang (einschl. Gerichtsverfassung)\n\n4 Strafrecht, Strafrechtsgang, Strafvollzug und Polizei\n\n5 Finanzwesen\n\n6 Kultur, Wohlfahrtspflege und Umweltschutz\n\n7 Wirtschaftsangelegenheiten\n\n8 Land- und Forstwirtschaft\n\n9 Verteidigung und auswärtige Angelegenheiten.\n\nInhaltliche Charakterisierung\n\nDen inhaltlichen und quantitativen Schwerpunkt des Bestandes bilden Akten aus den Bereichen Verfassung und Verwaltung, Staatsbürger- und Völkerrecht, Rechts- und Dienstverhältnisse der Richter, Staatsanwälte und Justizbeamten sowie des Zivil- und Strafrechts. Besonderes inhaltliches Gewicht haben aus dem Hauptgebiet 3 (Zivilrecht und Zivilrechtsgang), die Gerichtsverfassung, die Gerichtsorganisation, das materielle bürgerliche Recht, die Nebengebiete des bürgerlichen Rechts, das Verfahrensrecht der streitigen Zivilgerichtsbarkeit, die Zwangsvollstreckung, das Verfahrensrecht der freiwilligen Gerichtsbarkeit und die Reform des Zivilrechts.\n\nDas Schriftgut aus dem Hauptgebiet 4 (Strafrecht, Strafrechtsgang, Strafvollzug und Polizei) beinhaltet vor allem Gesetzgebungsverfahren, Gesetzesvorhaben und -initiativen zur Änderung des Strafrechts und des Strafverfahrensrechts. Hervorzuheben sind außerdem umfangreiche Aktenkomplexe, welche die Strafgerichtsbarkeit einschließlich der Wehrstrafgerichtsbarkeit, die Sondergebiete der Strafrechtspflege, die Strafvollstreckung, den Strafvollzug, die polizeilichen und verwaltungsrechtlichen Schutzmaßnahmen sowie die Öffentliche Sicherheit und Ordnung betreffen.\n\nErschließungszustand\n\nLaufender Bestand, in Bearbeitung.\n\nOnline-Findbücher für die Hauptgebiete 2, 3, 5, 8; Findbuch für HG 4.\n\nVorarchivische Ordnung\n\nDie Aktenordnung des BMJ zeichnet sich durch eine besondere Stabilität aus: Ihr liegt die -Anweisung für die Verwaltung des Schriftguts in Justizverwaltungsangelegenheiten- Generalaktenverfügung) gemäß Beschluss der Justizministerkonferenz vom 4. Dezember 1952 zugrunde. Das Schriftgut wird zentral verwaltet.\n\nDie vorarchivisch gebildeten Informationen - wie beispielsweise Laufzeitangaben - haben sich nach Prüfung einzelner Stichproben als korrekt erwiesen. Im Rahmen der Erschließung werden die Laufzeit-Angaben nicht überprüft.\n\nZitierweise\n\nBArch B 141/..."@deu . "Schriftgut\n\n172628 Aufbewahrungseinheiten\n\n4148,4 laufende Meter"@deu . . "1949-" . "Bundesministerium der Justiz"@deu . . . "Bundesministerium der Justiz"@deu . .