Oberkommando der Heeresgruppe D (Oberbefehlshaber West, Oberbefehlshaber Süd)
http://lod.ehri-project-test.eu/units/de-002525-rh_19_iv an entity of type: Record
Oberkommando der Heeresgruppe D (Oberbefehlshaber West, Oberbefehlshaber Süd)
Oberkommando der Heeresgruppe D (Oberbefehlshaber West, Oberbefehlshaber Süd)
Schriftgut
321 Aufbewahrungseinheiten
6,0 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Wie die Kriegstagebücher aller anderen Verbände, Einheiten und Dienststellen des Heeres auch, waren die Kriegstagebücher der Heeresgruppenkommandos vom Mobilmachungstag an (26. Aug. 1939) dem Heeresarchiv Potsdam einzureichen, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach der Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer), in dieser Reihenfolge auch eingelagert, dann aber systematisch nach den kriegstagebuchführenden Stellen und deren Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Lücken - die nur zum Teil durch E (= Ersatz)-Akten aus Doppelüberlieferungen wieder aufgefüllt werden konnten - haben sich durch Aktenverluste beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 ergeben. Als die Luftkriegsgefahr in Berlin und Umgebung zunahm, wurde in Liegnitz eine Außenstelle des Heeresarchivs Potsdam eingerichtet, in die außer Akten der Wehrmacht- und Heeresführung auch die Kriegstagebücher der höheren Kommandobehörden des Heeres (bis hinab zu denen der Divisionskommandos) ausgelagert wurden, sobald sie in Potsdam registriert worden waren. Diese Bestände (aber ohne die Akten der Spitzenbehörden von OKW und OKH) gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Blankenburg am Harz, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und bald darauf nach Frankfurt/Main gebracht wurden, von wo sie in die USA gelangten. Dort wurden sie nochmals erfasst, verfilmt (mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen) und ab 1962 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Hier kamen sie zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und nach deren Auflösung (Anfang 1968) in das Bundesarchiv-Militärarchiv.
In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:
Dez. 1961: Arbeitsstab Leeb/Heeresgruppenkommando z. b. V.
April 1962: Heeresgruppe E, C, F und"Stammtafel"
Sept. 1962: Heeresgruppen Nord, D, A, B, C, G, Oberrhein, Weichsel
März 1963: Heeresgruppe Afrika
Nov. 1963: Heeresgruppen Süd, Mitte, Don, E, F, H Nachsendungen:
Sept. 1965: Heeresgruppen Süd, Nord, D, A, Afrika, C, Oberrhein, Weichsel
Mai 1966: Heeresgruppen Süd, Mitte, Nord, D, A, Afrika, B, C, F, Oberrhein, Weichsel
Dez. 1966: Heeresgruppen Mitte, C
März 1968: Heeresgruppe Nord
Juli 1970: Heeresgruppen Nord, Don
Einige Gruppen von Akten, die z. T. eine beachtliche Ergänzung der aus den USA zurückgekommenen Beständen darstellen, gelangten aus anderen Verwahrstellen in das Militärarchiv:
Kriegstagebücher und Akten des Oberbefehlshabers West sowie Akten des Arbeitsstabes Leeb: abgegeben im März 1955 vom Bayer. Hauptstaatsarchiv
Akten der Heeresgruppe Mitte aus dem Jahr 1941: abgegeben 1970/71 vom Militärgeographischen Amt
Adjutantur-Akten der Heeresgruppe Weichsel: abgegeben 1977 aus Privathand
Tagesmeldungen und Lagekarten der Heeresgruppe C (Ob. Südwest): aufgefunden 1980 in Südtirol.
In den"Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virgini" sind die Kriegstagebücher wie folgt erfasst:
Guide Nr. 40: Heeresgruppen A - D, G, Nord, Weichsel, Oberrhein, H, Süd
Guide Nr. 52: Heeresgruppen B - F, Nord, Mitte, Süd, Don.
Außer den Materialien aus Potsdam (bzw. Liegnitz, die etwa 95 - 98 % der Bestände ausmachen, sind noch zu nennen:
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist"Pseudo-Potsdam-Nummer" ab 70000 erhalten hat,
Einzelakten aus anderen der in den USA z.T. unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen "EA", u. a.),
Abgaben aus Privathand, dabei auch Nachkriegs-Ausarbeitungen "Studie" für die Historical Division/US Army in Europe, u. a.) - siehe die Zugangs-Vermerke in der Spalte"Bemerkunge".
Bestandsbeschreibung
OB: nur 3 Akten aus1942-1945.
Chef d. Gen.St.: Chefsachen von Oktober 1943 bis Mai 1944 und 6 Akten über die Vorbereitungen zur Ardennenoffensive 1944.
Ia: KTB von Oktober 1940 bis Juni 1941 und von Oktober 1943 bis Dezember 1944 sowie zahlreiche Unterlagen über den Einsatz der V-Waffen 1944/45 und über Festungen und Verteidigungsstellungen 1943/44.
OQu.: TB von Oktober 1940 bis Juni 1941 und KTB von Januar bis August 1944.
Ic: TB von Oktober 1940 bis Juni 1941 und von Oktober 1943 bis Dezember 1944 sowie Tagesmeldungen bis März 1945.
IIa: TB von Oktober 1940 bis Juni 1941 und von Oktober 1943 bis Dezember 1944.
Gen. d. Pioniere: TB von Oktober 1943 bis Dezember 1944.
Gen. d. Transportwesens West: TB von Oktober bis Dezember 1943.
Na.Fü.: TB von Juli bis Dezember 1941 und von Oktober 1943 bis Dezember 1944.
NSFO: TB von April bis Juni 1944 und verschiedene Unterlagen (4 AE).
Der Bestand ist wichtig vor allem für die Kämpfe seit der Invasion am 6. Juni 1944 in der Normandie, für die andere Unterlagen weitgehend fehlen. Darüber hinaus dokumentieren zahlreiche Akten den Einsatz der sogenannten V-Waffen und den Kampf der Atlantikfestungen. Enthalten sind außerdem die Geheimen Kommando- und Chefsachen des Heeresgruppenkommandos 2 vom April 1935 bis Dezember 1940.
Hinweis auf Kartenmaterial:
Zu einigen Signaturen liegen zusätzlich Kartenmappen vor, in der Form, dass z.B. zur Akte RH 19-IV/21 eine Kartenmappe mit der Signatur RH 19-IV/21K vorhanden ist. Diese K-Signaturen sind aus technischen Gründen in dieser ersten Fassung des online-Findbuches noch nicht enthalten, können aber benutzt werden. Sie werden zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Findbuch nachgetragen. Zu folgenden Akten liegen Kartenmappen vor: RH 19-IV/21, 32, 42, 62-73, 90-99, 110, 112, 114, 119, 121, 123, 135, 139, 158, 238 und 260
Erschliessungszustand
Vollständig erschlossen
Zitierweise
BArch RH 19-IV/...