Oberkommando der Heeresgruppe C, Heeresgruppe Nord, Heeresgruppe Kurland
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Oberkommando der Heeresgruppe C, Heeresgruppe Nord, Heeresgruppe Kurland
Oberkommando der Heeresgruppe C, Heeresgruppe Nord, Heeresgruppe Kurland
Schriftgut
1094 Aufbewahrungseinheiten
26,4 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Wie die Kriegstagebücher aller anderen Verbände, Einheiten und Dienststellen des Heeres auch, waren die Kriegstagebücher der Heeresgruppenkommandos vom Mobilmachungstag an (26.8.1939) dem Heeresarchiv Potsdam einzureichen, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach der Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer), in dieser Reihenfolge auch eingelagert, dann aber systematisch nach den kriegstagebuchführenden Stellen und deren Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Lücken, die nur zum Teil durch E (=Ersatz)-Akten aus Doppelüberlieferungen wieder aufgefüllt werden konnten - haben sich durch Aktenverluste beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 ergeben.
Als die Luftkriegsgefahr in Berlin und Umgebung zunahm, wurde in Liegnitz eine Außenstelle des Heeresarchivs Potsdam eingerichtet, in die außer Akten der Wehrmacht- und Heeresführung auch die Kriegstagebücher der höheren Kommandobehörden des Heeres (bis hinab zu denen der Divisionskommandos) ausgelagert wurden, sobald sie in Potsdam registriert worden waren. Diese Bestände (aber ohne die Akten der Spitzenbehörden von OKW und OKH) gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Blankenburg am Harz, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und bald darauf nach Frankfurt/Main gebracht wurden, von wo sie in die USA gelangten.Dort wurden sie nochmals erfasst, verfilmt (mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen) und ab 1962 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Hier kamen sie zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und nach deren Auflösung (Anfang 1968) in das Bundesarchiv-Militärarchiv.
In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Dez. 1961: Arbeitsstab Leeb/Heeresgruppenkommando z.b.V.
- April 1962: Heeresgruppe E, C, F und"Stammtafel"
- Sept. 1962: Heeresgruppen Nord, D, A, B, C, G, Oberrhein, Weichsel
- März 1963: Heeresgruppe Afrika
- Nov. 1963: Heeresgruppe Süd, Mitte, Don, E, F, H
Nachsendungen:
- Sept. 1965: Heeresgruppen Süd, Nord, D, A, Afrika, C, Oberrhein, Weichsel
- Mai 1966: Heeresgruppen Süd, Mitte, Nord, D, A, Afrika, B, C, F, Oberrhein, Weichsel
- Dez. 1966: Heeresgruppe Mitte, C
- März 1968: Heeresgruppe Nord
- Juli 1970: Heeresgruppen Nord, Don
Einige Gruppen von Akten, die z.T. eine beachtliche Ergänzung der aus den USA zurückgekommenen Beständen darstellen, gelangten aus anderen Verwahrstellen in das Militärarchiv:
- Kriegstagebücher und Akten des Oberbefehlshabers West sowie Akten des Arbeitsstabes Leeb:
abgegeben im März 1955 vom Bayer. Hauptstaatsarchiv
- Akten der Heeresgruppe Mitte aus dem Jahr 1941:
abgegeben 1970/71 vom Militärgeographischen Amt
- Adjudantur-Akten der Heeresgruppe Weichsel:
abgegeben 1977 aus Privathand
- Tagesmeldungen und Lagekarten der Heeresgruppe C (Ob. Südwest):
aufgefunden 1980 in Südtirol.
In den"Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virgini" sind die Kriegstagebücher wie folgt erfasst:
- Guide Nr. 40: Heeresgruppen A - D, G, Nord, Weichsel, Oberrhein, H, Süd
- Guide Nr. 52: Heeresgruppen B - F, Nord, Mitte, Süd, Don.
Außer den Materialien aus Potsdam (bzw. Liegnitz, die etwa 95 - 98 % der Bestände ausmachen, sind noch zu nennen:
- Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist"Pseudo-Potsdam-Nummer" ab 70.000 erhalten hat,
- Einzelakten aus anderen der in den USA z. T. unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen "EA", u.a.),
- Abgaben aus Privathand, dabei auch Nachkriegsausarbeitungen "Studie" für die Historical Division/US Army in Europe, u.a.) - siehe die Zugangs-Vermerke in der Spalte"Bemerkunge".
Aus dem Heeresgruppenkommando 2 wurde am 26. August 1939 die Heeresgruppe C gebildet und zunächst mit der Führung der gesamten Truppen der Westfront betraut und nach dem Polenfeldzug und dem Einsatz der Heeresgruppen A und B auf den Südteil der Westfront am Oberrhein und in der Pfalz beschränkt. Ab Oktober 1940 übernahm sie in der Heimat die Schulung der dorthin verlegten Truppen des Feldheeres und wurde am 20. April 1941 unter der Tarnbezeichnung"Abschnittsstab Ostpreuße" nach Ostpreußen verlegt. Zu Beginn des Rußlandfeldzuges wurde dieser in Heeresgruppe Nord umbenannt. Zum Einsatz gelangte sie in Nordrußland und Kurland, wo sie im Januar 1945 zur Heeresgruppe Kurland umbenannt wurde.
Das Heeresgruppenkommando 2 wurde Anfang Oktober 1919 als Reichswehrgruppenkommando in Kassel gebildet und im Juli 1938 nach Frankfurt/Main verlegt.
Bestandsbeschreibung
OB: Handakten von GFM Ritter von Leeb von Januar 1941 bis Januar 1942 und sonstige Unterlagen aus 1943/44.
Chef d. Gen.St.: Chefsachen Westen und Rußlandfeldzug von 1936 bis 1944 sowie die Handakte von Gen. d. Inf. Felber von Februar bis Juli 1940. Ia: KTB von Mitte November 1939 bis April 1940 (Anlagen ab August 1939 bis Oktober 1940), TB von Oktober 1940 bis Juni 1941 und KTB von Juni 1941 bis Dezember 1944 sowie Tagesmeldungen und Lagekarten aus 1945 (in RH 2). In den Unterlagen über den Aufmarsch zum Westfeldzug ist aufschlussreiches Material zum Bau des Westwalls enthalten, das die Überlieferung beim General der Pioniere und Festungen (RH 11-III) ergänzt.
OQu.: Verschiedene Unterlagen (11 AE) zum Einsatz im Westen aus 1939 sowie KTB von März bis Juni 1941 und von April 1942 bis Mai 1944. Ic: Verschiedene Ic-Unterlagen über den Einsatz im Westen aus 1939/40, TB von Juni bis Juli 1941, von Januar bis Dezember 1942 und von April bis Mai 1944 sowie Feindlagemeldungen bis Juni 1944.
II a: TB von April 1942 bis Juni 1944. Im Schriftgut der Abteilung II (Personal) befinden sich Berichte des Psychologischen Laboratoriums des Reichskriegsministeriums aus den Jahren 1937 bis 1939.
IVa: Geheimsachen von Mai 1941 bis November 1942 (7 AE), Geheime Kommandosachen von Mai 1941 bis Juni 1944 (10 AE)
Stoart: TB von Januar bis Dezember 1942; sonstige Unterlagen (11 AE) aus 1939-1944. Gen. d. Pioniere: KTB von August bis Dezember 1939 und TB von Januar bis Dezember 1942 sowie verschiedene Unterlagen bis 1943.
Bv.TO: KTB von August 1939 bis Mai 1940 Na.Fü.: KTB von Mitte Juni 1940 bis Juni 1944 (Anlagen von November 1939)
Koluft: Meldungen aus 1940 und 4 Akten aus 1941 bis 1944.
VII: verschiedene Unterlagen (4 AE) von 1942-1944. Wirtschaftsführer bei der Heeresgruppe Nord: KTB von April 1944 bis Mai 1945 (in RW 46/26-30).
Erschliessungszustand
Vollständig erschlossen
Zitierweise
BArch RH 19-III/...