"Geschichte des Bestandsbildners\n\nDie Geschichte des Kriegsgefangenenwesens ist vor allem eine Geschichte des Zeitalters der Weltkriege. Seit den Napoleonischen Kriegen hatten nur kurze, regional begrenzte kriegerische Konflikte stattgefunden, ohne dass eine größere Zahl von kriegsgefangener Soldaten von der gegnerischen Gewahrsamsmacht längere Zeit festgehalten wurden. Erstmals im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde eine große Zahl französischer Soldaten längerfristig in Kriegsgefangenenlagern untergebracht. Zugleich bedeutete die Haager Landkriegsordnung von 1907 einen tiefen Wandel im bisherigen Kriegsgefangenenwesen, verpflichtete es doch die Gewahrsamsmacht und karitative Organisationen zu Fürsorge und Engagement gegenüber den Kriegsgefangenen.\n\nIm Verlauf des Ersten Weltkrieges gerieten etwa 170.000 Reichsdeutsche sowie Hunderttausende österreichischer Soldaten in russische Kriegsgefangenschaft, aus der sie erst zu Beginn der 1920er Jahre zurückkehrten. Im Verlauf der Jahre 1939 bis Anfang 1956 befanden sich insgesamt über 11 Millionen deutsche Soldaten, praktisch jeder den Krieg überlebende Wehrmachtsoldat, in Kriegsgefangenschaft (USA 3,09 Mio., Sowjetunion 3,06 Mio., Großbritannnien 3,63 Mio., Frankreich 0,94 Mio. sowie mehrere Hunderttausend in tschechoslowakischem, polnischem, jugoslawischem, luxemburgischem, belgischem und niederländischen Gewahrsam).\n\nDie Kriegsgefangenschaft war ein zentraler Bestandteil des Kriegserlebnisses des Großteils der wehrpflichtigen männlichen Bevölkerung Deutschlands und bedeutete einen tiefen Einschnitt in den individuellen Biographien der Betroffenen wie auch im kollektiven Selbstbewusstsein der jeweiligen Betroffenengeneration.\n\nIn der Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges nimmt Elsa Brändström (1888-1948), der\"Engel von Sibirie\", eine besondere Stellung ein. Die schwedische Philantropin hatte als Delegierte des schwedischen Roten Kreuzes maßgeblichen Anteil an der medizinischen Grundversorgung der Kriegsgefangenen in russischem Gewahrsam beteiligt war. In dem von ihr errichteten Hilfswerk wirkten insbesondere die Rotkreuz-Angehörigen Anni Rothe, Alexandrine Gräfin Uexküll, Magdalene von Walsleben, Annemartie Wenzel und Pastor Eduard Juhl mit. Zwischen 1920 und 1933 gründete Elsa Brändström Einrichtungen für Kriegsheimkehrer und Kriegswaisen. 1933 emigrierte sie in die USA, von wo aus sie bis zu ihrem Tode karitativ weiterwirkte.\n\nBestandsbeschreibung\n\nElsa Brändström übergab ihren Nachlass über die Frühzeit des Kriegsgefangenenwesens dem 1937 eingerichteten Heeresarchiv, wo die Unterlagen infolge des Luftangriffs am 14. April 1945 vernichtet wurden. Zu Ehren Elsa Brändströms erhielt der Bestand MSG 200 die Zusatzbezeichnung\"Elsa Brändström-Gedächtnisarchi\".\n\nInhaltliche Charakterisierung\n\nIm Wesentlichen fasst die Sammlung Selbstzeugnisse und Dokumente verschiedenster Art aus der Hinterlassenschaft ehemaliger deutscher Kriegsgefangenschaft beider Weltkriege zusammen.\n\nEin kleinerer Teil des Bestandes umfasst auch Unterlagen zur Person der Namensgeberin und ihres Wirkens.\n\nDer Bestand wird kontinuierlich weiter ergänzt.\n\nZitierweise\n\nBArch MSG 200/..."@deu . "Sammlung\n\n2504 Aufbewahrungseinheiten\n\n22,5 laufende Meter"@deu . . "ab 1914" . "Sammlung zum Kriegsgefangenenwesen seit 1867 \"Elsa-Brändström-Gedächtnisarchi\")"@deu . . . "Sammlung zum Kriegsgefangenenwesen seit 1867 \"Elsa-Brändström-Gedächtnisarchi\")"@deu . .