Schiffahrtmedizinisches Institut der Marine
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Schiffahrtmedizinisches Institut der Marine
Schiffahrtmedizinisches Institut der Marine
Schriftgut
61 Aufbewahrungseinheiten
0,8 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Am 1. Mai 1965 wurde das Uboots- und Taucherphysiologische Institut der Marine (UTPIM) in Schifffahrtmedizinisches Institut der Marine (SchiffMedInstM) umbenannt. Seit der Umgliederung des Marineamtes ab 1. Oktober 1973 war das SchiffMedInstM dem Amtschef des Marineamts truppendienstlich und fachlich dem Admiralarzt der Marine nachgeordnet.
Im Jahre 1979 waren im Institut 69 Mitarbeiter beschäftigt, davon 38 Soldaten und 31 Zivilbedienstete.
Das SchiffMedInstM gliederte sich in
· Stabszug
· Abteilung I - Schifffahrtmedizin (Lärmschädenüberwachung, Arbeitsmedizin, Hygiene / Präventivmedizin, ABC-Schutz)
· Abteilung II - Physiologie (Experimentelle Physiologie und Pharmakologie, Institutslabor, Toxikologie / Pathologie, Nerven- und Sinnesphysiologie)
· Abteilung III - Taucher- und Überdruckmedizin (Tätigkeitsanalysen, Taucher-, Uboot- und Kampfschwimmerverwendungsfähigkeit)
· Abteilung IV - Ergonomie (Medizinische Ergonomie, Psychologische Ergonomie, Fachbezogene Elektronik).
Der Leiter führt im Range eines Flottenarztes das SchiffMedInstM und ist zugleich Vorsitzender des Tauchunfall-Untersuchungsausschusses der Bundeswehr. Ihm unterstehen die Abteilungen"Schifffahrtmedizi","Tauch- und Überdruckmedizi","Ausbildun" und"Angewandte Forschun". 78 Mitarbeiter, davon 60 Soldaten, arbeiten derzeit im Institut.
Der Aufgabenbereich des Schifffahrtmedizinischen Instituts der Marine umfasst:
· Erarbeiten von Grundlagen, Durchführung von Untersuchungen und Versuchen sowie Beraten von Dienststellen der Bundeswehr auf den Gebieten der Schifffahrts-, Uboots- und Taucher- sowie Arbeitsmedizin, Arbeitspsychologie und Ergonomie;
· Vertreten der Belange der Schifffahrts-, Uboots- und Tauchermedizin bei Wehrmaterial in der Materialverantwortung des Inspekteurs der Marine durch Mitwirkung bei Truppenversuchen in Zusammenarbeit mit dem Kommando für Truppenversuche der Marine, Planung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Marineamt sowie Erprobungen in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung;
· Durchführung von Taucherarztlehrgängen und Einweisungslehrgängen in die Tauchermedizin, Weiterbildung von Sanitätsoffizieren;
· Durchführung der ärztlichen und psychologischen Untersuchungen auf Taucher-, Uboot- und Kampfschwimmerverwendungsfähigkeit einschließlich Druckkammertest;
· Mitarbeit bei Havarieuntersuchungen;
· Erarbeitung und Auswertung statistischer Erhebungen und Fachliteratur;
· Wissenschaftliche Kontaktpflege mit Universitäten, Instituten und Forschungseinrichtungen des In- und Auslands;
· Erstellung von Gutachten.
Zum 1. Januar 1993 erfolgte auf der Grundlage des Berichtes über die Neuorganisation des Marinesanitätsdienstes der Unterstellungswechsel des SchiffMedInstM unter den Admiralarzt der Marine (Organisations-Änderung Nr. 1 / 92 - Marine - für den Aufstellungsbefehl Nr. 101 - Marine - vom 17. September 1992). Seit dem 1. Januar 2002 untersteht das Institut fach- und truppendienstlich dem Admiralarzt der Marine im Flottenkommando (Organisations-Änderungsweisung Nr. 1 / 02 - Marine - für den Aufstellungsbefehl Nr. 101 - Marine - vom 31. Oktober 2001).
Die Stabsarbeit des SchiffMedInstM, des Bundeswehrkrankenhauses Kiel-Kronshagen und des Zentralen Instituts des Sanitätsdienstes in Kiel-Kronshagen wurde 1994 in einem"Zentralen Sta" unter der Führung des Bundeswehrkrankenhauses Kiel-Kronshagen zusammengefasst. Wissenschaftliches Arbeiten erfolgt zudem in enger Kooperation mit den Universitäten Kiel und Lübeck.
Leiter SchiffMedInstM:
Flottenarzt Wandel, Dr. Arnim 05.1965 - 09.1973
Flottenarzt Seemann, Dr. Klaus 10.1973 - (1985)
Flottenarzt Pröhl, Dr. Joachim (1986) - (1989)
Flottenarzt Greiner, Dr. Bodo (1990) - 01.2004
Flottenarzt Pinnow, Dr. Rainer seit 01.2004
Inhaltliche Charakterisierung
Naturgemäß befinden sich in dem Bestand BM 45 vorrangig Berichte zu Untersuchungen des Instituts, speziell in den Bereichen Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie sowie Spezialverwendungen in der Marine, insbesondere für den Uboot-, Taucher- und Kampfschwimmerdienst. Diese Berichte wurden in den Jahren 1973 - 1983 erstellt.
Die Veröffentlichungen des Instituts in vier Bänden wurden beim Schriftgutbestand belassen, zum einen, um den Zusammenhang zu wahren und weil nur sehr wenige Akten des Instituts in das Bundesarchiv-Militärarchiv gelangten, zum anderen dokumentieren sie die gesamte Facharbeit des Instituts aus 20 Jahren (1962 - 1982).
Einige wenige Akten geben Auskunft über technische Details, insbesondere zu Druckkammern und Überdruckbehandlungen. In der seit 1962 installierten Druckkammeranlage wurde am 2. Juni 1965 der erste Gasödempatient in Deutschland mit hyperbarer Oxygenation behandelt. Das Schifffahrtmedizinische Institut verfügt heute über eine der modernsten Druckkammeranlagen Europas.
Im Bestand überlieferte Geschäftsordnungen, Geschäftsverteilungspläne, Stärke- und Ausrüstungsnachweisungen, Stellenbesetzungen, Aufgabenkataloge und Dienstanweisungen geben Aufschluss über Organisation und Arbeitsweise des Instituts.
Weiter sind zwei Akten zur Ausbildung überliefert. Erwähnenswert sind hier die Taucher- bzw. Ubootrettungsausbildung in der britischen Marine sowie Bestimmungen über den Einsatz von Taucherärzten und Taucherarztgehilfen.
Erschließungszustand
Online-Findbuch
Zitierweise
BArch BM 45/...