Panzerbrigade 3 - Weser-Leine -
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Panzerbrigade 3 - Weser-Leine -
Panzerbrigade 3 - Weser-Leine -
Schriftgut
33 Aufbewahrungseinheiten
1,0 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden.
Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres.
Am 10. Juli 1957 wurde die Kampfgruppe C 1 in Nienburg / Langendamm mit dem Grenadierbataillon 51 und dem Panzerjägerbataillon 1 aufgestellt. 1958 wurde das Panzerbataillon 33 in Munster aufgestellt und der Kampfgruppe unterstellt. Die Kampfgruppe C 1 unterstand der 1. Panzerdivision in Hannover.
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.
In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Im Rahmen der Umgliederung in die Heeresstruktur 2 wurde die Kampfgruppe C 1 am 16. März 1959 in Panzerbrigade 3 umbenannt. 1958 / 59 wurden das Versorgungsbataillon 36 in Loccum und die Panzerpionierkompanie 30 in Minden aufgestellt. Das Panzerbataillon 33 verlegte nach Barme. Am 16. März 1959 wurde das Nienburger Grenadierbataillon 51 umbenannt in Panzergrenadierbataillon (SPz) 32.
Das spätere Panzerlehrbataillon 334 „Cell" wurde am 1. Juli 1957 als Panzerjägerbataillon 1 in Langendamm bei Nienburg aufgestellt und 1959 der Panzerbrigade 3 unterstellt, umgegliedert und in Panzerbataillon 34 umbenannt. Die Verlegung nach Celle erfolgte im Jahre 1969. 1961 wurde die Panzer-Fla-Batterie 30 aufgestellt. Im selben Jahr verlegte die Panzerpionierkompanie 30 nach Nienburg / Langendamm. 1962 wurden zwei Bataillone neu aufgestellt: Das Panzerartilleriebataillon 35 in Dedelstorf und das Feldersatzbataillon (Geräteeinheit) 37 in Gaste. In Loccum stellte 1963 das Ausbildungsbataillon 103 auf. 1964 verlegte das Versorgungsbataillon 36 nach Langendamm, das Feldersatzbataillon 37 nach Loccum. Die ABC-Abwehrkompanie 30 stellte 1965 in Luttmersen auf. Dorthin verlegte im selben Jahr das Panzerbataillon 33. Die Panzerjägerkompanie 30, 1967 in Luttmersen aufgestellt, verlegte 1968 nach Scheuen. 1969 erfolgte die Verlegung des Panzerbataillons 34 nach Scheuen.
Heeresstruktur 3 ( 1970 - 1979)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den Panzerabwehrhubschrauber.
1971 erfolgten die Auflösung des Ausbildungsbataillons 103 und die Verlegung der Panzerpionierkompanie 30 von Langendamm nach Dedelstorf. 1972 wurde das Panzerspähzug 30 aufgestellt, der 1979 in die Stabskompanie eingegliedert wurde. 1976 wurden das Panzerbataillon 34 und das Panzerartilleriebataillon 35 an die Panzerbrigade 33 in Celle abgegeben; dafür erfolgte die Eingliederung vom Panzerbataillon 334 und vom Panzerartilleriebataillon 335.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.
Der Befehl Nr. 1 vom 10. November 1980 regelte die Umgliederung der Panzerbrigade 3 in die Heeresstruktur 4. Danach war die 3. / Panzergrenadierbataillon 32 in 2. / Panzerbataillon 31 umzugliedern und die 3. / Panzergrenadierbataillon 32 neu aufzustellen. Das Panzerbataillon 33 hatte seine 4. Kompanie in 3. / Panzerbataillon 31 umzugliedern und die 4. / Panzerbataillon 33 unter Einbeziehung von Personal der Ausbildungskompanie 3 / 1 neu aufzustellen. Für das Panzerbataillon 334 war zum 1. Oktober 1981 die Umbenennung in Panzerbataillon 34 geplant, ebenso für das Panzerartilleriebataillon 335 in Panzerartilleriebataillon 35. Die Panzerjägerkompanie 330 wurde am 1. Juli 1981 in Panzerjägerkompanie 30 umbenannt. Zum 1. April 1981 erfolgte die Umbenennung der Panzerpionierkompanie 330 in Panzerpionierkompanie 30. Die Panzerbrigade hatte weiterhin das Panzerbataillon 31 ab 1. April 1981 aufzustellen. 1982 wurde der Panzerspähzug 30 wieder aus der Stabskompanie ausgegliedert und als selbständige Brigadeeinheit geführt. Die Panzerpionierkompanie 30 verlegte am 1. Oktober 1983 nach Nienburg.
Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden.
Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen.
Am 1. Oktober 1992 wechselte die Unterstellung des Panzerbataillons 33 von der Panzerbrigade 3 in Nienburg zur Panzerbrigade 21 in Augustorf. Damit wurde das Bataillon Bestandteil der Krisenreaktionskräfte.
Die Panzerbrigade 3 wurde 1993 aufgelöst.
Katastropheneinsätze leistete die Brigade 1975 beim Waldbrand in der Lüneburger Heide und 1979 bei der Schneekatastrophe in Norddeutschland.
Kommandeure Panzerbrigade 3:
Oberst Scheerle, Paul 10.07.1957 - 04.11.1959
Oberst Philipp, Ernst 05.11.1959 - 30.09.1962
Oberst Schultzendorff, Karl-Reinhard von 01.10.1962 - 30.09.1964
Brig.Gen. Hopffgarten, Hans-Joachim von 01.10.1964 - 31.03.1967
Brig.Gen. Kalckreuth, Hans-Jürg von 01.04.1967 - 30.09.1968
Oberst Heiligenstadt, Kurt 01.10.1968 - 31.03.1972
Oberst Fischer, Helmut 01.04.1972 - 31.12.1972
Oberst Hentschel, Erwin 01.01.1973 - 31.03.1973
Brig.Gen. Nennecke, Klaus 01.04.1973 - 31.03.1980
Oberst Recke, Baron Adalbert von der 01.04.1980 - 31.03.1983
Brig.Gen. Steer, Anton 01.04.1983 - 30.09.1987
Oberst Scheffer, Wilfried-Otto 01.10.1987 - 30.09.1990
Oberst Hübner, Hans 01.10.1990 - 1992
Oberst Krusenstiern, Friedrich-Johann von 1993
(Stellvertretender Kommandeur)
Überlieferung
Ausbildung; Befehle; Öffentlichkeitsarbeit; Patenschaften; Truppenbesuche; Übugen, Etwa ein Zehntel Verschlusssachen
Erschließungszustand (Kommentar)
Abgabeverzeichnis; unbearbeitet
Umfang (Erläuterung)
31 AE, Letzte Archivnummer: 35, VS-Anteil: 10 %
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe
Literatur
Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
25 Jahre I. Korps 1956 - 1981 Geschichte und Chronik der Heeresverbände im nordwestdeutschen Raum, Osnabrück, 1981
Verfasser/Stand
MA 3; 2004
1,7
Bestandsbeschreibung
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres.
Am 10. Juli 1957 wurde die Kampfgruppe C 1 in Nienburg / Langendamm mit dem Grenadierbataillon 51 und dem Panzerjägerbataillon 1 aufgestellt. 1958 wurde das Panzerbataillon 33 in Munster aufgestellt und der Kampfgruppe unterstellt. Die Kampfgruppe C 1 unterstand der 1. Panzerdivision in Hannover.
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Im Rahmen der Umgliederung in die Heeresstruktur 2 wurde die Kampfgruppe C 1 am 16. März 1959 in Panzerbrigade 3 umbenannt. 1958 / 59 wurden das Versorgungsbataillon 36 in Loccum und die Panzerpionierkompanie 30 in Minden aufgestellt. Das Panzerbataillon 33 verlegte nach Barme. Am 16. März 1959 wurde das Nienburger Grenadierbataillon 51 umbenannt in Panzergrenadierbataillon (SPz) 32. Das spätere Panzerlehrbataillon 334"Cell" wurde am 1. Juli 1957 als Panzerjägerbataillon 1 in Langendamm bei Nienburg aufgestellt und 1959 der Panzerbrigade 3 unterstellt, umgegliedert und in Panzerbataillon 34 umbenannt. Die Verlegung nach Celle erfolgte im Jahre 1969. 1961 wurde die Panzer-Fla-Batterie 30 aufgestellt. Im selben Jahr verlegte die Panzerpionierkompanie 30 nach Nienburg / Langendamm. 1962 wurden zwei Bataillone neu aufgestellt: Das Panzerartilleriebataillon 35 in Dedelstorf und das Feldersatzbataillon (Geräteeinheit) 37 in Gaste. In Loccum stellte 1963 das Ausbildungsbataillon 103 auf. 1964 verlegte das Versorgungsbataillon 36 nach Langendamm, das Feldersatzbataillon 37 nach Loccum. Die ABC-Abwehrkompanie 30 stellte 1965 in Luttmersen auf. Dorthin verlegte im selben Jahr das Panzerbataillon 33. Die Panzerjägerkompanie 30, 1967 in Luttmersen aufgestellt, verlegte 1968 nach Scheuen. 1969 erfolgte die Verlegung des Panzerbataillons 34 nach Scheuen.
Heeresstruktur 3 ( 1970 - 1979)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber.
1971 erfolgten die Auflösung des Ausbildungsbataillons 103 und die Verlegung der Panzerpionierkompanie 30 von Langendamm nach Dedelstorf. 1972 wurde der Panzerspähzug 30 aufgestellt, der 1979 in die Stabskompanie eingegliedert wurde. 1976 wurden das Panzerbataillon 34 und das Panzerartilleriebataillon 35 an die Panzerbrigade 33 in Celle abgegeben; dafür erfolgte die Eingliederung vom Panzerbataillon 334 und vom Panzerartilleriebataillon 335.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.
Der Befehl Nr. 1 vom 10. November 1980 regelte die Umgliederung der Panzerbrigade 3 in die Heeresstruktur 4. Danach war die 3. / Panzergrenadierbataillon 32 in 2. / Panzerbataillon 31 umzugliedern und die 3. / Panzergrenadierbataillon 32 neu aufzustellen. Das Panzerbataillon 33 hatte seine 4. Kompanie in 3. / Panzerbataillon 31 umzugliedern und die 4. / Panzerbataillon 33 unter Einbeziehung von Personal der Ausbildungskompanie 3 / 1 neu aufzustellen. Für das Panzerbataillon 334 war zum 1. Oktober 1981 die Umbenennung in Panzerbataillon 34 geplant, ebenso für das Panzerartilleriebataillon 335 in Panzerartilleriebataillon 35. Die Panzerjägerkompanie 330 wurde am 1. Juli 1981 in Panzerjägerkompanie 30 umbenannt. Zum 1. April 1981 erfolgte die Umbenennung der Panzerpionierkompanie 330 in Panzerpionierkompanie 30. Die Panzerbrigade hatte weiterhin das Panzerbataillon 31 ab 1. April 1981 aufzustellen. 1982 wurde der Panzerspähzug 30 wieder aus der Stabskompanie ausgegliedert und als selbständige Brigadeeinheit geführt. Die Panzerpionierkompanie 30 verlegte am 1. Oktober 1983 nach Nienburg.
Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen.
Am 1. Oktober 1992 wechselte die Unterstellung des Panzerbataillons 33 von der Panzerbrigade 3 in Nienburg zur Panzerbrigade 21 in Augustdorf. Damit wurde das Bataillon Bestandteil der Krisenreaktionskräfte.
Die Panzerbrigade 3 wurde 1993 aufgelöst.
Katastropheneinsätze leistete die Brigade 1975 beim Waldbrand in der Lüneburger Heide und 1979 bei der Schneekatastrophe in Norddeutschland.
Kommandeure Panzerbrigade 3:
Oberst Scheerle, Paul 10.07.1957 - 04.11.1959
Oberst Philipp, Ernst 05.11.1959 - 30.09.1962
Oberst Schultzendorff, Karl-Reinhard von 01.10.1962 - 30.09.1964
BrigGen Hopffgarten, Hans-Joachim von 01.10.1964 - 31.03.1967
BrigGen Kalckreuth, Hans-Jürg von 01.04.1967 - 30.09.1968
Oberst Heiligenstadt, Kurt 01.10.1968 - 31.03.1972
Oberst Fischer, Helmut 01.04.1972 - 31.12.1972
Oberst Hentschel, Erwin 01.01.1973 - 31.03.1973
BrigGen Nennecke, Klaus 01.04.1973 - 31.03.1980
Oberst Recke, Adalbert Baron von der 01.04.1980 - 31.03.1983
BrigGen Steer, Anton 01.04.1983 - 30.09.1987
Oberst Scheffer, Wilfried-Otto 01.10.1987 - 30.09.1990
Oberst Hübner, Hans 01.10.1990 - 31.12.1992
Oberst Krusenstiern, Friedrich-Johann von 01.01.1993 - 31.12.1993
Inhaltliche Charakterisierung
Ausbildung; Jubiläen und Patenschaften; Öffentlichkeitsarbeit; Organisation; Übungen. Keine Verschlusssachen.
Erschließungszustand
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung
32 AE
Zitierweise
BArch BH 9-3/...