Verteidigungskreiskommandos
http://lod.ehri-project-test.eu/units/de-002525-bh_32 an entity of type: Record
Verteidigungskreiskommandos
Verteidigungskreiskommandos
Schriftgut
565 Aufbewahrungseinheiten
27,4 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Die Verteidigungskreiskommandos (VKK's) bildeten die unterste Ebene der Kommandobehörden des Territorialheeres. Im Frieden, in Krise und Krieg standen sie im Gegensatz zum Feldheer unter nationalem deutschen Kommando. Jeweils mehrere VKK's unterstanden einem Verteidigungsbezirkskommando (VBK).
Die VKK's umfaßten in der Regel einen großen Landkreis oder mehrere kleinere Landkreise und kreisfreie Städte. Sie arbeiteten mit den entsprechenden zivilen Behörden und mit den regionalen Kommandanten von Anlagen der Bundeswehr wie Truppenunterkünften, Depots, Flugplätzen oder Bundeswehrkrankenhäusern zusammen. Die Führung eines VKK oblag normalerweise einem Oberstleutnant. Die militärischen Ansprechpartner der Verteidigungskreiskommandos für die Zusammenarbeit mit den in ihrem Zuständigkeitsbereich stationierten NATO-Verbänden waren deren Brigaden.
Die Truppen eines Verteidigungskreiskommandos umfaßten einen Stab mit Stabskompanie, 3 - 5 Sicherungskompanien, mehrere ABC-Abwehreinrichtungen und eine Wehrleitstelle bzw. ein Wehrleitbataillon. Ihre genaue Zusammensetzung orientierte sich an der Größe des Bereichs sowie Lage und Anzahl der zu schützenden Objekte. Die mit leichten Waffen ausgestatteten Einheiten eines VKK bestanden im Friedensfall zum Teil nur als Geräteeinheiten. Ihr Einsatzgebiet lag in unmittelbarer Umgebung des Stationierungsorts seiner Soldaten, so daß Gelände und im Verteidigungsfall zu schützende Objekte bereits im Frieden bekannt waren.
Die Verteidigungskreiskommandos hatten folgende Aufgaben zu erfüllen:
- Wahrnehmung der Mittlerfunktion zwischen militärischem und zivilem Bereich mit der Abstimmung militärischer und ziviler Verteidigungsplanungen und -maßnahmen
- Sicherung festgelegter Objekte
- Unterstützung der eigenen und der verbündeten Streitkräfte und der Behörden der zivilen Verteidigung bei der ABC-Abwehr, insbesondere beim ABC-Melde- und Warndienst
- Schadensbeseitigung und Bauinstandsetzung
- Informationsgewinnung
- Koordinierung der Raumforderungen militärischer und ziviler Bedarfsträger
- Beteiligung an Maßnahmen der psychologischen Verteidigung, die an die Bevölkerung gerichtet sind
- Abstimmung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aller militärischer Stellen im Verteidigungskreis
- Wahrnehmung von Pionieraufgaben und Mitwirken bei Lähmungen im militärischen Bereich
- Vorbereitung und Durchführung von Aufgaben des Kriegsgefallenenwesens
- Übernahme von Wehrleitaufgaben
- Abwicklung des Einsatzes von zivilen Leistungen für die Truppe
- Unterstützung der zivilen Verteidigung
Die Aufstellung der VKKs erfolgte ab September 1964. Bis zum März 1967 wurden die folgenden 69 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet:
111 Flensburg; 112 Schleswig; 113 Eutin; 114 Bad Segeberg; 115 Rendsburg; 116 Heide
211 Lingen (später 244); 212 Osnabrück (später 245)
221 Neustadt; 222 Nienburg
231 Braunschweig; 232 Göttingen
241 Cloppenburg; 242 Wilhelmshaven; 243 Aurich
251 Celle
261 Verden/Aller (später 254); 262 Stade (später 253)
311 Köln; 312 Bonn
321 Düsseldorf; 322 Wesel; 323 Essen; 324 Wuppertal
331 Münster; 332 Altahlen; 333 Rheine; 334 Borken
342 Lippstadt; 343 Unna; 344 Hemer; 345 Siegen
352 Minden; 353 Höxter; 354 Bielefeld
361 Aachen (später 314); 362 Düren (später 313)
411 Mayen; 412 Montabaur; 413 Idar-Oberstein; 414 Koblenz
421 Trier
433 Darmstadt; 434 Wetzlar
441 Fritzlar; 442 Marburg
451 Landau/Pfalz; 452 Mainz
511 Stuttgart; 512 Esslingen (später Ludwigshafen); 513 Ulm; 514 Heilbronn
521 Karlsruhe; 522 Mannheim
532 Immendingen; 533 Achern
541 Reutlingen; 542 Sigmaringen
612 Donauwörth (ab 1974 VKK 611); 613 Kaufbeuren; 614 Kempten; 615 Augsburg
631 Ansbach; 632 Nürnberg
642 Aschaffenburg
651 München; 652 Ingolstadt; 653 Murnau; 654 Traunstein
In den folgenden Jahren wurden weitere VKK's aufgestellt, so daß 1987 insgesamt 80 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet waren. Neu aufgestellt worden waren noch:
431 Frankfurt/Main; 432 Wiesbaden
453 Zweibrücken
461 Merzig
523 Pforzheim
543 Weingarten
622 Weiden; 623 Regensburg
661 Deggendorf; 662 Eggenfelden
Nach der Wiedervereinigung wurden in dem Beitrittsgebiet ebenfalls -in Anlehnung an die noch bestehende Verwaltungsstruktur der DDR in Form von Bezirken- Verteidigungskreiskommandos eingerichtet. Aufstellungsdatum der folgenden VKK's war der 1. April 1991:
711 Weimar; 712 Sondershausen; 713 Gotha
721 Neuhaus am Rennweg; 722 Bad Salzungen
731 Altenburg; 732 Jena; 733 Saalfeld
741 Grimma; 742 Delitzsch
751 Marienberg; 752 Rochlitz; 753 Werdau; 754 Plauen; 755 Schneeberg
761 Bautzen; 762 Hoyerswerda; 763 Meißen; 764 Pirna
811 Jessen; 812 Dessau; 813 Sangerhausen; 814 Querfurt; 815 Weissenfels
821 Burg; 822 Stendal; 823 Gardelegen; 824 Halberstadt
831 Spremberg; 832 Lübben; 833 Finsterwalde
841 Luckenwalde; 842 Nauen; 843 Pritzwalk; 844 Brandenburg
851 Fürstenwalde; 852 Bad Freienwalde; 853 Prenzlau
861 Parchim; 862 Hagenow
871 Pasewalk; 872 Demmin; 873 Waren
881 Stralsund; 882 Wismar
Im Rahmen der umfangreichen Umstrukturierungen der Bundeswehr wurden die Verteidigungskreiskommandos in den westlichen Bundesländern im Wesentlichen am 30. September und in den östlichen Bundesländern am 31. Dezember 1994 aufgelöst.
Unterlagen folgender Verteidigungskreiskommandos befinden sich im Bundesarchiv-Militärarchiv:
111, 112, 113, 114, 115, 116
221, 222, 231, 241, 242, 244, 245, 251, 253, 254
311, 312, 313, 314, 321, 324, 331, 333, 334, 342, 343, 344, 352, 361
412, 413, 421, 431, 432, 433, 451, 452, 453, 461
511, 512, 513, 514, 521, 522, 523, 532, 533, 541,542, 543
611, 612, 613, 615, 622, 623, 631, 632, 642, 652, 661, 662
711, 742, 752
822, 831
Überlieferung
Ausbildungsbefehle, Jahresausbildungsbefehle, Stabsbefehle, Organisationsbefehle,
Gefechtsübungen, Lehrübungen, Mobilmachungsübungen, Planübungen,
Brieftagebücher, Chroniken, Aufenthalt und Abzug der Westgruppe der Truppen im Verteidigungskreis 711, Dienstpläne, Erfahrungsbericht über den durchgeführten Truppenversuch Modell A, Flugunfall Remscheid Absturz USAF A-10 am 08.12.1988, Förderlehrgänge, Inspizierungsberichte, Kurzchroniken, Lebensakten, Militärische Tagebücher, Militärlandeskundliche Kurzbeschreibung des Verteidigungskreises 742, Organisationsunterlagen, Papstbesuch in Münster 1987 (VKK 331), Prüfungsarbeiten und Zeugnisse, Stabsdienstordnung, Standorttagebuch, Stabsrahmenübungen, Stellenbesetzungslisten, Übungen, Vollzugsunterlagen
Vereinzelte Verschlußsachen
Erschließungszustand (Kommentar)
Abgabeverzeichnisse
Umfang (Erläuterung)
843 AE
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 40 Verteidigungskreiskommandos (VKK)
Verfasser/Stand
MA 33; 2004
28,5 lfm
Bestandsbeschreibung
Die Verteidigungskreiskommandos (VKK) bildeten die unterste Ebene der Kommandobehörden des Territorialheeres. Im Frieden, in Krise und Krieg standen sie im Gegensatz zum Feldheer unter nationalem deutschen Kommando. Jeweils mehrere VKK unterstanden einem Verteidigungsbezirkskommando (VBK).
Die VKK umfassten in der Regel einen großen Landkreis oder mehrere kleinere Landkreise und kreisfreie Städte. Sie arbeiteten mit den entsprechenden zivilen Behörden und mit den regionalen Kommandanten von Anlagen der Bundeswehr wie Truppenunterkünften, Depots, Flugplätzen oder Bundeswehrkrankenhäusern zusammen. Die Führung eines VKK oblag normalerweise einem Oberstleutnant. Die militärischen Ansprechpartner der Verteidigungskreiskommandos für die Zusammenarbeit mit den in ihrem Zuständigkeitsbereich stationierten NATO-Verbänden waren deren Brigaden.
Die Truppen eines Verteidigungskreiskommandos umfassten einen Stab mit Stabskompanie, 3 bis 5 Sicherungskompanien, mehrere ABC-Abwehreinrichtungen und eine Wehrleitstelle bzw. ein Wehrleitbataillon. Ihre genaue Zusammensetzung orientierte sich an der Größe des Bereichs sowie Lage und Anzahl der zu schützenden Objekte. Die mit leichten Waffen ausgestatteten Einheiten eines VKK bestanden im Friedensfall zum Teil nur als Geräteeinheiten. Ihr Einsatzgebiet lag in unmittelbarer Umgebung des Stationierungsorts seiner Soldaten, so dass Gelände und im Verteidigungsfall zu schützende Objekte bereits im Frieden bekannt waren.
Die Verteidigungskreiskommandos hatten folgende Aufgaben zu erfüllen:
- Wahrnehmung der Mittlerfunktion zwischen militärischem und zivilem Bereich mit der Abstimmung militärischer und ziviler Verteidigungsplanungen und -maßnahmen
- Sicherung festgelegter Objekte
- Unterstützung der eigenen und der verbündeten Streitkräfte und der Behörden der zivilen Verteidigung bei der ABC-Abwehr, insbesondere beim ABC-Melde- und Warndienst
- Schadensbeseitigung und Bauinstandsetzung
- Informationsgewinnung
- Koordinierung der Raumforderungen militärischer und ziviler Bedarfsträger
- Beteiligung an Maßnahmen der psychologischen Verteidigung, die an die Bevölkerung gerichtet sind
- Abstimmung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aller militärischer Stellen im Verteidigungskreis
- Wahrnehmung von Pionieraufgaben und Mitwirken bei Lähmungen im militärischen Bereich
- Vorbereitung und Durchführung von Aufgaben des Kriegsgefallenenwesens
- Übernahme von Wehrleitaufgaben
- Abwicklung des Einsatzes von zivilen Leistungen für die Truppe
- Unterstützung der zivilen Verteidigung
Die Aufstellung der VKK erfolgte ab September 1964. Bis zum März 1967 wurden die folgenden 69 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet:
111 Flensburg; 112 Schleswig; 113 Eutin; 114 Bad Segeberg; 115 Rendsburg; 116 Heide
211 Lingen (später 244); 212 Osnabrück (später 245); 221 Neustadt; 222 Nienburg; 231 Braunschweig; 232 Göttingen; 241 Cloppenburg; 242 Wilhelmshaven; 243 Aurich; 251 Celle; 261 Verden/Aller (später 254); 262 Stade (später 253)
311 Köln; 312 Bonn; 321 Düsseldorf; 322 Wesel; 323 Essen; 324 Wuppertal; 331 Münster; 332 Altahlen; 333 Rheine; 334 Borken; 342 Lippstadt; 343 Unna; 344 Hemer; 345 Siegen; 352 Minden; 353 Höxter; 354 Bielefeld; 361 Aachen (später 314); 362 Düren (später 313)
411 Mayen; 412 Montabaur; 413 Idar-Oberstein; 414 Koblenz; 421 Trier; 433 Darmstadt; 434 Wetzlar; 441 Fritzlar; 442 Marburg; 451 Landau/Pfalz; 452 Mainz
511 Stuttgart; 512 Esslingen (später Ludwigshafen); 513 Ulm; 514 Heilbronn; 521 Karlsruhe; 522 Mannheim; 532 Immendingen; 533 Achern; 541 Reutlingen; 542 Sigmaringen
612 Donauwörth (ab 1974 VKK 611); 613 Kaufbeuren; 614 Kempten; 615 Augsburg; 631 Ansbach; 632 Nürnberg; 642 Aschaffenburg; 651 München; 652 Ingolstadt; 653 Murnau; 654 Traunstein
In den folgenden Jahren wurden weitere VKK aufgestellt, so dass 1987 insgesamt 80 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet waren. Neu aufgestellt worden waren noch:
431 Frankfurt/Main; 432 Wiesbaden; 453 Zweibrücken; 461 Merzig
523 Pforzheim; 543 Weingarten
622 Weiden; 623 Regensburg; 661 Deggendorf; 662 Eggenfelden
Nach der Wiedervereinigung wurden in dem Beitrittsgebiet ebenfalls VKK in Anlehnung an die noch bestehende Verwaltungsstruktur der DDR in Form von Bezirken- Verteidigungskreiskommandos eingerichtet. Aufstellungsdatum der folgenden VKK war der 1. April 1991:
711 Weimar; 712 Sondershausen; 713 Gotha; 721 Neuhaus am Rennweg; 722 Bad Salzungen; 731 Altenburg; 732 Jena; 733 Saalfeld; 741 Grimma; 742 Delitzsch; 751 Marienberg; 752 Rochlitz; 753 Werdau; 754 Plauen; 755 Schneeberg; 761 Bautzen; 762 Hoyerswerda; 763 Meißen; 764 Pirna
811 Jessen; 812 Dessau; 813 Sangerhausen; 814 Querfurt; 815 Weissenfels; 821 Burg; 822 Stendal; 823 Gardelegen; 824 Halberstadt; 831 Spremberg; 832 Lübben; 833 Finsterwalde; 841 Luckenwalde; 842 Nauen; 843 Pritzwalk; 844 Brandenburg; 851 Fürstenwalde; 852 Bad Freienwalde; 853 Prenzlau; 861 Parchim; 862 Hagenow; 871 Pasewalk; 872 Demmin; 873 Waren; 881 Stralsund; 882 Wismar
Im Rahmen der umfangreichen Umstrukturierungen der Bundeswehr wurden die Verteidigungskreiskommandos in den westlichen Bundesländern im Wesentlichen am 30. September und in den östlichen Bundesländern am 31. Dezember 1994 aufgelöst.
Unterlagen folgender Verteidigungskreiskommandos befinden sich im Bundesarchiv-Militärarchiv:
111, 112, 113, 114, 115, 116
221, 222, 231, 241, 242, 244, 245, 251, 253, 254
311, 312, 313, 314, 321, 324, 331, 333, 334, 342, 343, 344, 352, 361
412, 413, 421, 431, 432, 433, 451, 452, 453, 461
511, 512, 513, 514, 521, 522, 523, 532, 533, 541,542, 543
611, 612, 613, 615, 622, 623, 631, 632, 642, 652, 661, 662
711, 742, 752
822, 831
Inhaltliche Charakterisierung
Ausbildungsbefehle, Jahresausbildungsbefehle, Stabsbefehle, Organisationsbefehle, Gefechtsübungen, Lehrübungen, Mobilmachungsübungen, Planübungen, Chroniken, Aufenthalt und Abzug der Westgruppe der Truppen im Verteidigungskreis 711, Dienstpläne, Erfahrungsbericht über den durchgeführten Truppenversuch Modell A, Flugunfall Remscheid Absturz USAF A-10 am 08.12.1988, Förderlehrgänge, Inspizierungsberichte, Kurzchroniken, Lebensakten, Militärische Tagebücher, Militärlandeskundliche Kurzbeschreibung des Verteidigungskreises 742, Organisationsunterlagen, Papstbesuch in Münster 1987 (VKK 331), Prüfungsarbeiten und Zeugnisse, Stabsdienstordnung, Standorttagebuch, Stabsrahmenübungen, Stellenbesetzungslisten, Übungen, Vollzugsunterlagen. Vereinzelte Verschlusssachen.
Erschließungszustand
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung
537 AE
Zitierweise
BArch BH 32/...