Kommandanturen von Truppenübungs- und Schießplätzen
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Kommandanturen von Truppenübungs- und Schießplätzen
Kommandanturen von Truppenübungs- und Schießplätzen
Schriftgut
456 Aufbewahrungseinheiten
9,8 laufende Meter
Bestandsbeschreibung
Truppenübungsplätze sind die wichtigsten militärischen Ausbildungsstätten des Heeres. Die Einheiten und Verbände erhalten dort ihre gefechtsmäßige Ausbildung, teilweise unter Einsatz von Gefechtsmunition. Besonders wichtig ist dabei der Übungseinsatz in natürlichem Gelände. Die Truppenübungsplätze sind mit Unterkünften und Schießanlagen versehen und werden von der jeweiligen Truppenübungsplatzkommandantur verwaltet. Auf den Truppenübungsplätzen können die Einheiten die am Standort erworbenen Ausbildungskenntnisse in einer der Praxis nahekommenden Umgebung erproben. Die Truppenübungsplätze können ganzjährig im wochenlangen Einsatz von wechselnden Einheiten genutzt werden. Die hierbei erworbene Praxis ist auch eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung von Manövern. Ende der 70er Jahre verfügte die Bundeswehr über 18 Truppenübungsplätze mit einer Gesamtfläche von ca. 1.500 Quadratkilometern. Sie stehen auch der Luftwaffe, dem Bundesgrenzschutz und den in Deutschland stationierten Streitkräften der NATO zur Verfügung. Umgekehrt nutzt die Bundeswehr auch Truppenübungsplätze in den verbündeten Staaten. Besonders intensiv hat die Bundeswehr über Jahrzehnte den Truppenübungsplatz im kanadischen Shilo genutzt (das Deutsche Verbindungskommando Truppenübungsplatzkommandantur Shilo / Kanada wurde zum 31. Dezember 2000 aufgelöst). Die deutschen Truppenübungsplätze verfügen über eine lange Tradition, die teilweise bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. 1978 konnte die Bundeswehr in den jeweiligen Wehrbereichskommandos folgende Plätze nutzen:
WBK I: Putlos, Todendorf
WBK II: Bergen, Ehra-Lessien, Garlstedt-Altenwald, Munster
WBK III: Haltern, Sennelager, Vogelsang
WBK IV: Baumholder, Daaden, Schwarzenborn
WBK V: Heuberg, Münsingen
WBK VI: Grafenwöhr, Hammelburg, Hohenfels, Wildflecken
In der Regel unterstehen dem Kommandanten eines Truppenübungsplatzes:
Stab mit den Stabsabteilungen
S 1 / S 2 (Personalführung, Innere Führung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, personelle und materielle Absicherung)
S 3 (Standortangelegenheiten: Organisation, Planung, Ausbildung, Mobilmachungsvorbereitungen)
S 4 (Truppenversorgung, Gewährleistung des Übungsbetriebs)
Truppenverwaltung (Haushalts-, Finanz- und Personalwesen)
Gruppe Fernmeldewesen (fernmeldemäßige Versorgung der übenden Truppenteile, Wartung der Schießsicherheitsfernsprechnetze)
Gruppe Schießtechnik (Betrieb, Unterhalt und Ausbau des Truppenübungsplatzes)
Brandschutzgruppe (vorbeugender und abwehrender Brandschutz)
Sanitätsbereich (sanitätsdienstliche Versorgung, Überwachung der Hygiene)
Für die Betreibung der Truppenübungsplätze wird überwiegend ziviles Personal eingesetzt.
Nach der Einheit Deutschlands nutzte die Bundeswehr neben den oben genannten Plätzen in der alten Bundesrepublik im Bereich der beiden in den neuen Bundesländern neu eingerichteten Wehrbereichskommandos folgende Truppenübungsplätze:
WBK VII: Altmark, Halberstadt, Nochten (später: umbenannt in Oberlausitz), Ohrdruf, Wittstock
WBK VIII: Jägerbrück, Lübtheen, Lehnin
Inhaltliche Charakterisierung
In sehr unterschiedlichem Umfang haben folgende Truppenübungsplätze Unterlagen an das Bundesarchiv-Militärarchiv abgegeben: Putlos, Todendorf, Ehra-Lessien, Garlstedt-Altenwalde, Munster, Haltern, Vogelsang, Daaden, Schwarzenborn, Heuberg, Münsingen, Grafenwöhr, Hohenfels. In dem Bestand befinden sich in erster Linie Militärische Tagebücher und Chroniken, daneben finden sich Militärische Zustandsberichte, Stabsdienstordnungen sowie Unterlagen zu Organisation, Personal und Ausbildung. Hervorzuheben sind etwa 20 Ordner mit Unterlagen des Deutschen Verbindungskommandos Truppenübungsplatzkommandantur Shilo / Kanada. Etwa ein Zehntel Verschlusssachen.
Erschließungszustand
Abgabeverzeichnisse; unbearbeitet
Umfang, Erläuterung
189 AE, VS-Anteil: 7%
Zitierweise
BArch BH 29/...