Pre-death legacy Heinz Düx
http://lod.ehri-project-test.eu/units/de-002518-vl_düx an entity of type: Record
Pre-death legacy Heinz Düx
Vorlass Heinz Düx
Pre-death legacy Heinz Düx
Vorlass Heinz Düx
3,16 lfd. m.
3.16 running meters
Ende der 2000er-Jahre übergab Heinz Düx dem Fritz Bauer Institut in mehreren Abgaben Unterlagen aus seiner beruflichen und privaten Lebensführung. Heinz Düx wurde am 24.04.1924 in Marburg geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1942 bis 1948 Rechtswissenschaften an der dortigen Philipps-Universität. Unterbrochen wurde sein Studium in den Jahren 1944 und 1945 durch eine Arbeitsverpflichtung im Marburger Bahnbetriebswerk und einen Aufenthalt im Vogelsbergkreis um einer Zwangsverpflichtung zum Volkssturm zu entgehen. Nach Kriegsende trat Düx in die KPD ein und war Mitglied des Entnazifizierungsausschusses der juristischen Fakultät der Universität Marburg. Seine erste Staatsprüfung legte er dort im Jahr 1946 ab. 1948 promovierte er mit der Arbeit "Die freie Gewerkschaftsbewegung, ihr Wesen und ihr Einfluß auf die Rechtsentwicklung von der Gründung bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges". 1950 folgte die zweite juristische Staatsprüfung. Anfang des Jahres 1951 war Düx zunächst als Hilfsrichter beim Landgericht Kassel und ab März ans Hessische Justizministerium abgeordnet. Schon im Mai 1951 ließ er sich jedoch auf eigenen Antrag hin aus dem Staatsdienst entlassen und war anschließend als Anwaltsassessor und Rechtsanwalt beim Landgericht Frankfurt am Main tätig. Ab 1961 war er dort Untersuchungsrichter in politischen Strafsachen. Befasst war er insbesondere mit den Auschwitz- und Euthanasieverfahren. So leitete Düx etwa von August 1961 bis Oktober 1962 die gerichtliche Voruntersuchung des späteren 1. Frankfurter Auschwitz-Prozesses. Ab 1966 wurde er Landgerichtsdirektor beim Landgericht Darmstadt und ab 1967 Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht Frankfurt. In beiden Funktionen war er hauptsächlich mit Entschädigungs- und Rückerstattungssachen betraut. Außerberuflich betätigte sich Düx politisch und publizistisch. Er war zeitweise Mitglied der SPD, der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und der Vereinigung demokratischer Juristen (VdJ). Darüber hinaus war er Präsidiumsmitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) sowie mit der Fédération Internationale des Résistants (FIR) assoziiert. Auf zahlreichen Veranstaltungen hielt Düx Vorträge und veröffentlichte im Laufe der Jahre etliche Beiträge, vor allem in der antifaschistischen Wochenzeitung "die tat". Zudem war Düx Mitbegründer, Mitherausgeber und Autor der Vierteljahresschrift "Demokratie und Recht". Er setzte sich für Demokratie, Antifaschismus und alle Opfer des NS-Regimes ein. In seinen Beiträgen, aber auch als Sachverständiger vor dem Rechts- und Innenausschuss des Bundestags, forderte er immer wieder eine angemessene Entschädigung für die Opfer der NS-Verfolgung. Dieses Engagement rief politische Widerstände hervor. So machte die CDU seine Beteiligung am Internationalen Hearing "Berufsverbote in der BRD", seine Mitgliedschaft im Präsidium der VVN und im Vorstand der VdJ 1975 zum Gegenstand einer Debatte des Hessischen Landtags und versuchte 1982 erfolglos ein Disziplinarverfahren gegen Düx anzustrengen. Düx verstarb am 03.02.2017.
Der Vorlass Heinz Düx umfasst nach Erschließung, Entmetallisierung und Umbettung 34 Archiveinheiten mit einem Gesamtumfang von 3,16 lfd. m. Er besaß bei der Übernahme keine innere Ordnung, so dass bei der Verzeichnung durch die Bearbeiterin Inga Steinhauser von August bis November 2022 eine komplette Neuordnung geschaffen werden musste. Diese orientiert sich an den "Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen" (RNA). Der Gesamtbestand gliedert sich seitdem in die Teilbereiche "Werk", "Lebensdokumente" und "Sammlungen". Der Bereich "Werk" beinhaltet Rede- und Vortragsmanuskripte sowie ein Theaterstück Düx'. Der Bereich "Lebensdokumente" umfasst diverse Zeitschriften und Zeitungsausschnitte, Beiträge von und über Düx, Ankündigungen zu Veranstaltungen, an denen Düx teilnahm, Unterlagen und Informationsmaterialien sowie Düx' Korrespondenzen. Der Bereich "Sammlungen" schließlich setzt sich vor allem aus verschiedenen juristischen Fachzeitschriften und Gesetzesblättern zusammen.
Heinz Düx transferred documents of his professional and personal life one by one to the Fritz Bauer Institute in the late 2000s. Heinz Düx was born in Marburg on April 24, 1924. After his Abitur, he studied law at the Philipps University in Marburg from 1942 to 1948. His studies were intermitted in 1944 and 1945 when he was obligated to work for the railway yard Marburg and when he stayed at the Vogelsberg to avoid being drafted into the Volkssturm. After the end of the war, Düx joined the KPD and was a member of the denazification committee of the Marburg University's law faculty. In 1946 and 1950, he passed his first and second state examinations. In 1948, he earned his doctorate with a work on the free labor movement. At the beginning of 1951, Düx initially worked as an assistant judge and in March, he was delegated to the Hessian Justice Department. As soon as May 1951, he requested his dismissal from the civil service. He then worked as a trainee lawyer and later as a lawyer at the Landgericht Frankfurt (Main). In 1961, he became the investigating judge for political criminal cases. He was particularly occupied with the Auschwitz and euthanasia trials. Düx conducted the pre-trial investigations for the later first Frankfurt Auschwitz trial. In 1966, he became a presiding judge at the Landgericht Frankfurt and in 1967 the Judicial Superior Council (Gerichtsrat) at the Oberlandesgericht Frankfurt. He was especially occupied with restitution and compensation cases. Outside his job, Düx engaged in politics and acted as a publicist. He temporarily was a member of the SPD, the Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) (Union Civil Service, Transport, and Traffic), and the Vereinigung demokratischer Juristen (VdJ) (Association of Democratic Jurists). Furthermore, he was a presidium member of the Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes — Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) (Association of the Victims of Nazi Persecution — Anti-Fascist Alliance) and was associated with the Fédération Internationale des Résistants (FIR). Düx gave lectures at numerous events and published several articles over the years, especially in the antifascist weekly "die tat". Additionally, Düx co-founded, co-edited, and wrote for the quarterly "Demokratie und Recht". He advocated democracy, antifascism, and the cause of all victims of Nazi persecution. In his articles and also as an expert witness for the Bundestag's committee for legal and home affairs, he repeatedly claimed appropriate compensation for victims of Nazi persecution. This commitment aroused opposition. The CDU addressed his participation in the international hearing "Berufsverbote in der BRD", his membership in the VVN's presidium, and the VdJ's board at a debate of the Hessian Landtag in 1975. In 1982, they unsuccessfully tried to open disciplinary proceedings against Düx. Düx passed away on February 3, 2017.
The pre-death legacy Heinz Düx covers after description, demetallization, and filing 34 archival units with a total extent of 3.15 running meters. Since the record group did not have an inner structure upon the acquisition the processor Inga Steinhauser completely reorganized the holding during indexing from August to November 2022. It follows the "rules for the description of personal papers and autographs" (RNA, Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen). The archives group is now structured in three sections: "opus" ("Werk"), "personal documents" ("Lebensdokumente"), and "collections" ("Sammlungen"). The section "opus" ("Werk") contains speech manuscripts and a theater play written by Düx. The section "personal documents" ("Lebensdokumente") covers diverse magazines and newspaper clippings, articles by and about Düx, announcements of events in which Düx participated, records and information material as well as Düx's correspondence. The section "collections" ("Sammlungen") consists of various legal journals and law gazettes.