District attorney of the Frankfurt am Main Regional Court collection
http://lod.ehri-project-test.eu/units/de-002518-smlg_sta_ffm an entity of type: Record
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Sammlung Staatsanwaltschaft beim Landgericht Frankfurt am Main
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Sammlung Staatsanwaltschaft beim Landgericht Frankfurt am Main
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32,0 lfd. m
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In den Jahren 2002 bis 2005 bot die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main dem Fritz Bauer Institut aus ihrer Altregistratur diejenigen Akten zur Strafverfolgung von NS-Tätern - hier insbesondere zum Komplex Auschwitz - an, die bei einer vorangegangenen Abgabe der aktenführenden Behörde an das Hessische Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW) von diesem ausgesondert und zur Kassation freigegeben worden waren. In Übereinstimmung mit dem Hessischen Archivgesetz übernahm das Fritz Bauer Institut die Akten und bewahrt sie seitdem auf.
Die Sammlung Staatsanwaltschaft beim Landgericht Frankfurt am Main umfasst nach Erschließung, Entmetallisierung und Umbettung 1488 Archiveinheiten mit einem Umfang von insgesamt 32,0 lfd. m. Der Bestand besaß bei der Übernahme durch das Archiv des Fritz Bauer Instituts keine innere Ordnung, diese musste während der Verzeichnung durch den Bearbeiter Johannes Beermann-Schön in der Zeit von Juli 2018 bis Februar 2019 erst geschaffen werden. Sie orientiert sich an der Klassifikation des Bestandes 461"Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Frankfurt am Mai" im HHStAW, d.h. den vom HHStAW übernommenen Akten der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main. Dieses Vorgehen soll eine einfache und vor allem einheitliche Nutzung der Überlieferung der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main in beiden Archiven ermöglichen. Der Gesamtbestand gliedert sich in die sechs Teilbereiche"Sachakte","Persona","Ermittlungs- und Strafverfahre","Urteil","AR-Sache" und"Hilfsmitte". Im Bereich"Sachakte" finden sich von der Staatsanwaltschaft Frankfurt zusammengestellte Dokumente zu einem jeweils abgeschlossenen Vorgang, beispielsweise Schriftverkehr der Staatsanwaltschaft mit der Deutschen Dienststelle (WASt) und dem Berlin Document Center (BDC) betreffend Auskünfte zu ehemaligen SS-Angehörigen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Der Bereich"Persona" umfasst einige wenige Archiveinheiten betreffend die Vergütung von Dienstreisen und die Kosten für laufende Ermittlungsverfahren. Der Bereich"Ermittlungs- und Strafverfahre" beinhaltet die Haupt- und Handakten von 45 Ermittlungs- und Strafverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main wegen NS-Gewaltverbrechen und 14 Ermittlungs- und Strafverfahren anderer bundesdeutscher Staatsanwaltschaften sowie der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg. Ebenfalls Teil dieses Bereiches sind die sogenannten Sonderhefte der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, die erstmals zu Beginn der 1960er-Jahre für jeden noch ermittelbaren Angehörigen der Lagermannschaft des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz angelegt und bis in die frühen 2000er-Jahre kontinuierlich gepflegt wurden. Die Sonderhefte stehen in enger Verbindung zum Karteikartentisch der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, der ebenfalls Teil der Sammlung ist und dessen Inhalt im Jahr 2017 vom Archiv des Fritz Bauer Instituts komplett digitalisiert wurde. Im Bereich"Urteil" finden sich gesammelte Urteile aus diversen bundesdeutschen Strafverfahren wegen NS-Gewaltverbrechen. Der Bereich"AR-Sache" bezeichnet Akten, die bereits von der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main als"Allgemeine Registratursache" (AR) gekennzeichnet und als solche abgelegt wurden. Karteien, Lichtbildmappen, Gutachten, Berichte, Findmittel und Materialsammlungen, auf die die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main während ihrer Ermittlungsarbeit gegen NS-Gewaltverbrecher immer wieder zurückgriff, sind im Bereich"Hilfsmitte" zusammengefasst.