Dokumente und Quellen anderer Archive. Deutsche Archive. International Tracking Service (ITS), Bad Arolsen
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Fotokopien
Die Sammlung enthält v.a.: Korrespondenz, Befehle, Verfügungen, Anweisungen, Schutzhaftbefehle, allgemeine Anordnungen, Sitzungsberichte von Organisationen der ehemaligen Gefangenen, Bestandesrapporte, Stärkemeldungen, Häftlingslisten, Listen Befreiter, Listen verstorbener Häftlinge, Zugangslisten, Transportlisten, Unterlagen des Häftlingskrankenhauses, Unterlagen betr. Arbeitseinsatz, Todesbücher, Unterlagen betr. Kassenanweisungen, Sozialversicherungsangelegenheiten, Blockbücher, Veränderungsmeldungen, „Operationsbuch“, Totenlisten, Friedhoflisten, Repatriierungslisten, Nachkriegsberichte, Effektenverzeichnisse, „Entlassungsscheine“ Geschichte des Konzentrationslagers Dachau 1933-1945: Am 20. März 1933 wurde auf Veranlassung des damaligen Münchner Polizeipräsidenten Heinrich Himmler in einer leer stehenden Munitionsfabrik bei Dachau das erste nationalsozialistische Konzentrationslager in Bayern errichtet. Wenige Tage nach der Eröffnung, am 22. März, erfolgte die Inhaftierung erster Gefangener, bei denen es sich um „Schutzhäftlinge“ handelte, die hauptsächlich Sozialdemokraten und Kommunisten waren. Die Bewachung des Konzentrationslagers wurde bis zum 11. April 1933 von der bayerischen Landespolizei durchgeführt, danach übernahm die SS das Lager. Zu dieser Zeit befanden sich ungefähr 230 Häftlinge in Dachau. Im Juni 1933 setzte Himmler Theodor Eicke als Kommandant des Konzentrationslagers Dachau ein. Dieser entwickelte das „Dachauer Modell“, ein Organisationsschema für das Lagerleben, das zur Vorlage für die Organisation aller nationalsozialistischen Konzentrationslager wurde. Zudem wurde Dachau zum Ausbildungsort für die SS-Wachmannschaften. In den folgenden Jahren dehnte die SS die Verfolgung auf weitere Gruppen aus. Betroffen waren Zeugen Jehovas, Sinti und Roma und Homosexuelle. Nach den Novemberpogromen 1938 wurden darüber hinaus etwa 10.000 Juden aus ganz Deutschland nach Dachau gebracht. Mit dem Eintreffen österreichischer Gefangener im Frühjahr 1938 begann schließlich die Internationalisierung der Häftlingsgemeinschaft; am Ende bestand diese aus mehr als 200.000 Menschen aus 27 Ländern. Um der steigenden Anzahl an Häftlingen Herr zu werden, erfolgte von 1937 bis 1938 der Ausbau des Lagers durch die Gefangenen. Neben der ehemaligen Munitionsfabrik entstanden 32 Wohnbaracken und Verwaltungsgebäude, umgeben von sieben Wachtürmen, einem elektrisch geladenen Zaun und einem Wassergraben. Die Gefangenen mussten ferner im Lagerbereich, im Straßenbau und in Handwerksbetrieben arbeiten. Mit zunehmendem Kriegsverlauf gewann ihre Arbeitskraft für die Rüstungsindustrie immer stärkere Bedeutung. Es entstand ein dichtes Netz von bis zu 160 Dachauer Außenlagern und Arbeitskommandos, die zumeist unmittelbar neben Rüstungsfabriken errichtet wurden. In den zwei größten Außenlagerkomplexen bei Mühldorf am Inn und bei Landsberg/Kaufering arbeiteten Ende 1944 mehrere Zehntausend, zumeist jüdische Gefangene unter katastrophalen Bedingungen, was zu einem rapiden Anstieg der Todesrate führte. Anfangs lebten die Häftlinge unter der ständigen Bedrohung, Gesundheit oder Leben durch eine der „Lagerstrafen“ zu verlieren, die jeder SS-Mann verhängen konnte oder in den Selbstmord getrieben zu werden. Im Laufe der Kriegsjahre wurde diese Bedrohung durch zunehmende Mordaktionen der SS erweitert. 1941 begann die SS mit Massenerschießungen sowjetischer Kriegsgefangener. Jüdische Häftlinge wurden ab 1942 von Dachau aus in die Vernichtungslager im besetzten Polen transportiert. Im selben Jahr führten SS-Ärzte an mindestens 200 Häftlingen medizinische Experimente durch, eine unbekannte Anzahl von ihnen starb an den Folgen. Die meisten Häftlinge verloren in den letzten Monaten vor der Befreiung ihr Leben, durch Krankheit und Erschöpfung oder auf den Todesmärschen. Bei der Befreiung des Lagers am 29. April 1945 fand die US-Armee noch etwa 60.000 Gefangene vor. Quelle: Distel, Barbara: Dachau (KZ), Artikel in: Lexikon des Holocaust, hg. von Wolfgang Benz, München 2002, S. 45-46 und http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/34/KZ-Gedenkstätte-Dachau [Stand 01.08.2012].