Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
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Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Vorwort
B Rep. 232-35 Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
1. Vereinsgeschichte¹
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V. wurde am 24. November 1949 gegründet. Eine herausragende Rolle spielte hierbei Carl F. Zietlow, der 1948 in Vereinbarung mit dem amerikanischen Militärgouverneur in Deutschland nach Deutschland gekommen war, um hier Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zu gründen. Zietlow war methodistischer Pfarrer und Direktor der North Central Region der National Conference of Christians and Jews (NCCJ), die im Jahr 1928 gegründet worden war und den deutschen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit als Vorbild dienen sollte. In den USA waren verschiedene ähnliche Organisationen, die antimodernistische, fremdenfeindliche und rassistische Strömungen bekämpften und das Gespräch zwischen den Religionen forderten, seit den 1920er Jahren gegründet worden. Auch in anderen Ländern (z.B. Großbritannien, Frankreich, Schweiz) gab es ähnliche Organisationen.
Nach 1945 wurde außerdem als Dachorganisation der International Council of Christians and Jews (ICCJ) gegründet, der heute 40 nationale Organisationen umfasst.
Ziel der Gesellschaften in Deutschland sollte die Umerziehung des deutschen Volkes sein. Bis zu seiner Abreise 1951 gründete Zietlow elf Gesellschaften in Westdeutschland, die ersten davon in München, Stuttgart, Wiesbaden, Frankfurt am Main und West-Berlin. Heute zählt der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) insgesamt 80 Gesellschaften in Deutschland.
Das erste Zusammentreffen in Berlin, eine Art vorbereitende Sitzung zur Gründung, fand am 8. August 1949 im Park-Hotel Berlin Dahlem statt. Dieses Treffen war von Zietlow konzipiert worden und stand unter der Leitung des Rektors der Freien Universität, Prof. Dr. Edwin Redslob. Die offizielle Gründung, bei der das Kuratorium zusammengestellt und die ersten Vorsitzenden, Siegmund Weltlinger, Heinrich Vockel und Edwin Redslob gewählt wurden, fand dann am 24. November statt. Am 20. Dezember wurde Heinrich Keul zum ersten Geschäftsführer der Gesellschaft gewählt. Hauptamtliche Schriftführerin und Referentin war von 1949 bis 1974 Dr. Käthe Reinholz.
Die erste Satzung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Berlin wurde bei der ersten Mitgliederversammlung verabschiedet. Ihr Grundkonzept lehnte sich an die Richtlinien des ICCJ an, die dieser 1947 herausgegeben hatte. Im Lauf der Jahre wurden allerdings einige Veränderungen vorgenommen.
Die in der Satzung formulierten Ziele lauteten Brüderlichkeit zwischen allen Menschen unabhängig von ihren jeweiligen Glaubensüberzeugungen, Abbau von Misstrauen zwischen Christen und Juden, Förderung gegenseitigen Verständnisses, Respektierung der Glaubenswahrheiten anderer Religionen, Kampf gegen den Antisemitismus und Einsatz für eine gerechte und humane Gesellschaft.
Hierbei verstand die Gesellschaft sich nicht als Vermittler zwischen Judentum und Christentum im theologischen Sinne, es ging nicht darum, die Religionen einander anzunähern, sondern um das konfliktfreie Zusammenleben und die Akzeptanz verschiedener Weltanschauungen.
Konkret wurde von der GCJZ in Berlin vor allem Erziehungsarbeit geleistet. Mit den anderen deutschen Gesellschaften organisierte sie seit 1952 jedes Frühjahr die"Woche der Brüderlichkei", die bedeutendste Veranstaltung der Gesellschaften. Sie ist an die amerikanische"National Brotherhood Wee" der NCCJ angelehnt. Vom DKR wurde die Woche in kleinem Rahmen in Westdeutschland bereits 1951 ausgerichtet, wie andere Gesellschaften schloss Berlin sich aber erst 1952 an und veranstaltete seine eigene Woche der Brüderlichkeit im Mai, nicht wie die anderen Gesellschaften im März. Seit 1953 findet die Veranstaltung in ganz Deutschland in der gleichen Woche im März statt. Die zentrale Eröffnungsfeier war in diesem Jahr in Berlin, die Eröffnungsrede hielt der Berliner Bürgermeister Ernst Reuter. Besonders in den ersten Jahren zeigte sich in den Leitthemen der Berliner"Woche der Brüderlichkei" der Versuch, nicht allzu politisch zu werden und stattdessen besonders das kulturelle Programm und die gemeinsamen religiösen Werte in den Vordergrund zu stellen. Dies änderte sich in den 70er Jahren mit Leitthemen wie"Ausländische Arbeitnehmer in Berli" (1971) oder"Antizionismus - neue Form der Judenfeindschaft" (1972).
Jeden Sommer veranstaltete die Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit außerdem ein interkulturelles Zeltlager, zunächst nur für Jungen, ab 1958 aber auch für Mädchen. Über das Jahr bot sie ein regelmäßiges Kulturprogramm mit Konzerten, Vorträgen u.a. an und veranstaltete Reisen für ihre Mitglieder nach Israel und andere Länder.
Nach einer längeren Institutionalisierungsphase, spiegelt sich in den Akten eine Normalisierung wieder, in der besonders die kulturellen Angebote der GCJZ immer mehr einem bestimmten Muster folgten. Zwar wurde die Kontinuität der Arbeit der Gesellschaft immer wieder durch antisemitische Zwischenfälle unterbrochen und auch das Verhältnis zur jüdischen Gemeinde Berlins war starken Schwankungen unterworfen, allerdings wurden solche Spannungen, ebenso wie das Aufkommen antisemitischer Strömungen oft verharmlost oder verschwiegen.
¹) Die Vereinsgeschichte und die Literaturangaben stammen aus einer Arbeit von Studierenden der FU Berlin unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Veronika Lipphardt und Anne Rothschenk.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand umfasst 544 Akten (20 laufende Meter (lfm)) mit einer Laufzeit von 1912 bis 2006. Er wurde dem Landesarchiv als Depositum von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Jahr 2006 übergeben und wurde zuvor von dieser bereits verzeichnet. Von dieser Verzeichnung wurden nur die Signaturen der Aktenordner und die sog. Kennnummern übernommen. Sie finden sich unter"Registratursignatu".
Erste Akten (3 lfm) wurden im Rahmen eines Seminars an der FU Berlin von einer Gruppe Studierender unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Veronika Lipphardt und Anne Rothschenk (Archivarin im Landesarchiv Berlin) im April 2014 verzeichnet. Die Auswahl folgte dem Interesse der Studierenden.
Die weitere Verzeichnung und vollständige Entmetallisierung erfolgte im Zeitraum April 2015 bis September 2017.
Im Aktenbestand ist keine durchgängige Systematik zu erkennen. Es wurde eine Systematik in Anlehnung an die"Mustersystematik für Verein" des Landesarchivs erstellt.
Während die Korrespondenz weitgehend alphabetisch geordnet ist, sind andere Teile der Überlieferung chronologisch geordnet. Es fanden sich viele Dopplungen in den Akten, besonders von Informationsmaterialien. Diese wurden z.T. im Zuge der Bearbeitung entfernt und der GCJZ zurückgegeben, wodurch ca. 2 lfm eingespart wurden.
Protokolle zu Kuratoriums- und Ausschusssitzungen und Mitgliederversammlungen finden sich auch unter der Systematikstelle 01.03. Vorstandssitzungen, da hierfür häufig gemischte Akten angelegt wurden. Aus diesem Grund können Vorstandsprotokolle auch unter dem Punkt 01.02. Mitgliederversammlungen zu finden sein.
Einige der Akten wurden aufgrund ihres Umfangs geteilt. Da bereits eine vollständige Vergabe der Signaturen stattgefunden hatte, wurden die so entstandenen Bände an den ursprünglichen Bestand angehängt.
Schwerpunkte der Überlieferung bilden v.a. Materialsammlungen (Zeitungsausschnittsammlungen) allgemeine Korrespondenz und Protokolle (Vorstandssitzungen/ Ausschusssitzungen)
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: LAB B Rep. 232-35 Nr. …
3. Korrespondierende Bestände
B Rep. 002 Der Regierende Bürgermeister von Berlin/Senatskanzlei
B Rep. 006 Senatsverwaltung für Finanzen
B Rep. 232-44 Demokratischer Klub e.V.
E Rep. 200-22 Nachlass Siegmund Weltlinger
4. Literatur
Braunwarth, Esther: Interkulturelle Kooperation in Deutschland am Beispiel der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, München 2011.
Brenner, Michael: Nach dem Holocaust: Juden in Deutschland 1945 - 1950, München 1995.
Brenner, Michael (Hg.): Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart : Politik, Kultur und Gesellschaft, München 2012.
Burgauer, Erica: Zwischen Erinnerung und Verdrängung. Juden in Deutschland nach 1945, Reinbek bei Hamburg 1993.
Geller, Jay Howard: Jews in Post-Holocaust Germany, 1945 - 1953, Cambridge 2005.
Ginzel, Günther: Der Anfang nach dem Ende. Jüdisches Leben in Deutschland; 1945 bis heute, Düsseldorf 1996.
Grimm, Ulrich Werner/ Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (Hg.): Im Gespräch: 50 Jahr Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V., Berlin 1999.
Jungmann, Alexander: Jüdisches Leben in Berlin: der aktuelle Wandel in einer metropolitanen Diasporagemeinde, Bielefeld 2007.
Münz, Christoph:"…damit es anders anfängt zwischen uns allen" 60 Jahre Woche der Brüderlichkeit, Münster 2013.
Münz, Christoph / Rudolf W. Sirsch:"Wenn nicht ich, wer? Wenn nicht jetzt, wann" zur gesellschaftspolitischen Bedeutung des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Berlin 2004.
Nachama, Andreas/ Heinz Galinski: Aufbau nach dem Untergang. Deutsch-jüdische Geschichte nach 1945, Berlin 1992.
Romberg, Otto R.: Juden in Deutschland nach 1945. Bürger oder"Mi"-Bürger?, Bonn 2000.
Schroeder, Steven: To Forget It All and Begin Anew: Reconciliation in Occupied Germany, 1944-1954, Toronto 2013.
Berlin, Januar 2016 Raphael Hasselberg
1. Vereinsgeschichte¹
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V. wurde am 24. November 1949 gegründet. Eine herausragende Rolle spielte hierbei Carl F. Zietlow, der 1948 in Vereinbarung mit dem amerikanischen Militärgouverneur in Deutschland nach Deutschland gekommen war, um hier Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zu gründen. Zietlow war methodistischer Pfarrer und Direktor der North Central Region der National Conference of Christians and Jews (NCCJ), die im Jahr 1928 gegründet worden war und den deutschen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit als Vorbild dienen sollte. In den USA waren verschiedene ähnliche Organisationen, die antimodernistische, fremdenfeindliche und rassistische Strömungen bekämpften und das Gespräch zwischen den Religionen forderten, seit den 1920er Jahren gegründet worden. Auch in anderen Ländern (z.B. Großbritannien, Frankreich, Schweiz) gab es ähnliche Organisationen.
Nach 1945 wurde außerdem als Dachorganisation der International Council of Christians and Jews (ICCJ) gegründet, der heute 40 nationale Organisationen umfasst.
Ziel der Gesellschaften in Deutschland sollte die Umerziehung des deutschen Volkes sein. Bis zu seiner Abreise 1951 gründete Zietlow elf Gesellschaften in Westdeutschland, die ersten davon in München, Stuttgart, Wiesbaden, Frankfurt am Main und West-Berlin. Heute zählt der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) insgesamt 80 Gesellschaften in Deutschland.
Das erste Zusammentreffen in Berlin, eine Art vorbereitende Sitzung zur Gründung, fand am 8. August 1949 im Park-Hotel Berlin Dahlem statt. Dieses Treffen war von Zietlow konzipiert worden und stand unter der Leitung des Rektors der Freien Universität, Prof. Dr. Edwin Redslob. Die offizielle Gründung, bei der das Kuratorium zusammengestellt und die ersten Vorsitzenden, Siegmund Weltlinger, Heinrich Vockel und Edwin Redslob gewählt wurden, fand dann am 24. November statt. Am 20. Dezember wurde Heinrich Keul zum ersten Geschäftsführer der Gesellschaft gewählt. Hauptamtliche Schriftführerin und Referentin war von 1949 bis 1974 Dr. Käthe Reinholz.
Die erste Satzung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Berlin wurde bei der ersten Mitgliederversammlung verabschiedet. Ihr Grundkonzept lehnte sich an die Richtlinien des ICCJ an, die dieser 1947 herausgegeben hatte. Im Lauf der Jahre wurden allerdings einige Veränderungen vorgenommen.
Die in der Satzung formulierten Ziele lauteten Brüderlichkeit zwischen allen Menschen unabhängig von ihren jeweiligen Glaubensüberzeugungen, Abbau von Misstrauen zwischen Christen und Juden, Förderung gegenseitigen Verständnisses, Respektierung der Glaubenswahrheiten anderer Religionen, Kampf gegen den Antisemitismus und Einsatz für eine gerechte und humane Gesellschaft.
Hierbei verstand die Gesellschaft sich nicht als Vermittler zwischen Judentum und Christentum im theologischen Sinne, es ging nicht darum, die Religionen einander anzunähern, sondern um das konfliktfreie Zusammenleben und die Akzeptanz verschiedener Weltanschauungen.
Konkret wurde von der GCJZ in Berlin vor allem Erziehungsarbeit geleistet. Mit den anderen deutschen Gesellschaften organisierte sie seit 1952 jedes Frühjahr die"Woche der Brüderlichkei", die bedeutendste Veranstaltung der Gesellschaften. Sie ist an die amerikanische"National Brotherhood Wee" der NCCJ angelehnt. Vom DKR wurde die Woche in kleinem Rahmen in Westdeutschland bereits 1951 ausgerichtet, wie andere Gesellschaften schloss Berlin sich aber erst 1952 an und veranstaltete seine eigene Woche der Brüderlichkeit im Mai, nicht wie die anderen Gesellschaften im März. Seit 1953 findet die Veranstaltung in ganz Deutschland in der gleichen Woche im März statt. Die zentrale Eröffnungsfeier war in diesem Jahr in Berlin, die Eröffnungsrede hielt der Berliner Bürgermeister Ernst Reuter. Besonders in den ersten Jahren zeigte sich in den Leitthemen der Berliner"Woche der Brüderlichkei" der Versuch, nicht allzu politisch zu werden und stattdessen besonders das kulturelle Programm und die gemeinsamen religiösen Werte in den Vordergrund zu stellen. Dies änderte sich in den 70er Jahren mit Leitthemen wie"Ausländische Arbeitnehmer in Berli" (1971) oder"Antizionismus - neue Form der Judenfeindschaft" (1972).
Jeden Sommer veranstaltete die Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit außerdem ein interkulturelles Zeltlager, zunächst nur für Jungen, ab 1958 aber auch für Mädchen. Über das Jahr bot sie ein regelmäßiges Kulturprogramm mit Konzerten, Vorträgen u.a. an und veranstaltete Reisen für ihre Mitglieder nach Israel und andere Länder.
Nach einer längeren Institutionalisierungsphase, spiegelt sich in den Akten eine Normalisierung wieder, in der besonders die kulturellen Angebote der GCJZ immer mehr einem bestimmten Muster folgten. Zwar wurde die Kontinuität der Arbeit der Gesellschaft immer wieder durch antisemitische Zwischenfälle unterbrochen und auch das Verhältnis zur jüdischen Gemeinde Berlins war starken Schwankungen unterworfen, allerdings wurden solche Spannungen, ebenso wie das Aufkommen antisemitischer Strömungen oft verharmlost oder verschwiegen.
¹) Die Vereinsgeschichte und die Literaturangaben stammen aus einer Arbeit von Studierenden der FU Berlin unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Veronika Lipphardt und Anne Rothschenk.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand umfasst 544 Akten (20 laufende Meter (lfm)) mit einer Laufzeit von 1912 bis 2006. Er wurde dem Landesarchiv als Depositum von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Jahr 2006 übergeben und wurde zuvor von dieser bereits verzeichnet. Von dieser Verzeichnung wurden nur die Signaturen der Aktenordner und die sog. Kennnummern übernommen. Sie finden sich unter"Registratursignatu".
Erste Akten (3 lfm) wurden im Rahmen eines Seminars an der FU Berlin von einer Gruppe Studierender unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Veronika Lipphardt und Anne Rothschenk (Archivarin im Landesarchiv Berlin) im April 2014 verzeichnet. Die Auswahl folgte dem Interesse der Studierenden.
Die weitere Verzeichnung und vollständige Entmetallisierung erfolgte im Zeitraum April 2015 bis September 2017.
Im Aktenbestand ist keine durchgängige Systematik zu erkennen. Es wurde eine Systematik in Anlehnung an die"Mustersystematik für Verein" des Landesarchivs erstellt.
Während die Korrespondenz weitgehend alphabetisch geordnet ist, sind andere Teile der Überlieferung chronologisch geordnet. Es fanden sich viele Dopplungen in den Akten, besonders von Informationsmaterialien. Diese wurden z.T. im Zuge der Bearbeitung entfernt und der GCJZ zurückgegeben, wodurch ca. 2 lfm eingespart wurden.
Protokolle zu Kuratoriums- und Ausschusssitzungen und Mitgliederversammlungen finden sich auch unter der Systematikstelle 01.03. Vorstandssitzungen, da hierfür häufig gemischte Akten angelegt wurden. Aus diesem Grund können Vorstandsprotokolle auch unter dem Punkt 01.02. Mitgliederversammlungen zu finden sein.
Einige der Akten wurden aufgrund ihres Umfangs geteilt. Da bereits eine vollständige Vergabe der Signaturen stattgefunden hatte, wurden die so entstandenen Bände an den ursprünglichen Bestand angehängt.
Schwerpunkte der Überlieferung bilden v.a. Materialsammlungen (Zeitungsausschnittsammlungen) allgemeine Korrespondenz und Protokolle (Vorstandssitzungen/ Ausschusssitzungen)
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: LAB B Rep. 232-35 Nr. …
3. Korrespondierende Bestände
B Rep. 002 Der Regierende Bürgermeister von Berlin/Senatskanzlei
B Rep. 006 Senatsverwaltung für Finanzen
B Rep. 232-44 Demokratischer Klub e.V.
E Rep. 200-22 Nachlass Siegmund Weltlinger
4. Literatur
Braunwarth, Esther: Interkulturelle Kooperation in Deutschland am Beispiel der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, München 2011.
Brenner, Michael: Nach dem Holocaust: Juden in Deutschland 1945 - 1950, München 1995.
Brenner, Michael (Hg.): Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart : Politik, Kultur und Gesellschaft, München 2012.
Burgauer, Erica: Zwischen Erinnerung und Verdrängung. Juden in Deutschland nach 1945, Reinbek bei Hamburg 1993.
Geller, Jay Howard: Jews in Post-Holocaust Germany, 1945 - 1953, Cambridge 2005.
Ginzel, Günther: Der Anfang nach dem Ende. Jüdisches Leben in Deutschland; 1945 bis heute, Düsseldorf 1996.
Grimm, Ulrich Werner/ Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (Hg.): Im Gespräch: 50 Jahr Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V., Berlin 1999.
Jungmann, Alexander: Jüdisches Leben in Berlin: der aktuelle Wandel in einer metropolitanen Diasporagemeinde, Bielefeld 2007.
Münz, Christoph:"…damit es anders anfängt zwischen uns allen" 60 Jahre Woche der Brüderlichkeit, Münster 2013.
Münz, Christoph / Rudolf W. Sirsch:"Wenn nicht ich, wer? Wenn nicht jetzt, wann" zur gesellschaftspolitischen Bedeutung des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Berlin 2004.
Nachama, Andreas/ Heinz Galinski: Aufbau nach dem Untergang. Deutsch-jüdische Geschichte nach 1945, Berlin 1992.
Romberg, Otto R.: Juden in Deutschland nach 1945. Bürger oder"Mi"-Bürger?, Bonn 2000.
Schroeder, Steven: To Forget It All and Begin Anew: Reconciliation in Occupied Germany, 1944-1954, Toronto 2013.
Berlin, Januar 2016 Raphael Hasselberg