Garbáty Cigarettenfabrik
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Garbáty Cigarettenfabrik
Garbáty Cigarettenfabrik
Vorwort
A Rep. 250-04-09 Gárbaty Cigarettenfabrik
1. Unternehmensgeschichte
Der Anfang der Garbáty Cigarettenfabrik lag im Jahr 1879, als Josef Garbáty-Rosenthal in das Geschäft seines Vaters einstieg, der Zigaretten in Hand- und Heimarbeit herstellte. Im Jahre 1896 erfolgte die Eintragung in das Handelsregister als „Cigaretten Fabrik J. Garbáty“. Es gelang, die Firma stetig zu vergrößern. Immer mehr Angestellte konnten beschäftigt werden, moderne Maschinen wurden angeschafft und mehrmals musste in größere Gebäude umgezogen werden. Im Jahr 1906 übersiedelte der Betrieb von der Schönhauser Allee an die Hadlichstraße in Pankow, wo ein eigenes Fabrikgebäude entstand. Dieses wurde in den kommenden Jahren durch Anbauten mehrfach erweitert. Im Jahre 1910 stellte die Firma Garbáty ihre Fabrikate auf der Weltausstellung in Brüssel aus und erhielt Auszeichnungen. Bekannte Marken der Firma waren „Königin von Saba“, „Kurmark“ und „York“. Den Zigarettenschachteln lagen zu Werbezwecken stets Sammelbilder bei und das Unternehmen gab eigene Sammelalben heraus.
Im Jahre 1911 wurde die Firma in eine Offene Handelsgesellschaft umgewandelt. Im gleichen Jahr trat der ältere Sohn von Josef Garbáty-Rosenthal und seiner Frau Rosa Rahel, Eugen Leo Garbáty-Rosenthal, als persönlich haftender Gesellschafter der Firma bei. Sein jüngerer Bruder, Dr. Moritz Garbáty-Rosenthal, folgte 1916. Unter Leitung der beiden Brüder, die wie die Eltern jüdischer Herkunft waren, wurde die Firma 1930 zur „Garbáty Cigarettenfabrik GmbH“. Fast 1600 Betriebsangehörige waren zu dem Zeit-punkt in der Firma beschäftigt.
Durch den Machtantritt der Nationalsozialisten im Januar 1933 war auch die Firma Garbáty von der judenfeindlichen Politik der neuen Machthaber getroffen. Es wurde zum Boykott ihrer Produkte aufgerufen und Werbung an Plakatsäulen wie auch in vielen Zei-tungen war jetzt für sie verboten. Die Verkaufszahlen gingen stark zurück. 1936 wurde die Garbáty Cigarettenfabrik GmbH in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Komplementär und Geschäftsführer wurde Dr. Moritz Garbáty-Rosenthal. Kommanditisten waren H.F. und Ph.F. Reemtsma, die durch Eugen Garbáty-Rosenthal vertreten wurden. Direktoren waren Dr. Leo Blum und Willibald Lange.
Mit der nationalsozialistischen Gesetzgebung zur „Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ wurden die Garbátys im November 1938 zum Verkauf ihrer Geschäftsanteile gezwungen. Den gesamten Besitz erwarb eine Gruppe um den Kölner Jakob Koerfer. Seit 1938 war Jacob Koerfer auch Komplementär der Firma Garbáty. Kommanditisten waren die Saarländische Industrie-Verwaltung GmbH und Major a. D. Freiherr Alfred von Adelsheim. Direktoren in dieser Zeit waren Willibald Lange, Wilhelm Brüning und Dr. Hans Quincke. Der bekannte Firmenname „Garbáty“ wurde ungeachtet der jüdischen Herkunft der Unternehmensgründer beibehalten.
Eugen und Dr. Moritz Garbáty wanderten 1939 mit ihren Familien nach Amerika aus. Josef Garbáty-Rosenthal blieb in Berlin und verstarb noch im selben Jahr im Alter von 88 Jahren.
Den Krieg überstanden die Fabrikgebäude weitgehend unbeschadet. Erst nach Kriegsende verursachte ein Brand schwere Zerstörungen. Im Jahre 1948 wurde das Unternehmen unter Treuhandverwaltung gestellt, 1949 enteignet und zunächst als VEB Garbáty, später zusammen mit der Cigarettenfabrik Josetti als VEB Berliner Zigarettenfabrik fortgeführt. Ein in Süddeutschland nach dem Krieg etablierter Unternehmensteil konnte nur noch kurz fortbestehen und wurde schließlich von der British-American Tobacco (B.A.T.) übernommen.
Zur Verwaltung der Grundstücke bestand seit 1921 die Reklame und Verlag A.G. („Revag“). Diese wurde 1935 in die Gesellschaft bürgerlichen Rechts „Eugen L. Garbáty und Dr. Moritz Garbáty Privater Hausbesitz“ umgewandelt.
2. Bestandsgeschichte
Aus der Zeit vor 1933 sind nur verhältnismäßig wenig Akten überliefert. Die meisten von ihnen stammen aus dem Verwaltungsbestand der „Revag“, betreffen also die Grundstücksverwaltung, oder sind Dokumente über eingetragene Schrift- und Bildzeichen der Garbáty OHG.
Der zeitliche Schwerpunkt des Bestands liegt dagegen auf den Jahren 1933 bis 1945. Hierbei ist das Finanz-, Vermögens- und Rechnungswesen am besten dokumentiert. Die Monatsergebnisse, Kostenübersichten und Rohtabakbestände in der Zeit von 1938 bis 1944 sind nahezu lückenlos erhalten geblieben. Dies gilt ebenso für die Hausverwaltungsunterlagen der „Revag“ Aktiengesellschaft. Von Interesse sind in diesen Jahren u.a. die als Garbáty I und II bezeichneten Akten, die möglicherweise anlässlich der"Arisierun" 1938 zusammengestellt wurden und wichtige Papiere verschiedenster Thematik zum Unternehmen beinhalten. Schriftgut zu den Bereichen Werbung, Personal oder auch zum Bereich der Produktion sind hingegen nicht überliefert. Gleichfalls fehlen aussagekräftige Unterlagen zur Organisation einzelner Abteilungen der Firma.
Die Papiere der Garbáty Cigarettenfabrik wurden im Jahr 1979 vom VEB Berliner Zigarettenfabrik an das Stadtarchiv Berlin übergeben (Acc. 614/79). Dieses fusionierte 1991 mit dem West-Berliner Landesarchiv zum Landesarchiv Berlin.
Eine vorläufige archivarische Verzeichnung auf Karteikarte lag vor, war jedoch unvollständig. Daher wurde der Bestand im August und September 2005 mit Hilfe von Augias 7.4 neu verzeichnet und die Erschließung vertieft, erweitert und verbessert. Als nachteilig erwies sich dabei das Fehlen von Organisationsunterlagen, so dass zunächst eine dem Bestand angemessene Klassifikation erarbeitet werden musste. In wenigen Fällen war während der Erschließung eine Trennung von Akten erforderlich, darunter solchen, die mehrere selbstständige Bände unter einer Nummer verzeichneten oder die aus bestand-serhalterischen Gründen zu umfangreich waren. Hier erfolgte eine Neunummerierung, über die eine Konkordanz Auskunft gibt. Ebenfalls wurden die Unterlagen im Laufe der Neuverzeichnung nach konservatorischen Gesichtspunkten technisch bearbeitet.
Insgesamt umfasst der Bestand A Rep.250-04-09 Garbáty Cigarettenfabrik nunmehr 260 AE (11,70 lfm). Wenngleich die Überlieferung hauptsächlich aus den Jahren 1933 bis 1945 stammt, reicht die Laufzeit des Bestands insgesamt von 1906 bis 1957, in Einzelfällen bis 1897.
Vereinzelte Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.
Der Bestand der Garbáty Cigarettenfabrik ist wie folgt zu zitieren:
Landesarchiv Berlin, A Rep. 250-04-09 Garbáty Cigarettenfabrik, Nr. ...
3. Korrespondierende Bestände
LAB A Rep. 049-05-08 Gemeindeverwaltung Pankow Nr. 133: Die Garbáty-Rosenthal-Stiftung, 1914
LAB A Rep. 093-03 Finanzamt Moabit-West Nr. 50195: Eugen Garbáty, 1942
LAB A Rep. 243-04 Reichskammer der bildenden Künste - Landesleitung Berlin Nr. 52: Versteigerungsanträge"", 1935 - 1943
LAB B Rep. 025 Wiedergutmachungsämter von Berlin
LAB C Rep. 105 Magistrat von Berlin / Finanzen
Nr. 1572: Sequestrierungsakte Garbáty Cigarettenfabrik (Nr.352), 1945 - 1951
Nr. 1573: Sequestrierungsakte Reemtsma-Josetti Zigarettenfabrik (Nr. 353), 1946 - 1949
Nr. 6957: Wiedergutmachungsanträge jüdischer und ausländischer Vorbesitzer enteigneter Firmen A - Z
4. Verweis
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum: Bestand 6.25: Familie Garbáty und Zigarettenfabrik Garbáty
5. Literaturauswahl
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, hrsg. v. Institut für Zeitgeschichte unter der Gesamtleitung von Werner Röder, 3 Bde., München 1980-1983.
Bund der Antifaschisten Berlin- Pankow e.V. (Hrsg.): Jüdisches Leben in Pankow, Berlin 1993.
Keil, Barbara: Baudenkmale in Pankow, Berlin 1993.
Lammel, Inge: Jüdische Lebensbilder aus Pankow, Berlin 1996.
6. Konkordanz
Im Rahmen der Neuverzeichnung 2005 erfolgte in einigen Fällen eine Trennung von Akten, darunter solche, die mehrere selbstständige Bände unter einer Nummer verzeichneten oder die aus bestandserhalterischen Gründen zu umfangreich waren. Über die Neunummerierung der getrennten Akten gibt nachfolgende Aufstellung Auskunft. Nicht genannte Akten wurden nicht getrennt und behielten ihre bisherige Nummer.
alte Archiv-Sigatur Neue laufende Nummer
A Rep. 250-04-09, Nr. 100 260
A Rep. 250-04-09, Nr. 125 261
A Rep. 250-04-09, Nr. 131, Band 1 131
A Rep. 250-04-09, Nr. 131, Band 2 257
A Rep. 250-04-09, Nr. 133 256
A Rep. 250-04-09, Nr. 141 a 258
A Rep. 250-04-09, Nr. 20 a 250
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 10. 270
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 11. 271
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 2. 262
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 3. 263
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 4. 264
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 5. 265
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 6. 266
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 7. 267
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 8. 268
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 9. 269
A Rep. 250-04-09, Nr. 3 259
A Rep. 250-04-09, Nr. 33 a 251
A Rep. 250-04-09, Nr. 47 a 252
A Rep. 250-04-09, Nr. 60 253
A Rep.250-04-09, Nr. 77 / 78 77
A Rep. 250-04-09, Nr. 87 Band 1 87
A Rep. 250-04-09, Nr. 87 Band 2 255
A Rep. 250-04-09, Nr. 88 Band 1 88
A Rep. 250-04-09, Nr. 88 Band 2 254
Berlin, im September 2005 Johannes Fülberth
1. Unternehmensgeschichte
Der Anfang der Garbáty Cigarettenfabrik lag im Jahr 1879, als Josef Garbáty-Rosenthal in das Geschäft seines Vaters einstieg, der Zigaretten in Hand- und Heimarbeit herstellte. Im Jahre 1896 erfolgte die Eintragung in das Handelsregister als „Cigaretten Fabrik J. Garbáty“. Es gelang, die Firma stetig zu vergrößern. Immer mehr Angestellte konnten beschäftigt werden, moderne Maschinen wurden angeschafft und mehrmals musste in größere Gebäude umgezogen werden. Im Jahr 1906 übersiedelte der Betrieb von der Schönhauser Allee an die Hadlichstraße in Pankow, wo ein eigenes Fabrikgebäude entstand. Dieses wurde in den kommenden Jahren durch Anbauten mehrfach erweitert. Im Jahre 1910 stellte die Firma Garbáty ihre Fabrikate auf der Weltausstellung in Brüssel aus und erhielt Auszeichnungen. Bekannte Marken der Firma waren „Königin von Saba“, „Kurmark“ und „York“. Den Zigarettenschachteln lagen zu Werbezwecken stets Sammelbilder bei und das Unternehmen gab eigene Sammelalben heraus.
Im Jahre 1911 wurde die Firma in eine Offene Handelsgesellschaft umgewandelt. Im gleichen Jahr trat der ältere Sohn von Josef Garbáty-Rosenthal und seiner Frau Rosa Rahel, Eugen Leo Garbáty-Rosenthal, als persönlich haftender Gesellschafter der Firma bei. Sein jüngerer Bruder, Dr. Moritz Garbáty-Rosenthal, folgte 1916. Unter Leitung der beiden Brüder, die wie die Eltern jüdischer Herkunft waren, wurde die Firma 1930 zur „Garbáty Cigarettenfabrik GmbH“. Fast 1600 Betriebsangehörige waren zu dem Zeit-punkt in der Firma beschäftigt.
Durch den Machtantritt der Nationalsozialisten im Januar 1933 war auch die Firma Garbáty von der judenfeindlichen Politik der neuen Machthaber getroffen. Es wurde zum Boykott ihrer Produkte aufgerufen und Werbung an Plakatsäulen wie auch in vielen Zei-tungen war jetzt für sie verboten. Die Verkaufszahlen gingen stark zurück. 1936 wurde die Garbáty Cigarettenfabrik GmbH in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Komplementär und Geschäftsführer wurde Dr. Moritz Garbáty-Rosenthal. Kommanditisten waren H.F. und Ph.F. Reemtsma, die durch Eugen Garbáty-Rosenthal vertreten wurden. Direktoren waren Dr. Leo Blum und Willibald Lange.
Mit der nationalsozialistischen Gesetzgebung zur „Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ wurden die Garbátys im November 1938 zum Verkauf ihrer Geschäftsanteile gezwungen. Den gesamten Besitz erwarb eine Gruppe um den Kölner Jakob Koerfer. Seit 1938 war Jacob Koerfer auch Komplementär der Firma Garbáty. Kommanditisten waren die Saarländische Industrie-Verwaltung GmbH und Major a. D. Freiherr Alfred von Adelsheim. Direktoren in dieser Zeit waren Willibald Lange, Wilhelm Brüning und Dr. Hans Quincke. Der bekannte Firmenname „Garbáty“ wurde ungeachtet der jüdischen Herkunft der Unternehmensgründer beibehalten.
Eugen und Dr. Moritz Garbáty wanderten 1939 mit ihren Familien nach Amerika aus. Josef Garbáty-Rosenthal blieb in Berlin und verstarb noch im selben Jahr im Alter von 88 Jahren.
Den Krieg überstanden die Fabrikgebäude weitgehend unbeschadet. Erst nach Kriegsende verursachte ein Brand schwere Zerstörungen. Im Jahre 1948 wurde das Unternehmen unter Treuhandverwaltung gestellt, 1949 enteignet und zunächst als VEB Garbáty, später zusammen mit der Cigarettenfabrik Josetti als VEB Berliner Zigarettenfabrik fortgeführt. Ein in Süddeutschland nach dem Krieg etablierter Unternehmensteil konnte nur noch kurz fortbestehen und wurde schließlich von der British-American Tobacco (B.A.T.) übernommen.
Zur Verwaltung der Grundstücke bestand seit 1921 die Reklame und Verlag A.G. („Revag“). Diese wurde 1935 in die Gesellschaft bürgerlichen Rechts „Eugen L. Garbáty und Dr. Moritz Garbáty Privater Hausbesitz“ umgewandelt.
2. Bestandsgeschichte
Aus der Zeit vor 1933 sind nur verhältnismäßig wenig Akten überliefert. Die meisten von ihnen stammen aus dem Verwaltungsbestand der „Revag“, betreffen also die Grundstücksverwaltung, oder sind Dokumente über eingetragene Schrift- und Bildzeichen der Garbáty OHG.
Der zeitliche Schwerpunkt des Bestands liegt dagegen auf den Jahren 1933 bis 1945. Hierbei ist das Finanz-, Vermögens- und Rechnungswesen am besten dokumentiert. Die Monatsergebnisse, Kostenübersichten und Rohtabakbestände in der Zeit von 1938 bis 1944 sind nahezu lückenlos erhalten geblieben. Dies gilt ebenso für die Hausverwaltungsunterlagen der „Revag“ Aktiengesellschaft. Von Interesse sind in diesen Jahren u.a. die als Garbáty I und II bezeichneten Akten, die möglicherweise anlässlich der"Arisierun" 1938 zusammengestellt wurden und wichtige Papiere verschiedenster Thematik zum Unternehmen beinhalten. Schriftgut zu den Bereichen Werbung, Personal oder auch zum Bereich der Produktion sind hingegen nicht überliefert. Gleichfalls fehlen aussagekräftige Unterlagen zur Organisation einzelner Abteilungen der Firma.
Die Papiere der Garbáty Cigarettenfabrik wurden im Jahr 1979 vom VEB Berliner Zigarettenfabrik an das Stadtarchiv Berlin übergeben (Acc. 614/79). Dieses fusionierte 1991 mit dem West-Berliner Landesarchiv zum Landesarchiv Berlin.
Eine vorläufige archivarische Verzeichnung auf Karteikarte lag vor, war jedoch unvollständig. Daher wurde der Bestand im August und September 2005 mit Hilfe von Augias 7.4 neu verzeichnet und die Erschließung vertieft, erweitert und verbessert. Als nachteilig erwies sich dabei das Fehlen von Organisationsunterlagen, so dass zunächst eine dem Bestand angemessene Klassifikation erarbeitet werden musste. In wenigen Fällen war während der Erschließung eine Trennung von Akten erforderlich, darunter solchen, die mehrere selbstständige Bände unter einer Nummer verzeichneten oder die aus bestand-serhalterischen Gründen zu umfangreich waren. Hier erfolgte eine Neunummerierung, über die eine Konkordanz Auskunft gibt. Ebenfalls wurden die Unterlagen im Laufe der Neuverzeichnung nach konservatorischen Gesichtspunkten technisch bearbeitet.
Insgesamt umfasst der Bestand A Rep.250-04-09 Garbáty Cigarettenfabrik nunmehr 260 AE (11,70 lfm). Wenngleich die Überlieferung hauptsächlich aus den Jahren 1933 bis 1945 stammt, reicht die Laufzeit des Bestands insgesamt von 1906 bis 1957, in Einzelfällen bis 1897.
Vereinzelte Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.
Der Bestand der Garbáty Cigarettenfabrik ist wie folgt zu zitieren:
Landesarchiv Berlin, A Rep. 250-04-09 Garbáty Cigarettenfabrik, Nr. ...
3. Korrespondierende Bestände
LAB A Rep. 049-05-08 Gemeindeverwaltung Pankow Nr. 133: Die Garbáty-Rosenthal-Stiftung, 1914
LAB A Rep. 093-03 Finanzamt Moabit-West Nr. 50195: Eugen Garbáty, 1942
LAB A Rep. 243-04 Reichskammer der bildenden Künste - Landesleitung Berlin Nr. 52: Versteigerungsanträge"", 1935 - 1943
LAB B Rep. 025 Wiedergutmachungsämter von Berlin
LAB C Rep. 105 Magistrat von Berlin / Finanzen
Nr. 1572: Sequestrierungsakte Garbáty Cigarettenfabrik (Nr.352), 1945 - 1951
Nr. 1573: Sequestrierungsakte Reemtsma-Josetti Zigarettenfabrik (Nr. 353), 1946 - 1949
Nr. 6957: Wiedergutmachungsanträge jüdischer und ausländischer Vorbesitzer enteigneter Firmen A - Z
4. Verweis
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum: Bestand 6.25: Familie Garbáty und Zigarettenfabrik Garbáty
5. Literaturauswahl
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, hrsg. v. Institut für Zeitgeschichte unter der Gesamtleitung von Werner Röder, 3 Bde., München 1980-1983.
Bund der Antifaschisten Berlin- Pankow e.V. (Hrsg.): Jüdisches Leben in Pankow, Berlin 1993.
Keil, Barbara: Baudenkmale in Pankow, Berlin 1993.
Lammel, Inge: Jüdische Lebensbilder aus Pankow, Berlin 1996.
6. Konkordanz
Im Rahmen der Neuverzeichnung 2005 erfolgte in einigen Fällen eine Trennung von Akten, darunter solche, die mehrere selbstständige Bände unter einer Nummer verzeichneten oder die aus bestandserhalterischen Gründen zu umfangreich waren. Über die Neunummerierung der getrennten Akten gibt nachfolgende Aufstellung Auskunft. Nicht genannte Akten wurden nicht getrennt und behielten ihre bisherige Nummer.
alte Archiv-Sigatur Neue laufende Nummer
A Rep. 250-04-09, Nr. 100 260
A Rep. 250-04-09, Nr. 125 261
A Rep. 250-04-09, Nr. 131, Band 1 131
A Rep. 250-04-09, Nr. 131, Band 2 257
A Rep. 250-04-09, Nr. 133 256
A Rep. 250-04-09, Nr. 141 a 258
A Rep. 250-04-09, Nr. 20 a 250
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 10. 270
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 11. 271
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 2. 262
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 3. 263
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 4. 264
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 5. 265
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 6. 266
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 7. 267
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 8. 268
A Rep. 250-04-09, Nr. 227 Band 9. 269
A Rep. 250-04-09, Nr. 3 259
A Rep. 250-04-09, Nr. 33 a 251
A Rep. 250-04-09, Nr. 47 a 252
A Rep. 250-04-09, Nr. 60 253
A Rep.250-04-09, Nr. 77 / 78 77
A Rep. 250-04-09, Nr. 87 Band 1 87
A Rep. 250-04-09, Nr. 87 Band 2 255
A Rep. 250-04-09, Nr. 88 Band 1 88
A Rep. 250-04-09, Nr. 88 Band 2 254
Berlin, im September 2005 Johannes Fülberth