Unternehmen der Wirtschaft
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Unternehmen der Wirtschaft
Unternehmen der Wirtschaft
Vorwort
Die umfangreiche archivalische Überlieferung der Berliner Wirtschaft stellt eine wertvolle Besonderheit des Landesarchivs Berlin dar. Hier werden Bestände einer bedeutenden Zahl von zum Teil traditionsreichen Berliner Firmen und Unternehmen verwahrt. Die Quellen datieren in einigen Fällen bereits aus der frühen industriellen Entwicklungsphase um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Neben Betrieben der privaten Wirtschaft und Industrie sind die Berliner Eigenbetriebe ebenso vertreten wie Banken und Grundstücksgesellschaften oder Verlage.
Ein großer Teil dieser Bestände entstammt den Verwaltungsarchiven der verstaatlichten volkseigenen Wirtschaft im Ostteil Berlins. Die archivrechtlichen Regelungen der DDR bestimmten die Abgabe von Firmenschriftgut, das vor der Umwandlung des Betriebes in einen VEB entstanden war, an ein zuständiges Staatsarchiv. Von Mitte der 70er Jahre bis Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts sind daraufhin große Mengen Wirtschaftsschriftgut in das damalige Stadtarchiv Berlin gelangt. In den 50er Jahren hatte außerdem die Sowjetunion Wirtschaftsschriftgut, das sie im Rahmen von Reparationsleistungen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mitgeführt hatte, an die DDR zurückgegeben. Hiervon erhielt das Stadtarchiv Berlin die Archivalien, die Firmen mit Sitz in Berlin entstammten.
Abgrenzungen mit anderen Archiven führten ebenfalls zu Bestandsergänzungen.
Auch aus Privathand gelangen dem Landesarchiv Bestandsübernahmen, etwa nach Firmenauflösungen oder bei Besitzerwechseln. Zudem übernahm es herrenloses oder unbetreutes Archivgut in seine Obhut.
Darüber hinaus bieten die Bestände von Behörden und Einrichtungen, die Aufsichts- oder Koordinierungsfunktionen in der Wirtschaft ausübten, wertvolle Ergänzungen zu diesen Firmenbeständen. Von besonderer Bedeutung sind die Akten des Handelsregisters A und B, das im Bestand des Amtsgerichts Charlottenburg überliefert ist. Die Überlieferung des Stadtbetriebsamtes/Stadtwirtschaftsamtes des Magistrats ist zu berücksichtigen, wenn die Forschungen kommunale Betriebe betreffen.
Auch die in Zusammenhang mit den Enteignungen im Ostteil Berlins entstandene Überlieferung reicht in ihren Aussagen oftmals weit in die Geschichte der enteigneten Unternehmen und Betriebe zurück. Der Magistrat hatte am 2. Juli 1945 die"Verordnung über die Anmeldung und Beschlagnahme des Vermögens von Personen, die sich aktiv faschistisch betätigt habe", beschlossen. Mit den Befehlen Nr. 124"Über die Beschlagnahme und provisorische Übernahme einiger Eigentumskategorien in Deutschlan" vom 30. Oktober 1945 und Nr. 126"Über die Beschlagnahme des Eigentums der NSDAP, ihrer Organe und der ihr angegliederten Organisatione" vom 31. Oktober 1945 modifizierte die sowjetische Besatzungsmacht diese Verordnung. Listen mit den Namen und Anschriften der letztlich enteigneten Personen und Unternehmen sind 1949 im Verordnungsblatt veröffentlicht worden. Die entsprechenden Aktenvorgänge über die Enteignungen, deren Bearbeitung durch verschiedene Behörden teilweise bis in die 70er Jahre andauerte, wurden bei der Magistratsabteilung für Finanzen archiviert.
Die Archivalien dokumentieren auf vielfältige Weise Berlins wirtschaftliche Entwicklung im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bieten der Wissenschaft reichhaltige Forschungsgrundlagen.
Die im Folgenden vorgestellten Wirtschaftsbestände unterschiedlichster Größe und Überlieferungsdichte sind weitgehend in der AUGIAS-Datenbank des Landesarchivs oder über Findbücher und Karteien erschlossen.
Verweise:
LAB A Rep. 015 Magistrat der Stadt Berlin, Stadtbetriebsamt/Stadtwirtschaftsamt
LAB A Rep. 342-02 Amtsgericht Charlottenburg - Handelsregister
LAB C Rep. 105 Magistrat von Berlin, Abteilung Finanzen
Literatur:
Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte. Hrsg. von Julius Mossner, Berlin.
Die Berliner Börse 1940/1941, Berlin 1940.
Berliner Handels-Register. Verzeichnis der in den Amtsgerichtsbezirken Berlin-Mitte, Charlottenburg, Köpenick, Lichtenberg, Lichterfelde, Neukölln und Pankow eingetragenen Einzelfirmen, Gesellschaften und Genossenschaften. Jgg. 1 (1874) ff., Berlin.
Die Großunternehmen im Deutschen Reich, Bd. I-VI = Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, Jgg. 1 (1895) ff., Bd. VII = Handbuch der Gesellschaften mit beschränkter Haftung ab RM 50.000.-, einschließlich KG, OHG und Einzelfirmen in der gleichen Größenordnung, Berlin 1941.
Handbuch der Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Jgg. bis 1932, Berlin.
Ein großer Teil dieser Bestände entstammt den Verwaltungsarchiven der verstaatlichten volkseigenen Wirtschaft im Ostteil Berlins. Die archivrechtlichen Regelungen der DDR bestimmten die Abgabe von Firmenschriftgut, das vor der Umwandlung des Betriebes in einen VEB entstanden war, an ein zuständiges Staatsarchiv. Von Mitte der 70er Jahre bis Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts sind daraufhin große Mengen Wirtschaftsschriftgut in das damalige Stadtarchiv Berlin gelangt. In den 50er Jahren hatte außerdem die Sowjetunion Wirtschaftsschriftgut, das sie im Rahmen von Reparationsleistungen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mitgeführt hatte, an die DDR zurückgegeben. Hiervon erhielt das Stadtarchiv Berlin die Archivalien, die Firmen mit Sitz in Berlin entstammten.
Abgrenzungen mit anderen Archiven führten ebenfalls zu Bestandsergänzungen.
Auch aus Privathand gelangen dem Landesarchiv Bestandsübernahmen, etwa nach Firmenauflösungen oder bei Besitzerwechseln. Zudem übernahm es herrenloses oder unbetreutes Archivgut in seine Obhut.
Darüber hinaus bieten die Bestände von Behörden und Einrichtungen, die Aufsichts- oder Koordinierungsfunktionen in der Wirtschaft ausübten, wertvolle Ergänzungen zu diesen Firmenbeständen. Von besonderer Bedeutung sind die Akten des Handelsregisters A und B, das im Bestand des Amtsgerichts Charlottenburg überliefert ist. Die Überlieferung des Stadtbetriebsamtes/Stadtwirtschaftsamtes des Magistrats ist zu berücksichtigen, wenn die Forschungen kommunale Betriebe betreffen.
Auch die in Zusammenhang mit den Enteignungen im Ostteil Berlins entstandene Überlieferung reicht in ihren Aussagen oftmals weit in die Geschichte der enteigneten Unternehmen und Betriebe zurück. Der Magistrat hatte am 2. Juli 1945 die"Verordnung über die Anmeldung und Beschlagnahme des Vermögens von Personen, die sich aktiv faschistisch betätigt habe", beschlossen. Mit den Befehlen Nr. 124"Über die Beschlagnahme und provisorische Übernahme einiger Eigentumskategorien in Deutschlan" vom 30. Oktober 1945 und Nr. 126"Über die Beschlagnahme des Eigentums der NSDAP, ihrer Organe und der ihr angegliederten Organisatione" vom 31. Oktober 1945 modifizierte die sowjetische Besatzungsmacht diese Verordnung. Listen mit den Namen und Anschriften der letztlich enteigneten Personen und Unternehmen sind 1949 im Verordnungsblatt veröffentlicht worden. Die entsprechenden Aktenvorgänge über die Enteignungen, deren Bearbeitung durch verschiedene Behörden teilweise bis in die 70er Jahre andauerte, wurden bei der Magistratsabteilung für Finanzen archiviert.
Die Archivalien dokumentieren auf vielfältige Weise Berlins wirtschaftliche Entwicklung im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bieten der Wissenschaft reichhaltige Forschungsgrundlagen.
Die im Folgenden vorgestellten Wirtschaftsbestände unterschiedlichster Größe und Überlieferungsdichte sind weitgehend in der AUGIAS-Datenbank des Landesarchivs oder über Findbücher und Karteien erschlossen.
Verweise:
LAB A Rep. 015 Magistrat der Stadt Berlin, Stadtbetriebsamt/Stadtwirtschaftsamt
LAB A Rep. 342-02 Amtsgericht Charlottenburg - Handelsregister
LAB C Rep. 105 Magistrat von Berlin, Abteilung Finanzen
Literatur:
Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte. Hrsg. von Julius Mossner, Berlin.
Die Berliner Börse 1940/1941, Berlin 1940.
Berliner Handels-Register. Verzeichnis der in den Amtsgerichtsbezirken Berlin-Mitte, Charlottenburg, Köpenick, Lichtenberg, Lichterfelde, Neukölln und Pankow eingetragenen Einzelfirmen, Gesellschaften und Genossenschaften. Jgg. 1 (1874) ff., Berlin.
Die Großunternehmen im Deutschen Reich, Bd. I-VI = Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, Jgg. 1 (1895) ff., Bd. VII = Handbuch der Gesellschaften mit beschränkter Haftung ab RM 50.000.-, einschließlich KG, OHG und Einzelfirmen in der gleichen Größenordnung, Berlin 1941.
Handbuch der Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Jgg. bis 1932, Berlin.