"Geschichte des Bestandsbildners\n\nBei den vom Zentralarchiv des FDGB in der Historischen Abteilung zusammengefassten Beständen handelt es sich um Restbestände verschiedener Provenienzen, die zu den seit 1935 im Zentralarchiv der Deutschen Arbeitsfront zusammengeführten Unterlagen gehörten. Die durch kriegsbedingte Verluste stark reduzierten Bestände wurden 1945/1946 dem FDGB übergeben. In der Folgezeit wurden die Bestände durch lokale Provenienzen und Kopien aus anderen Archiven ergänzt.\n\nAufgaben und Organisation:\n\nAm 02. September 1893 wurde der Deutsche Handlungsgehilfenverband in Hamburg gegründet, der ab dem 01. Dezember 1895 den Namen Deutschnationaler Handlungsgehilfenverband (DHV) trug. Die Verbandsbildung erfolgte in politischem Gegensatz zur Sozialdemokratie. Der DHV war antisemitisch geprägt.\n\n1904 wurde eine Jugendabteilung gebildet, und 1909 erfolgte die Gründung des Jugendwanderbundes im DHV:\"Fahrende Gesellen, Bund für deutsches Wandern und Leben im DH\". Damit erlangte der DHV bedeutenden Einfluß auf die deutsche Jugendbewegung.\n\nSeit 1919 gehörte der DHV zum Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften (Gedag).\n\nDie Mitgliedschaft war nicht nur in Ortsgruppen, sondern auch in Fachgruppen erfaßt. Die gleichartigen Fachgruppen bildeten eine Reichsfachgruppe (z.B. Großhandel, Eisen- und Metallindustrie, Einzelhandel, Banken, Chemische Industrie, Versicherungen). Die Geschäftsreisenden waren im Bund reisender Kaufleute im DHV organisiert. 1929 bestanden 42 Reichsfachgruppen.\n\nAn der Spitze des DHV stand der Verbandsvorsitzende, der mit zehn weiteren berufsamtlich im Verband tätigen Mitarbeitern die Verwaltung bildete.\n\nZur Überwachung der Geschäftsführung wurde der Verwaltung ein Aufsichtsrat (ständige Vertretung der Mitgliedschaft) zur Seite gestellt.\n\nDas Verbandsgebiet umfaßte 15 Gaue, die sich in Kreise und diese wiederum in Ortsgruppen gliederten. Die Ortsgruppen unterteilten sich in Zweigvereine und Fachgruppen.\n\nVorsitzende:\n\nJohannes Irwahn 1893 - 1896\n\nWilhelm Schack 1896 - 1909\n\nHans Bechly 1910 - 1933\n\nMax Habermann 1933\n\nSitz:\n\nHamburg ab 1893\n\nPresse:\n\"Deutsche Handelswach\" (Verbandsorgan 14-tägig)\n\"Blätter für junge Kaufleut\" (Jugendzeitschrift)\n\"Der deutsche Kaufmann im Ausland\" (Zeitschrift für Mitglieder im Ausland)\n\"Der reisende Kaufman\" (Halbmonatsschrift des Bundes der reisenden Kaufleute im DHV)\n\"Der Kaufmann in Wirtschaft und Rech\" (sozialwiss. Zeitschrift des DHV)\n\"Welt des Kaufmann\" (betriebswirtschaftl. Zeitschrift des DHV)\n\nDarüber hinaus gaben die Fachgruppen noch eigene Fachzeitschriften heraus:\n\"Der Kaufmann im Bankgewerb\"\n\"Der Kaufmann im Versicherungsgewerb\"\n\"Der Kaufmann in der Chemischen Industri\"\n\"Berufsgewerkschaf\" (für Behördenangestellte)\n\"Der Bergbauangestellt\"\n\"Mitteilungen des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfenverbande\"\n\netc.\n\nMitglieder:\n\n1894: 76\n\n1898: 18.277\n\n1900: 40.205\n\n1903: 50.216\n\n1907: 107.668\n\n1913: 148.079\n\n1924: 254.032\n\n1927: 316.612\n\n1928: 346.703\n\n1929: 379.590\n\n1930 (01.07.): 401.000\n\nBestandsbeschreibung\n\nDas Archiv des Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband (DHV) wurde 1920 in Berlin als Zentralarchiv gegründet, geht in seinen Anfängen jedoch in die Zeit um die Jahrhundertwende zurück. Für den Aufbau und die Gliederung des Zentralarchivs wurde ein sachlich gegliedertes Schlagwortverzeichnis geschaffen, das 1922 als\"Sachweiser für die Bücherei und Aktenanlag\" im Druck erschien.\n\n1926 wurde mit der Verlegung einer Reihe von Vorstandsabteilungen nach Hamburg auch der Hauptteil des Archivs dorthin überführt, so daß es von diesem Zeitpunkt an ein Zentralarchiv in Hamburg und ein Zweigarchiv in Berlin gab. Das Zentralarchiv war zuständig für die Arbeitsbücherei, die Broschüren- und Zeitschriftensammlung und die Aktenanlage. Bei der Aktenanlage handelt es sich um ein umfangreiches Pressearchiv, ca. 5.300 AE. Neben dem Pressearchiv existierte ein\"Biographisches Archi\" mit 8.665 Personalnachweisen, darunter 4.500 zu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.\n\nDas Archiv ist von Verbandsangestellten und -mitgliedern, aber auch von Studenten und Wissenschaftlern benutzt worden. 1927 wurde ein Lesesaal mit einer umfangreichen Handbibliothek eingerichtet.\n\nNach Zerschlagung der freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933 durch die Nationalsozialisten sowie Auflösung der christlichen und Hirsch-Dunkerschen Gewerkschaften im Laufe des Jahres 1933 gelangten deren Unterlagen in das spätere Hauptarchiv der NSDAP und das Zentralarchiv der Deutschen Arbeitsfront (DAF). Dazug ehört zum Beispiel die Sammlung des Gewerkschafters Johannes Sassenbach (NS 26/ 792, 2160, 2312, 2342). Vgl. Findbuch des Bestandes NS 26 Hauptarchiv der NSDAP, Bestandsverzeichnis, Abschnitt 20.4 Gewerkschaften.\n\nÜberliefert sind u.a.:\n\n- Abschrift des Gesetzes über das Lehrlingswesen in Dänemark\n\n- Sammlung politischer Karikaturen\n\n- Unterlagen zur Wirtschaftslage\n\n- Verzeichnis der Bücherei des Verbandes\n\nErschliessungszustand\n\nPublikationsfindbuch, Onlinefindbuch\n\nZitierweise\n\nBArch RY 49/..."@deu . "Schriftgut\n\n21 Aufbewahrungseinheiten\n\n0,8 laufende Meter"@deu . . "Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband"@deu . . . "Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband"@deu . .