"Geschichte des Bestandsbildners\n\nDie Reichsstelle für Lederwirtschaft (bis Aug. 1939 Überwachungsstelle für Lederwirtschaft) wurde 1934 als nachgeordnete Behörde des Reichswirtschaftsministeriums gegründet und war für die Regelung und Kontrolle der Beschaffung von Fellen und Häuten (etwa durch Devisenzuteilungen für die Wareneinfuhr), deren Verteilung, Lagerung, Absatz und Verbrauch zuständig.\n\nBestandsgeschichte\n\nDie Akten aller Reichsstellen erlitten bereits seit Kriegsbeginn, vor allem aber nach dem Erlass des Reichswirtschaftsministers vom 31. Mai 1941 (Möglichkeit der totalen Aktenvernichtung nach Ablauf von fünf Jahren) durch umfangreiche Kassation zur Papiergewinnung erhebliche Verluste. Hier stellt die Überlieferung der Reichsstelle für Lederwirtschaft keine Ausnahme dar.\n\nNach 1945 gelangten die verbliebenen Akten zusammen mit den Registraturen anderer Reichsbehörden und Organisationen der gewerblichen Wirtschaft in das Ministerial Collecting Center (MCC) in Fürstenhagen bei Kassel. Nach Aussonderung der für die Alliierten interessanten Unterlagen wurde das verbliebene Schriftgut an das Verwaltungsamt für Wirtschaft in Minden, später an die Verwaltung für Wirtschaft in Frankfurt/Main abgegeben. Von dort gelangten die Akten 1951 zum Bundesministerium für Wirtschaft, das sie nach einer Vorsichtung 1952 dem Bundesarchiv in Koblenz zuleitete (Archivsignaturen Nr. 1-86).\n\nNach der 1968 erfolgten Erstverzeichnung wurden dem Bestand noch Unterlagen zur Abwicklung der Reichsstelle hinzugefügt (Nr. 88-105).\n\nArchivische Bewertung und Bearbeitung\n\nBei der Ordnung des Bestandes in Koblenz 1968 waren kaum einheitliche Betreffe oder chronologische Ablagen noch Registraturzusammenhänge zu erkennen. Da kein Aktenplan der Reichsstelle für Lederwirtschaft vorhanden ist und sich ein solcher auch nicht aus den geringen Schriftgutsplittern erschließen ließ, wurden die Akten im Koblenzer Bundesarchiv nach Betreffen neu geordnet und klassifiziert. Kassiert wurden vor allem zahlreich vorhandene Doppelstücke sowie Formblätter (letzteres bis auf einen Beispielband: R 8 VI/44).\n\nBei der Übernahme der Erschließungsinformationen in das elektronische Datenbanksystem des Bundesarchivs (Basys) im Jahr 2015 wurde die Klassifikation modifiziert, die nachträglich dem Bestand zugeordneten Akten zur Abwicklung der Behörde integriert und Anpassungen in der Titelbildung vorgenommen.\n\nBestandsbeschreibung\n\nÜberliefert sind vor allem zwei Bereiche aus der Tätigkeit der Reichsstelle: Einerseits Bewirtschaftungsmaßnahmen im weitesten Sinne, wozu auch Bedarfsermittlung, Erzeugungsplanung und Rohstoffverteilung zählen, andererseits Statistische Erhebungen und Zahlen zur Branche. Daneben finden sich noch einige Bände mit Wochenberichten, Rundschreiben und sonstigen Anweisungen der Reichsstelle, Erlasse des Reichswirtschaftsministeriums, Firmenangelegenheiten und Abwicklungsunterlagen.\n\nInsgesamt ist die Aussagekraft der Unterlagen aufgrund ihres fragmentarischen Charakters und des Fehlens grundsätzlicher Vorgänge beschränkt. Von besonderem Interesse dürften lediglich einige Bände zu Leder-Austauschstoffen sein.\n\nErschliessungszustand\n\nFindbuch (2015)\n\nZitierweise\n\nBArch R 8-VI/..."@deu . "Schriftgut\n\n105 Aufbewahrungseinheiten"@deu . . "1934-1945 (1947-1972)" . "Reichsstelle für Lederwirtschaft"@deu . . . "Reichsstelle für Lederwirtschaft"@deu . .