Organisationskomitee der V. Olympischen Winterspiele 1940
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Organisationskomitee der V. Olympischen Winterspiele 1940
Organisationskomitee der V. Olympischen Winterspiele 1940
Schriftgut
60 Aufbewahrungseinheiten
Geschichte des Bestandsbildners
Bestandsgeschichte
Das Schriftgut des Organisationskomitees der V. Olympischen Winterspiele 1940 wurde nach dessen Auflösung an das Reichsarchiv abgegeben. Darunter befand sich auch ein Teil der Unterlagen des Organisations-Komitees der IV. Olympischen Winterspiele 1936. Dies erklärt sich aus dem Umstand, dass diese Unterlagen an das folgende Organisationskomitee ausgeliehen und nicht zurückgegeben worden waren. Sie behandeln die Distribution des amtlichen Berichts von 1936 und wurden dem für die Winterspiele 1940 verantwortlichem Komitee wahrscheinlich deshalb übergeben, weil man für die Vorbereitung der folgenden Spiele darauf zurückgreifen wollte.
Ab 1946 befand sich der Bestand im Zentralen Staatsarchiv der DDR. Seit 1990 wird er im Bundesarchiv verwahrt.
Archivische Bewertung und Bearbeitung
Über kriegsbedingte Aktenverluste können keine Angaben gemacht werden. Ein Aktenverzeichnis des an das Nationale Olympische Komitee der DDR ausgeliehenen Bestandes wurde 1964 in Orientierung an einem noch aus dem Reichsarchiv stammenden Aktenplan erstellt.
Im Rahmen einer praktischen Übungsarbeit (archivfachliche Ausbildung) erfolgte 2006 eine Neubearbeitung des Bestands. Da die ursprünglich vergebenen Aktentitel nicht aussagekräftig erschienen, wurden neue Titel gebildet und durch Enthält-Vermerke ergänzt. Außerdem wurde eine neue Klassifikation erarbeitet, die sich an den Aufgaben des Organisationskomitees orientiert. Im Zusammenhang mit dieser Neuverzeichnung wurde eine Nachkassation durchgeführt. Demnach wurden aufgrund ihres geringen Informationswertes unter anderem Bestellscheine für Eintrittskarten und Unterlagen, die die Abrechnung von Überstunden einzelner Mitarbeiter dokumentieren sowie die Einholung von Zimmerangeboten in Garmisch-Partenkirchen behandelnde Akten kassiert.
Als archivwürdig hingegen wurden diejenigen Unterlagen eingestuft, welche sowohl etwas über die Arbeit innerhalb des Komitees als auch über die Korrespondenz nach außen aussagen. Somit lassen sich unter anderem Belege zu Lieferungen verschiedenster Art finden, Unterlagen über die Mitarbeiter und ihre Arbeit für das Komitee sowie Grundsatzentscheidungen von Leitung und Buchhaltung. Zudem wird die Geschäftsabwicklung bezüglich der Ausstattung des Olympiageländes und des Verkaufs von Eintrittskarten dokumentiert. Die Überlieferung gibt einen Überblick über die allgemeine finanzielle Lage und die Durchführung und Abwicklung der Transaktionen bei Bestellungen.
Neben einer großzügigen Kassation in dem Aufgabenfeld der Kartenstelle wurden wenige exemplarische Beispiele als archivwürdig eingestuft, die darstellen, wie die Anfrage, Bestellung, Reservierung und gegebenenfalls Rücküberweisung bei Kartenbestellungen im konkreten Einzelfall durchgeführt wurde.
Aufgrund der kurzen Bestandsdauer des Komitees, in der es sich mit enormen Zeitdruck sehr schnell und intensiv um jegliche organisatorischen Belange kümmern musste, bietet die Überlieferung einen sehr komprimierten Überblick über die Bildung und Arbeitsweise des Komitees.
In das vorliegende Findbuch wurden insgesamt 58 Archivalieneinheiten aufgenommen, welche sich über den Zeitraum von 1935 bis 1941 erstrecken.
Bestandsbeschreibung
Das überlieferte Schriftgut behandelt zum einen den Aufbau und die grundsätzliche Struktur des Komitees, zum anderen beinhaltet es Unterlagen, die die Bearbeitung von Eintrittskartenbestellungen aufzeigen. Des weiteren sind Belege über die Verwaltung des Personals vorhanden, und entsprechend der hauptsächlichen Arbeit in der Vorbereitungsphase sind Unterlagen über den Zahlungsverkehr der Buchhaltung überliefert. Anhand der Akten lässt sich gut erkennen, unter welchem Zeitdruck gearbeitet wurde und wie eine möglichst schnelle und präzise Durchführung der Spielvorbereitungen vorangetrieben wurde. Auch der Stand dieser Arbeiten zum Zeitpunkt der Bekanntmachung der Auflösung des Komitees lässt sich anhand der Materialien einschätzen.
Auffällig ist in diesem Zusammenhang der Unterschied zwischen der Überlieferung und dem vorliegenden Organisations-Plan des Olympischen Komitees. In diesem sind zwar die verschiedensten Fachausschüsse und Abteilungen vorgesehen, jedoch beschränkt sich die Aktenüberlieferung ausschließlich auf Schriftgut des Büros des Generalsektretärs, der Personal-Abteilung und der Fachbereiche Buchhaltung und Kartenstelle.
Überlieferung:
Grundsatzfragen der Organisation 1939 (10), Buchhaltung 1936-1937, 1939-1941 (22), Personalverwaltung 1935-1940 (13), Bearbeitung von Eintrittskartenbestellungen 1939 (13)
Erschliessungszustand
Online-Findbuch (2006)
Zitierweise
BArch R 8078/...