Reichskammer der bildenden Künste
http://lod.ehri-project-test.eu/units/de-002429-r_56_vii an entity of type: Record
Reichskammer der bildenden Künste
Reichskammer der bildenden Künste
Schriftgut
350 Aufbewahrungseinheiten
3,7 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Bestandsgeschichte
Von der Reichskammer der bildenden Künste haben nur wenige Akten überdauert.
Die Überlieferung findet sich in R 56 I Reichskulturkammer/Zentrale und in R 9361 V Sammlung Berlin Document Center (BDC): Reichskulturkammer. Korrespondierendes Schriftgut ist zudem in R 55 Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda enthalten.
Der vorliegende Bestand R 56 VII enthält Akten des Doerner-Instituts, welches der Reichskammer der bildenden Künste und damit der Reichskulturkammer unterstellt war, die im Zuständigkeitsbereich des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda lag.
1934 fasste der Maler und Maltechniker Max Doerner (1870-1939), der 1911 als Professor für Maltechnik an die Akademie der bildenden Künste in München berufen worden war, Pläne zur Errichtung eines Reichsinstituts für Maltechnik. Dieses wurde 1937 mit dem Zusatz „Doerner-Institu" als „Staatliche Prüf- und Forschungsanstalt für Farbentechni" in München gegründet. Das Institutsgebäude befand sich unmittelbar neben der Akademie der Bildenden Künste in der Leopoldstraße 3. Das Institut untergliederte sich in die Abteilungen Physikalische Chemie, Maltechnik und Kunstwissenschaft.
Doerner, dessen 1921 in erster Auflage erschienenes Buch „Malmaterial und seine Verwendung im Bild" zu einem Standardwerk der Maltechnik avancieren sollte, führte das Institut bis zu seinem Tod im Jahr 1939. Nach ihm übernahm sein Schüler Adolf Ziegler (1892-1959), der in Personalunion auch Präsident der Reichskammer der bildenden Künste war, die Leitung der Forschungsanstalt.
Nach der Gründungsphase beschäftigten sich die Mitarbeiter des Instituts intensiv mit einer Reihe von Aufgaben. Dazu gehörten etwa die Ausarbeitung einer Künstlerwerkstoff-Verordnung, Konservierungsarbeiten im Naumburger Dom und auf der Wartburg und die Entlarvung von gefälschten Gemälden - darunter mehrere vermeintliche „Spitzwe" und ein für Hitler bestimmter angeblicher „Raphae". In die Zeit der Leitungstätigkeit Zieglers fielen darüber hinaus die kunsttechnologische Forschung an „Bergungsgu" des „Einsatzstabs Reichsleiter Rosenber", die Suche nach Ersatzstoffen in einer durch Mangel an Rohstoffen gekennzeichneten Kriegswirtschaft und die Planung eines Restaurierungskurses für kriegsversehrte Künstler.
Da es sich bei dem Reichsinstitut für Maltechnik um eine Einrichtung des Deutschen Reichs handelte, wurden dessen Akten als staatliches Schriftgut ins Bundesarchiv übernommen. Für die nach dem 31. März 1946 im Institut entstandene Überlieferung liegt die Zuständigkeit nicht beim Bundesarchiv, da das Doerner-Institut seitdem verwaltungstechnisch den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zugeordnet ist und das Schriftgut an das Bayerische Hauptstaatsarchiv in München abgegeben wird.
Die erste Abgabe ins Bundesarchiv war erst 2017 erfolgt, nachdem das Doerner-Institut die lange verschwunden geglaubten Unterlagen 2005 über die Vermittlung Dritter zurückerhalten und der damalige Leiter Andreas Burmester sein Buchprojekt zur Geschichte des Instituts abgeschlossen hatte.
Archivische Bearbeitung
Alle Akten sind als archivwürdig bewertet worden.
Bei der Klassifikation konnte eine Orientierung an vorarchivischen Strukturen nicht vorgenommen werden, da Aktenpläne nicht überliefert und Organisationspläne als nicht verwertbar eingestuft wurden.
Es wurde sich für eine Klassifikation unter Berücksichtigung der Aufgaben des Instituts und der tatsächlich dokumentierten Inhalte des Archivguts entschieden.
Da die Akten ungeordnet vorangelegt worden waren, finden sich teilweise Verwaltungsangelegenheiten in der Klassifikationsgruppe „Fachfrage" sowie mitunter fachliche Themen in der Gruppe „Verwaltun". Bei der Verzeichnung wurde darauf in den Enthält-Vermerken verwiesen.
Da das „Erstellen von Gutachte" eine Hauptaufgabe des Doerner-Instituts gewesen ist, wurde hierzu eine eigene Klassifikationsgruppe angelegt.
Akten, die aus der Zeit vor der Institutsgründung überliefert wurden, sind in der Gruppe „Vorakte" zusammengefasst.
Zitierweise
BArch R 56 VII / …
Erschliessungszustand
Onlinefindbuch zur Aktenüberlieferung (2018)
ca. 1000 Glasplatten (Bilder) nicht verzeichnet
Zitierweise
BArch R 56-VII/...