Beauftragter für den Vierjahresplan.- Reichskommissar für die Preisbildung
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Beauftragter für den Vierjahresplan.- Reichskommissar für die Preisbildung
Beauftragter für den Vierjahresplan.- Reichskommissar für die Preisbildung
(1931-) 1936-1945 (1946)
Schriftgut
988 Aufbewahrungseinheiten
Geschichte des Bestandsbildners
Der Reichskommissar für die Preisbildung war eine Einrichtung innerhalb des nationalsozialistischen Vierjahresplans mit dem Auftrag, Preissteigerungen einzudämmen und volkswirtschaftlich gerechtfertigte Preise in der industriellen Produktion und im Handel durchzusetzen.
Bestandsgeschichte
Die schriftliche Überlieferung des Reichskommissars für die Preisbildung muss überwiegend als verloren gelten. Die wenigen im Bundesarchiv befindlichen Akten stammen im Wesentlichen aus dem amerikanische Ministerial Collecting Center - Economics Division, das seine Unterlagen später an das Bundesarchiv in Koblenz abgab. Allerdings umfasst der Koblenzer Bestand nicht alle Unterlagen, die den Amerikanern vorlagen, wie sich anhand des erhaltenen amerikanischen Aktenverzeichnisses (R 26 II/75) erkennen lässt.
Daneben übernahm das Bundesarchiv im Juni 1969 sechs Dokumentenbände vom Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem (dortige Signatur Rep. 342, Nr. 1 bis 6), die dem Bestand R 26-II als Nummern 76 bis 78 angefügt wurden.
Außerdem haben sich im amerikanischen Berlin Document Center eine größere Anzahl von Personalunterlagen des Reichskommissars für die Preisbildung erhalten: Beinahe 800 Vorgänge mit den vorläufigen Signaturen VBS 324/8320000001 bis 8320000793 wurden 2016 aus den BDC-Unterlagen herausgelöst und zum Bestand R 26 II transferiert, wo sie die Nummern 116 bis 899 erhielten.
Außerdem gehörten zu der aufgelösten BDC-Sammlung Research eine Reihe von Unterlagen zur Preisbildung in der Textilwirtschaft sowie umfangreiche Personallisten, die dem Bestand im Jahr 2014 als Signaturen Nr. 107-112 zugeordnet werden konnten.
Archivische Bearbeitung
In Koblenz wurde 1961/64 ein erstes Sammelfindbuch für R 26 erstellt, dessen grundsätzliche Systematik bei der Neubearbeitung des Bestandes im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde im Jahr 2014 zwar beibehalten, zugleich aber ergänzt und ausdifferenziert wurde.
Als Altsignatur wurden meist die Signaturen eingetragen, welche die amerikanische Economics Division im Ministerial Collecting Center in ihrem Aktenverzeichnis für die ihr vorliegenden Unterlagen des Preiskommissars vergeben hatte (s. R 26 II/75). Amerikanisches Aktenverzeichnis und heutiger Bundesarchiv-Aktenbestand sind aber nicht deckungsgleich. Die Economic Division legte außerdem eine größere Aktenserie an, die pro Aktenband Unterlagen zu sehr unterschiedlichen Themen enthält. Um dem heterogenen Inhalt dieser Bände gerecht zu werden, wurden sie bei der Verzeichnung durch umfangreiche Enthältvermerke erschlossen.
Außerdem wurden die Signaturen des Geheimen Staatsarchives als Altsignaturen übernommen, wobei anzumerken ist, dass die ursprünglich sechs Vorgänge bei der Übernahme ins Bundesarchiv 1969 zu drei Aktenbänden zusammengefasst wurden.
Bei der Teilauflösung der Sammlungen des amerikanischen Berlin Document Center (BDC) wurde 2014 umfangreiches Material, vor allem Personalunterlagen, dem Bestand R 26 II zugewiesen.
Bestandsbeschreibung
Der Bestand enthält vor allem nach 1936 entstandene Unterlagen über Preisbildungsfragen in unterschiedlichen Branchen und Wirtschaftsbereichen; dazu gehören auch Prüfberichte, Preislisten und Richtlinien und Vorschriften für die Preisgebung. Hervorzuheben sind hierbei insbesondere die Handakten des Amtsrats Strohhöfer mit sehr detaillierten Unterlagen zu den Preisregelungen im Bereich Eisen und Stahl.
Außerdem haben sich eine ganze Reihe von Akten zu Personalangelegenheiten wie Beförderungen oder Gehaltsnachweise sowie umfangreiche Namenslisten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Preiskommissars zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhalten. Schließlich ist auf die umfangreichen Personalakten hinzuweisen.
Vorakten des Reichskommissars für Preisüberwachung aus der Zeit von 1931-1935 finden sich nur ganz vereinzelt.
Dem Bestand zugeordnet ist als R 26 II Anh. eine Materialsammlung zur Behördengeschichte von 1975/76.
Erschliessungszustand
Findbuch (2014)
Zitierweise
BArch R 26-II/...