Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüte
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Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüte
Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüte
Schriftgut
12619 Aufbewahrungseinheiten
Geschichte des Bestandsbildners
Am 1. Apr. 1901 erfolgte die Gründung der"Königlichen Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigun", die zunächst dem Preußischen Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten und ab dem 1. Apr. 1911 dem Preußischen Ministerium des Innern unterstand. Mit Erlass des Preußischen Ministers des Innern vom 27. Febr. 1913 erfolgte die Umbenennung in"Königliche Landesanstalt für Wasserhygien". Mit gemeinsamen Erlass der Preußischen Minister für Volkswohlfahrt, für Handel und Gewerbe und für Landwirtschaft, Domänen und Forsten vom 25. Apr. 1923 erhielt die Einrichtung den Titel"Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygien". Der Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Prof. Dr. Reiter, wurde durch Erlass des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern vom 2. Febr. 1935 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Präsidenten der Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene beauftragt, Aufsichtsbehörde war das Reichsministerium des Innern. Mit dem 1. Apr. 1942 Umwandlung der Anstalt in die"Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüt" und Ausdehnung ihres Arbeitsgebietes auf das gesamte Deutsche Reich, zum Leiter wurde Prof. Dr. Konrich ernannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg Umbenennung in Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene als Zweigdienststelle 3 des Zentralinstituts für Hygiene und Gesundheitsdienst.
Bestandsgeschichte:
Die Registratur der Reichsanstalt mit einem Aktenmaterial von rund 15.000 Spezial- und Verwaltungsakten die Kriegsereignisse unbeschadet überstand, darf davon ausgegangen werden, dass im Bundesarchiv heute die komplette Überlieferung dieser Behörde aufbewahrt wird. Ebenso ist die Bibliothek, die seit 1901 das Schrifttum über Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung und seit 1923 auch das der Lufthygiene gesammelt hatte und 1945 über ca. 50.000 Bücher verfügte, erhalten geblieben. Auch das Kartenmaterial (Plankammern) mit rund 6.000 Messtischblättern und ca. 2.000 geologischen Karten wurde vom Kriegsgeschehen nicht betroffen.
Im September 1977 wurden die"Altakte" des Instituts an das Bundesarchiv abgegeben. Lediglich 2 - 3 Regaleinheiten Akten über Flusswasseruntersuchungsämter, einschließlich eines ungeordneten Rests, wurden seinerzeit im Wabolu belassen.
Archivische Bewertung und Bearbeitung:
Die im Bundesarchiv überlieferten Akten des Wabolu umfassen 12.178 Aktenbände, die in der Zeit von 1900 - 1954 entstanden sind. Darunter befinden sich ca. 1.600 Generalakten, während es sich bei der Masse der Akten um Einzelfallakten handelt.
Die Verzeichnung der Sachakten erarbeitete Archivar Dillenberger im Bundesarchiv. Das 1984 vorgelegte Findbuch gliedert die Generalakten nach Funktionen und Aufgaben der Anstalt.
Für die zahllose Gutachten und Spezialuntersuchungen umfassenden Einzelfallakten wurde hingegen eine EDV-mäßige Erschließung vorgenommen, die 1991 ihren Abschluss fand. Die rund 10.700 Bände dieser Klassifikationsgruppe wurden nicht weiter sachlich untergliedert und sind im Wesentlichen nach Stichworten recherchierbar. 2008 erfolgte die Retrokonversion und Zusammenfassung der Findmittel in einem Online-Findbuch.
Bestandsbeschreibung
Der Akteninhalt umfasst neben den fachneutralen Verwaltungsaufgaben den Aufgabenbereich der angewandten Hygiene des Lebensraums des Menschen in der modernen industrialisierten Umwelt, in den Ballungsräumen sowie in den verkehrsreichen Gebieten sowie die Erforschung von Möglichkeiten zur Abwehr der dadurch bedingten Gesundheitsgefahren mit den Mitteln der Technik.
Kerngebiete sind die gesundheitstechnischen Probleme der kommunalen und industriellen Wasserversorgung, die Beseitigung der flüssigen und festen Abfallstoffe der Gemeinden und der Industrie, die Bekämpfung tierischer Schädlinge sowie die Reinhaltung der Gewässer und der Luft.
Die Überlieferung dokumentiert mithin die frühen und kontinuierlich fortgesetzten Bemühungen um den Umweltschutz.
Erschliessungszustand
Findbuch (1984), Listen (1991), Online-Findbuch (2008);
noch unverzeichnet: 5 Überformatkartons
Zitierweise
BArch R 154/...