"Bestandsbeschreibung\n\nHans Rudolph Rodenberg (eigentlich Rosenberg)\n\n2. Okt. 1895 in Lübbecke/Westfalen geboren\n\n1912 - 1914 Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin\n\n1914 - 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg\n\n1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates Köln-Wahn\n\n1919 Schauspieler am Theater\"Tribün\" Berlin\n\n1919 - 1931Mitglied der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger\n\n1920 - 1923 Schauspieler am Deutschen Theater Berlin\n\n1921 Namensänderung von Rosenberg auf Rodenberg\n\n1923 - 1926 Schauspieler und Regisseur am Deutschen Volkstheater Wien\n\nFebr. 1926 Eintritt in die KPÖ\n\n1926 - 1927 Regisseur und Oberspielleiter am Schauspielhaus Zürich\n\n1927 Mitglied der Partei der Arbeit der Schweiz\n\n1927 Mitglied der KPD\n\n1927 - 1930 Regisseur am Schauspielhaus Köln\n\n1930 Eheschließung mit Johanna Schmitz ( 9. Okt. 1909 - Juni 1944)\n\n1930 - 1931 Schauspieler an der Piscatorbühne, Regisseur an der Volksbühne, im Theater am Schiffbauerdamm und im Nollendorftheater Berlin\n\n1930 - 1932 Instrukteur der RGO Berlin, Sekretär der Industriegruppe Film,\n\nBühne und Musik\n\n28. Nov. 1932 Entlassung aus dem Deutschen Theater Berlin; Emigration in die UdSSR\n\n1932 - 1935 Stellvertretender Direktor des Filmstudios\"Meshrabpom-Fil\" in Moskau\n\n1935 - 1938 Szenarist beim Filmstudio\"Mosfil\" in Moskau\n\n17. Juli 1937 Geburt der Tochter Susanne in Moskau\n\n1938 - 1941 Freischaffender Schriftsteller, schreibt für die Zeitschriften\"Das Wor\" und\"Internationale Literatu\" Novellen und Essays\n\n1941 - 1948 Regisseur, Journalist und Sprecher der deutschen Redaktion des Moskauer Rundfunks\n\nMärz 1948 Rückkehr nach Berlin\n\nseit 1948 Mitglied der SED, des FDGB, der DSF und des Kulturbundes\n\n1948 - 1950 Referent und Regisseur im\"Haus der Kultur der UdSS\" in Berlin\n\n26. Nov. 1949Eheschließung mit Emma Kahle\n\n1950 - 1951 Mitglied der Bezirksleitung der SED Berlin\n\n1950 - 1952 Intendant am Theater der Freundschaft Berlin\n\n1951 Mitglied der Staatlichen Kommission für Kunstangelegenheiten, Auszeichnung mit dem Nationalpreis III. Klasse\n\n1952 Scheidung von Emma Kahle\n\nNov. 1952 Wahl zum Ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste der DDR\n\n1952 - 1956 Hauptdirektor des DEFA-Studios für Spielfilme, Potsdam-Babelsberg\n\n1954 - 1978 Mitglied ZK der SED\n\n22. Dez. 1956 Eheschließung mit Ilse Weintraud (1906 - 2006)\n\n1957 Mitglied der Kulturkommission beim PB des ZK der SED\n\n1957 - 1960 Dekan an der Filmhochschule Berlin\n\n1958 Ernennung zum Professor für Dramaturgie, Aufnahme in den Deutschen Schriftstellerverband\n\n1960 - 1963 Stellvertreter des Ministers für Kultur\n\n1960 - 1976 Mitglied des Staatsrates der DDR\n\nab 1963 Abgeordneter der Volkskammer, ab 1965Stellvertreter des Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur\n\n8. Mai 1965 Auszeichnung mit dem Karl-Marx-Orden\n\n1966 Mitglied des Präsidialrates des Kulturbundes\n\n1969 - 1974 Vizepräsident der Akademie der Künste der DDR\n\n24. Okt. 1969 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin\n\n8. Mai 1970 Auszeichnung mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold\n\n2. Okt. 1970 Ernennung zum Ehrenmitglied des Verbandes der Theaterschaffenden\n\n1977 Ehrenmitglied des Präsidiums des Verbandes der Film- und\n\nFernsehschaffenden\n\n7. März 1978 in Berlin verstorben\n\nPseudonyme:\n\n1923 bis 1928 Parteiname: Hans Müller in Wien, Zürich und Köln\n\n1938/1939 Veröffentlichung von Artikeln in Moskauer deutschsprachigen Zeitschriften unter den Namen: Hans Müller, Hans Berliner und Kurt Baumann\n\nIlse Rodenberg geb. Haupt\n\nNov. 1906 in Düsseldorf geboren\n\n1921 - 1922 Berufsausbildung als Stenotypistin\n\n1925 - 1938 Stenotypistin und Sekretärin in Hamburg\n\n1926 - 1928 Ausbildung als Schauspielerin\n\n4. Aug. 1929Geburt der Tochter Ruth\n\n1929-1933 Arbeit als Schauspielerin in Hamburg\n\n1930 Eintritt in die KPD\n\n1933 - 1934 Haft wegen Herstellung antifaschistischer Publikationen\n\n1945 - 1948 Theatertätigkeit in Hamburg, u. a. Kabarett\"Die Laternenanzünde\"\n\n1948 Mitglied der NDPD und des Kulturbundes\n\n1948 - 1950 Intendantin der Theater in Ludwigslust und Neustrelitz\n\n1950 - 1957 Intendantin des Hans-Otto-Theaters Potsdam\n\n1950 - März 1990Abgeordnete der Volkskammer der DDR, NDPD Fraktion\n\n1956 Heirat mit Hans Rodenberg (1895 - 1978)\n\n1958 - 1974 Intendantin des Theaters der Freundschaft Berlin\n\n1963 Mitglied des Parteivorstandes der NDPD\n\n1964 Mitglied des Komitees der antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR\n\n1968 Vizepräsidentin, 1978-1987Präsidentin der Internationalen Vereinigung der Kinder- und Jugendtheater\n\n5. Jan. 2006 in Berlin verstorben\n\nInhaltliche Charakterisierung\n\nEin großer Teil des Nachlasses von Hans Rodenberg wurde nach seinem Ableben von der Witwe in der Zeit von 1978 bis 1980 dem Zentralen Parteiarchiv der SED übergeben. Daneben erhielt das ZPA im selben Zeitraum aus der UdSSR von Galina Dymschitz und Andrej Sarapkin eine umfangreiche Sammlung ihres Schriftwechsels und dem von Alexander Dymschitz mit Hans Rodenberg. Von 1996 bis 2005 erfolgte eine kontinuierliche Komplettierung der Materialien durch die persönliche Korrespondenz und die Arbeitsmaterialien von Ilse Rodenberg. Nach Abschluss der Bearbeitung liegen 130 Akteneinheiten mit einem Umfang von 2 lfm vor. Sie dokumentieren den Zeitraum von 1914 bis 2005.\n\nDer Nachlass gibt einen Einblick in das private Leben sowie in die berufliche und politische Tätigkeit von Hans und Ilse Rodenberg. Aus der Zeit vor 1948 ist nur wenig Schriftgut überliefert. So spiegelt sich die jahrelange künstlerisch-berufliche und politische Tätigkeit Hans Rodenbergs in der Zeit der Weimarer Republik lediglich in einigen persönlichen Dokumenten und Informationsmaterialien des Internationalen-Arbeiter-Theaterbundes wieder. Über die Zeit während seiner Emigration in der UdSSR liegt nur eine Akte vor, welche vor allem die Probleme bei der Realisierung von Filmprojekten belegt. Der Schwerpunkt der Überlieferung beginnt mit dem Jahr 1948. Hervorzuheben sind die Arbeitsmaterialien aus der Tätigkeit Hans Rodenbergs als Mitglied der Kulturkommission beim PB des ZK der SED und des Staatsrates sowie aus der Mitarbeit im Ausschuss für Kultur der Volkskammer. Diese Unterlagen liefern eine Fülle von Informationen über Tendenzen in der Freizeitgestaltung der Bevölkerung, das künstlerische Volksschaffen und das geistig-kulturelle Leben in den Betrieben und Wohngebieten. Des weiteren vermitteln sie einen Einblick in die Entwicklung der darstellenden Kunst, die Spielplangestaltung der Theater, die Ausbildung von Schauspielern und das Verhältnis zwischen Künstlern und Arbeitern. Die Ausarbeitungen und handschriftlichen Notizen von Hans Rodenberg sind eine ergiebige Quelle zur Erforschung der historischen Traditionen deutsch-sowjetischer Beziehungen auf dem Gebiet des Filmschaffens, der Ausbildung des Regie- und Darstellernachwuchses sowie der Auseinandersetzungen über Filmproduktionen der DEFA. Die im Bestand vorhandene Korrespondenz enthält umfangreiche Aussagen über Film- und Fernsehproduktionen, die Besucherzahlen in den Kinos, den Arbeitsstil im DEFA-Studio für Spielfilme und Vorschläge zur Verbesserung der Schauspielersituation. Auch die engen Kontakte zu den Kunstschaffenden sowie die zum Teil freundschaftliche Verbundenheit mit Kollegen werden ersichtlich. Die private Korrespondenz gibt Einblick in das persönliche Leben von Hans und Ilse Rodenberg. In diesem Zusammenhang sei auf die Gedichte von Hans Rodenberg an seine Frau anlässlich von Theaterpremieren verwiesen. Der Schriftwechsel mit anderen Familienangehörigen ist dagegen nur sporadisch erhalten.\n\nDie Arbeitsmaterialien aus der beruflichen Tätigkeit von Ilse Rodenberg geben eine Vorstellung davon, mit welchem Engagement sie sich der Entwicklung der Kinder- und Jugendtheater im nationalen und internationalen Rahmen widmete. Als Intendantin des Hans-Otto Theaters war sie sehr um Kontakte zu Künstlern in der Bundesrepublik Deutschland bemüht. Hierzu liegen Berichte über Gespräche mit Kulturschaffenden, über Theaterinszenierungen, Gastspielreisen und das Interesse für die Theaterarbeit in der DDR vor.\n\nWeitere Dokumente von und über Hans und Ilse Rodenberg findet man u. a. in folgenden Beständen der Stiftung und des Bundesarchivs: DR 1 - Ministerium für Kultur, DY 16 NDPD, DY 27 Kulturbund und DY 32 Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft.\n\nDer Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die Benutzung frei zugänglich. Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte erfolgt die Vorlage der Akten NY 4204/48, 85, 122, 127 bis zum Jahr 2030 nur nach Rücksprache mit dem zuständigen Fachreferat.\n\nBei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren:\n\nLangform: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR NY 4204/1\n\nKurzform: BArch NY 4204/1. (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1)\n\nJana Pautsch\n\nUmfang, Erläuterung\n\n130 AE\n\nZitierweise\n\nBArch NY 4204/..."@deu . "Nachlässe\n\n130 Aufbewahrungseinheiten\n\n2,0 laufende Meter"@deu . . "Rodenberg, Hans (eigentlich Hans Rudolf Rosenberg, Ps. Hans Baumann, H. Berg, Hans Müller, Hans Berliner) und Rosenberg, und Ilse"@deu . . . "Rodenberg, Hans (eigentlich Hans Rudolf Rosenberg, Ps. Hans Baumann, H. Berg, Hans Müller, Hans Berliner) und Rosenberg, und Ilse"@deu . .