Ebert, Friedrich und Ebert, Marie
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Ebert, Friedrich und Ebert, Marie
Ebert, Friedrich und Ebert, Marie
Nachlässe
158 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Biografische Angaben:
12. September 1894 geboren in Bremen als Sohn des späteren Reichskanzlers Friedrich Ebert (1871-1925)
seit 1904 in Berlin
1909 - 1913 Buchdrucker-Ausbildung
1910 Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend
1913 Mitglied der SPD und des Verbandes Deutscher Buchdrucker
1913 - 1915 Buchdrucker in Berlin und Nürnberg
1915 - 1918 Soldat
1918 - 1933 Redakteur verschiedener sozialdemokratischer Zeitungen
1928 - 1933 Mitglied des Reichstages
1933 Vertreter des Brandenburgischen Provinzlandtages im Preußischen Staatsrat
Juli - Dezember 1933 wegen antifaschistischem Widerstand Haft u.a. in den KZs Oranienburg, Börgermoor und Lichtenburg
Dezember 1933 - 1938 unter Polizeiaufsicht
August 1939 - Mai 1940 Wehrmacht
ab Juni 1940 beschäftigt im Reichsverlagsamt
bis 1945 unter Polizeiaufsicht
1945 - 1946 Vorsitzender des SPD-Landesvorstands Brandenburg
seit April 1946 im SED-Landesvorstand Brandenburg
1946 - 1948 Mitglied des Landtages Brandenburg
1946 - 1979 Mitglied des Parteivorstands bzw. Zentralkomitees der SED
1947 - 1979 Mitglied des Zentralsekretariats bzw. des Politbüros
1948 - 1967 Oberbürgermeister von Berlin (Ost)
1948 Mitglied des Deutschen Volksrates
1949 Mitglied der Provisorischen Volkskammer
1950 Mitglied der Volkskammer und ihres Präsidiums
1950 - 1963 und 1971-1979 Stellvertreter des Präsidenten der Volkskammer
1950 - 1958 Präsident der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
1950 - 1979 Mitglied des Nationalrates der Nationalen Front
1957 - 1964 Präsident des Städte- und Gemeindetages
Mitglied des Staatsrates
1971 - 1979 Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates
1971 Vorsitzender der SED-Fraktion in der Volkskammer
04. Dezember 1979 gestorben in Berlin (Ost)
Bestandsbeschreibung
Friedrich Ebert
12.09.1894 in Bremen als erster Sohn des Sattlers Friedrich Ebert (04.02.1871-28.02.1925), später erster Reichspräsident, und seiner Ehefrau Louise geborene Rump (23.12.1873-18.01.1955) geboren
1900-1905 Besuch der Volksschule in Bremen
Dez. 1905 Umzug der Familie Ebert nach Berlin
1905-1909 Besuch der Knabenmittelschule in Berlin-Rummelsburg
1909-1913 Buchdruckerlehre bei Otto Elsner, Berlin
1909 Mitglied der Sozialistischen Jugendbewegung
1913 Besuch der Fachschule für Buchdrucker
01.04.1913 Eintritt in den Verband Deutscher Buchdrucker
01.05.1913 Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
1913-1915 Tätigkeit als Buchdrucker in der Fränkischen Druckerei- und Verlagsanstalt Nürnberg
Dez. 1915-1918 Soldat im 1. Weltkrieg in Frankreich, Rumänien, Italien, Russland (hier 1916 verwundet)
1919-1923 Redakteur beim"Vorwärt"
12.10.1920 Heirat mit Johanna Elisabeth Vollmann (28.04.1897-28.02.1938)
1923-1925 Mitbegründer und Redakteur des"Sozialdemokratischen Pressedienste" in Berlin
1925-1933 Chefredakteur der"Brandenburger Zeitun", des"Potsdamer Volksblat", des"Rathenower Tageblat" und der Zeitung"Märkischer Rolan" in Brandeburg/Havel
15.05.1927 Stadtverordneter und Mitglied des Finanzausschusses in Brandenburg/Havel
18.07.1927 Geburt des Sohnes Friedrich Hermann
20.05.1928-Juni 1933 Abgeordneter des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Potsdam
12.12.1929-Juni 1933 Stadtverordnetenvorsteher und Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion in Brandenburg/Havel; Mitglied des Bezirksvorstandes des Brandenburger Städtetages und Vorsitzender des Unterbezirks der SPD Brandenburg-Westhavelland-Zauch-Belzig
26.01.1931 Geburt des Sohnes Georg Heinrich
Apr. 1933 Als Vertreter des Brandenburgischen Provinziallandtages Mitglied des Preußischen Staatsrates
07.07.-24.12.1933 Inhaftiert in den Konzentrationslagern Oranienburg, Börgermoor und Lichtenburg; nach der Entlassung Verbindung mit Widerstandsgruppen u. a. mit den Gruppen um Wilhelm Leuschner und Robert Uhrig
1934-1939 ohne Beschäftigung
1934-1939 Mitglied der Deutschen Arbeitsfront
26.08.1939-17.05.1940 Militärdienst
18.04.1940 Eheschließung mit Marie Anna Proksch geborene Koch (30.04.1898-06.06.1993)
01.06.1940-Apr.1945 Angestellter im Reichsverlagsamt Berlin, u. a. als Werber
16.07.1945-20.04.1946 Sekretär des SPD-Bezirksvorstandes der Provinz Mark-Brandenburg
01.10.1945 Eintritt in den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB)
21.-22.04.1946 Teilnahme am Vereinigungsparteitag von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)
21.04.1946 Wahl zum Mitglied des Parteivorstandes der SED
22.04.1946-30.11.1948 Paritätischer Vorsitzender der Landesleitung Brandenburg der SED
1946-1948 Vorsitzender der Beratenden Versammlung der Provinzialverwaltung Brandenburg bzw. Präsident des Landtages Brandenburg
01.08.1947-1979 Mitglied der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion, ab 1949 Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
25.09.1947 Wahl zum Mitglied des Zentralsekretariats beim Parteivorstand der SED
(II. Parteitag)
30.11.1948-1979 Mitglied der Landesleitung bzw. Bezirksleitung der SED Berlin
01.12.1948-05.07.1967 Oberbürgermeister von Berlin (Ost)
1948-1971 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Berlin
1948 Mitglied des Deutschen Volksrates
25.-28.01.1949-04.12.1979 Mitglied des Zentralkomitees (ZK) und Mitglied des Politbüros des ZK der SED (1. Parteikonferenz der SED)
Okt. 1949-Okt.1950 Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer bzw. Volkskammer und ihres Präsidiums
1950-1963 Stellvertreter des Präsidenten der Volkskammer
Nov. 1971-1979 Vorsitzender der SED-Fraktion der Volkskammer
19.06.1950-30.03.1963 Präsident der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
1950-1979 Mitglied des Nationalrates der Nationalen Front und ab 1969 ihres Präsidiums
16.03.1957-19.06.1964 Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindetages der DDR, seit 1964 Ehrenpräsident
04.10.1959 Mitglied des Zentralvorstandes (ZV) der Industriegewerkschaft Druck- und Papier
12.09.1960-1979 Mitglied des Staatsrates der DDR, ab 1971 Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates
1963-1971 Mitglied des Volkskammer-Ausschusses für Nationale Verteidigung der DDR
1964 Mitglied des Präsidiums der Zentralleitung des Komitees der antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR; Mitglied des Generalrates und des Ehrenpräsidiums der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR)
05.07.1967 Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Berlin (Ost)
Nov. 1971 Mitglied des Komitees der Interparlamentarischen Gruppe der DDR
04.12.1979 in Berlin verstorben
Auszeichnungen
1954 und 1969"Karl-Marx-Orde"
1954 Vaterländischer Verdienstorden in Gold
1958 Medaille für die Teilnahme an den bewaffneten Kämpfen 1918-1923
1958 Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933-1945
7. Oktober 1959 Verdienstmedaille der DDR
1959 und 1964"Held der Arbei"
1960"Banner der Arbei"
1965 Ehrenspange zum VVO in Gold
12. September 1974 Stern der Völkerfreundschaft in Gold
1974 Orden der Völkerfreundschaft (UdSSR)
April 1975 Ehrenmedaille des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR
8. Mai 1975 Verleihung der Ehrenmedaille der UdSSR zum 30. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945
12. September 1979 Orden"Großer Stern der Völkerfreundschaf"
Marie Ebert
30.04.1898 in Berlin geboren
1904-1909 Volksschule in Berlin, danach Magaretenlyzeum
November 1918 Sachbearbeiterin in der Kohlestelle des Magistrats, anschließend Bibliotheksassistentin im Kinderlesesaal in der Volksbücherei in Berlin
1921 Eheschließung mit dem kaufmännischen Angestellten Karl Proksch
1922-1923 Tätigkeit bei der Textilfirma Dreyfuß und Moritz
1940 Eheschließung mit dem Buchdrucker Friedrich Ebert
1945 Mitglied der SPD, 1946 SED
1945 Paritätische Vorsitzende der antifaschistisch demokratischen Frauenkommission in Karow, Mitglied der Frauenabteilung der SPD/SED
1946 Mitglied des Komitees zur Gründung des DFD im Land Brandenburg
1947 Mitglied im Gründungskomitee der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion
1947 Stellvertretende Vorsitzende des DFD im Land Brandenburg
1949 Mitglied des Stadtvorstandes des DFD in Berlin
1952 Tätigkeit im Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft
06.06.1993 in Berlin verstorben
Quelle:
BArch DY 30/IV2/11/v.5286
Inhaltliche Charakterisierung
Der schriftliche Nachlass von Friedrich und Marie Ebert gelangte in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED bzw. ab 1993 in die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv.
Die Unterlagen wurden vor allem seit 1980 von Frau Marie Ebert, der Ehefrau von Friedrich Ebert, übergeben. Angereichert wurde der Nachlass durch Materialeingänge aus dem Stadtarchiv Berlin, dem Politbüro und dem Büro Friedrich Ebert.
Überliefert sind persönliche Dokumente, biographische Materialien zu Friedrich Ebert und seinen Familienangehörigen, Korrespondenzen, Gruß- und Glückwunschschreiben, Reden und Schriften sowie Arbeitsmaterialien aus der beruflichen Tätigkeit Friedrich Eberts.
Das politische und berufliche Wirken Friedrich Eberts lässt sich auch anhand der Überlieferungen des Büros F. Ebert im Bestand DY 30-SED belegen. Dort befindet sich außerdem die Kaderakte Friedrich Eberts (DY 30/IV 2/11/v.5286). Die Erinnerungen der Eheleute Friedrich und Marie Ebert befinden sich in der Sammlung Erinnerungen (SgY 30/ 0177, SgY 30/1993).
Das Schriftgut Friedrich Eberts aus seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister von Berlin wird im Landesarchiv Berlin bewahrt.
Bestandteil des Nachlasses von Friedrich Ebert sind außerdem persönliche Dokumente, Korrespondenzen und Materialien seiner Ehefrau Marie Ebert, die in den Jahren 1999 und 2004 von den Söhnen Prof. Dr. Georg Ebert und Friedrich Ebert (jun.) übergeben wurden.
Nach der Bearbeitung umfasst der Nachlass 158 Akten (6 lfm) mit Dokumenten aus den Jahren 1894 bis 1993.
Im Nachlass überlieferte Fotos wurden an das Bildarchiv; Publikationen, Broschüren und Zeitungen an die Bibliothek abgegeben.
Der Nachlass ist für wissenschaftliche Zwecke frei zugänglich. Die Benutzung ausgewählter persönlicher Dokumente und die Veröffentlichung von persönlichen Dokumenten bedarf bis zum Jahr 2020 der schriftlichen Zustimmung der Eigentümer bzw. ihrer Erben. Im Übrigen ist die Benutzung des Nachlasses durch Dritte im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes zulässig, soweit Persönlichkeitsschutzrechte und andere schutzwürdige Belange Betroffener nicht entgegenstehen.
Bei Veröffentlichung ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4192/ 1, Kurzform: BArch NY 4192/1 (Beispiel für die Zitierung des Aktenbandes mit der Nummer 1).
Andreas Grunwald
Zitierweise
BArch NY 4192/...