Levi, Paul
http://lod.ehri-project-test.eu/units/de-002429-ny_4126 an entity of type: Record
Levi, Paul
Levi, Paul
Nachlässe
27 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Geschichte des Bestandsbildners
Rechtsanwalt; Mitglied der SPD, der Gruppe Internationale und der Spartaku Spartakusgruppe; Mitbegründer der KPD (1918), Vorsitzender der Zentrale (ab 1919), Ausschluss (April 1921); Begründer der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft (1921); Mitglied der USPD, dann SPD (1922), Vertreter des linken Flügels der SPD
Bearbeitungshinweis
Findbuch, nur Kopien
Bestandsbeschreibung
Biographische Angaben: Rechtsanwalt; Mitglied der SPD, der Gruppe"International" und der Spartakusgruppe; Mitbegründer der KPD (1918), Vorsitzender der Zentrale (ab 1919), Ausschluss (April 1921);MdR (ab 1920); Begründer der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft (1921); Mitglied der USPD, dann SPD (1922), Vertreter des linken Flügels der SPD
Bestandsbeschreibung: Persönliches und Biographisches; Korrespondenzen; Ausarbeitungen und Materialien aus seiner parteipolitischen und berulichen Tätigkeit (nur Kopien).
Inhaltliche Charakterisierung
Bestandsgeschichtliche Angaben
Bei dem Bestand NY 4126 (Paul Levi) handelt es sich um keinen organisch gewachsenen Bestand, sondern um einen Sammlungsbestand der, bis auf eine Ausnahme, nur aus Kopien besteht. Er umfaßte Dokumente und Materialien aus der Zeit von 1910 - 1932 in einen Umfang von 19 Akteneinheiten = 0,48 lfm.
Das vorhandene Schriftgut erhielt das Zentrale Parteiarchiv der SED im Jahr 1969 von der Bibliothek Buttinger in New York, dem damaligen Besitzer des Original-Nachlasses. Als Bestandsergänzung bekam das Archiv im Jahr 1984 vom Archiv der sozialen Demokratie bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn, dem heutigen Besitzer des oben erwähnten Nachlasses, eine Kopie von 50 Briefen von Rosa Luxemburg an Paul Levi. Weitere Bestandsergänzungen folgten in den Jahren 1990, 1992.
Archivische Bearbeitung
Ordnung und Verzeichnung
Die Bearbeitung des Bestandes P. Levi erfolgte auf der Grundlage des Gesetz über die Sicherung und Nutzung von Archivgut des Bundes (Bundesarchivgesetz) vom 6. Jan. 1988; der"Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der Deutschen Demokratischen Republi", hrsg. von der Staatlichen Archivverwaltung im MdI der DDR, 1964 (im folgenden: OVG) und archivinterner Arbeitsrichtlinien.
Folgende Bestandsgliederung liegt der Bearbeitung zugrunde:
I. Biographisches Material:
1. Persönliche Dokumente
2. Politische Verfolgungen und Prozesse
3. Veröffentlichungen und Ausarbeitungen über P. L.
II. Ausarbeitungen von P. L.
1. Reden und Schriften
2. Flugblätter
3. Werkstättenmaterial.
III. Korrespondenz von P. L.
1. Eingehende
2. Ausgehende
3. Schriftwechsel
IV. Dokumente und Materialien zur parteipolitischen Tätigkeit von P. L.
1. in der SPD
2. in der KPD
3. in der kommunistischen Opposition, v. a. der KAG
4. in der USPD/SPD
V. Arbeitsmaterialien von P. L.
1. Aus seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt
2. Aus seiner Tätigkeit in der Friedensbewegung
3. Zur Novemberrevolution in Deutschland
4. Aus seiner Tätigkeit in der Gewerkschaftsbewegung
Der Ordnung voraus ging eine Aktenkontrolle und die Kennzeichnung aller Dokumente bzw. Dokumentengruppen in aufzulösenden Akten mit der bisherigen Signatur. Die Aktenbildung erfolgte ausgehend von den §§ 74 - 80 der OVG überwiegend nach Schriftstückarten, vereinzelt auch nach Sachbetreffen. Ihre innere Ordnung basiert auf dem chronologischen, bei Korrespondenzakten auf dem alphabetisch-chronologischen Prinzip.
Die Datierung der Akten wurden entsprechend den §§ 169 - 181 der OVG vorgenommen.
Die Verzeichnung des Bestandes Paul Levi erfolgte unter Berücksichtigung der §§ 82 - 88 und der §§ 143 - 165 der OVG nach Akteneinheiten, und ausgehend von seinem Wert und seiner Bedeutung, in erweiterter Form. Die auf einer Entwurfskartei erarbeiteten Verzeichnungsangaben wurden in den Rechner eingegeben. Es entstand die Datei P-Levi.
Anschließend erfolgte der Ausdruck eines geographischen und eines Personenregisters.
Im Prozeß der Erarbeitung der Entwurfskartei entstand als weiteres Findhilfsmittel eine Konkordanzliste zu den Signaturen des vorläufig bearbeiteten Bestandes.
Auf eine Zusammenstellung der Lebensdaten Paul Levi's wurde verzichtet, da mehrere Veröffentlichungen über ihn bereits vorliegen (Ch. Beradt: Paul Levi. Ein demokratischer Sozialist in der Weimarer Republik. Frankfurt a. M. 1969; S. Quack: Geistig frei und niemandes Knecht. Paul Levi-Rosa Luxemburg. Politische Beziehungen. Köln 1983).
Nach der Neubearbeitung umfaßt der Bestand NY 4126 - Paul Levi - 27 Akteneinheiten = 0,60 lfm.
Die Archivsignatur setzt sich aus der Bestandsbezeichnung und der fortlaufenden Aktennummer zusammen, die zugleich Lagerungsnummer ist.
Benutzung
Vom Inhalt her ist der Bestand allgemein zugänglich. Einschränkende Bestimmungen ergeben sich jedoch aus den mit dem Erwerb von Dokumentenkopien verbundenen Auflagen. Die erworbenen Dokumentenkopien können im allgemeinen von den Benutzern eingesehen werden. Beabsichtigen diese jedoch eine Veröffentlichung, ganz gleich in welcher Form, so kann das Archiv die dafür erforderliche Genehmigung nur dann erteilen, wenn mit dem Besitzer des Originals dementsprechendes vereinbart worden ist. In allen anderen Fällen hat der Benutzer selbst bei diesem um die Veröffentlichungsgenehmigung nachzusuchen und auch mit ihm die Zitierweise zu vereinbaren.
Ansonsten ist bei Veröffentlichung wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4126/ 1, Kurzform: BArch NY 4126/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).
Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst Dokumente und Materialien aus dem Leben und Wirken Paul Levi's aus der Zeit von 1910 - 1930 und Briefe über ihn aus der Zeit zwischen 1930, 1932.
Im Bestand befinden sich biographische Materialien, wie z. B. persönliche Dokumete. Von besonderem Wert ist das einzige Originaldokument des Bestandes, der Entlassungsschein für P. Levi aus dem Gefängnis Berlin-Moabit vom 24. März 1920 (siehe BArch NY 4126/1).
Sehr interessant ist auch das in Form von Kopien vorliegende Schriftgut zum Strafverfahren von Paul Levi gegen Wilhelm Blos aus den Jahren 1919 - 1921 (siehe BArch NY 4126/2).
Einen großen Teil des Bestandes bilden die ebenfalls in Form von Kopien vorliegenden handschriftlichen und maschinegeschriebenen Artikel- und Redemanuskripte von P. Levi. In diesen beschäftigt er sich v. a. mit historischen Themen, der Politik in Deutschland, der Geschichte der KPD und der Politik der Bolschewiki in Rußland.
Ebenfalls einen wesentlichen Teil des Bestandes bilden die ca. 50 Briefe von und ca. 190 Briefe an Paul Levi. Ungefähr 110 Korrespondenzpartner Paul Levi's lassen sich allein anhand der im Besitz unseres Archivs befindlichen Briefe nachweisen. Darunter solche Persönlichkeiten, wie u. a. R. Breitscheid, H. Eberlein, A. Einstein, A. Geck, M. Harden, M. Jakob, F. Kaden, G. Ledebour, W. I. Lenin, R. Luxemburg, W. Pieck, M. Sievers und C. Zetkin. Dokumente und Materialien zur parteipolitischen Tätigkeit von P. Levi bilden einen weiteren Schwerpunkt des Bestandes. In diesen Dokumenten widerspiegelt sich P. Levi's Wirken in der SPD bis zum Gründungsparteitag der KPD 1918, seine Tätigkeit als Vorsitzender und Mitglied der Zentrale der KPD bis zu seinem Ausschluß im Apr. 1921, seine Arbeit in der kommunistischen Opposition, v. a. ab Herbst 1921 in der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft (KAG) und, nach dem Anschluß der KAG an die USPD im Frühjahr 1922 und der im Sept. 1922 erfolgten Vereiniggung von USPD und SPD, sein Wirken in diesen Organisationen. Hauptbestandteil der Dokumente und Materialien zur parteipolitischen Tätigkeit von P. Levi in der kommunistischen Opposition sind 113 Briefe mit Schriftwechsel der verschiedensten Persönlichkeiten, u. a. F. Habermeyer, H. Lindemann, R. Schmidt, F. Sonnenburg, F. Weisse und P. Weyer, mit der Internationalen Verlags-Anstalt Berlin und M. Sievers sowie Schriftwechsel von verschiedenen Personen mit der KAG und ihren Vertretern, u. a. O. Brass, E. Däumig und P. Wegmann.
Den Abschluß des Bestandes bilden die Arbeitsmaterialien von P. Levi. Materialien betr. die Beschwerde von R. Luxemburg gegen ihre Schutzhaft auf Grund der Soldatenmißhandlungsprozesse vom 10. Juli 1917 - 11. Okt. 1918 sind bei den Arbeitsmaterialien aus seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt hervorzuheben. Desweiteren sind in den Arbeitsmaterialien zur Novemberrevolution 1918 in Deutschland die Dokumente des Arbeiter- und Soldatenrates, v. a. Protokolle der Sitzungen des Vollzugsrates vom 22. Nov. - 9. Dez. 1918 als herausragende Dokumente zu erwähnen.
Weitere Dokumente und Materialien von und über Paul Levi befinden sich u. a. in den Beständen RY 1 - Historisches Archiv der KPD, NY 4005 (C. Zetkin), NY 4036 (W. Pieck), NY 4055 (K. Kautsky) und NY 4091 (B. Koenen).
Holger Franke
Umfang, Erläuterung
27 AE
Zitierweise
BArch NY 4126/...