"Bestandsbeschreibung\n\nDer schriftliche Nachlass von Franz und Käthe Dahlem gelangte in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED. Im Zusammenhang mit der Aufzeichnung seiner Lebenserinnerungen begann Franz Dahlem bereits in den 50er Jahren mit der Sammlung von Dokumenten und Materialien. In der Zeit von 1962 bis 1980 übergab er in größeren Abständen Teile dieser Sammlung an das ZPA. Nach seinem Ableben wurden in den Jahren 1982 und 1983 weitere Unterlagen aus dem Internen Archiv des Politbüros und vom Büro des Politbüros beim ZK der SED übernommen, darunter die persönlichen Papiere von Käthe Dahlem. Herr Professor Horst Blumberg, der langjährige wissenschaftliche Mitarbeiter von Franz Dahlem, übergab weitere Materialien, darunter persönliche Dokumente von Franz Dahlem und zahlreiche Korrespondenzen mit Freunden und Bekannten im In- und Ausland.\n\nDer Nachlass umfasst nach der Bearbeitung 255 Akteneinheiten mit Dokumenten aus der Zeit von 1892 bis 1981. Er enthält persönliche Dokumente und Korrespondenzen, darunter die Korrespondenz zwischen Franz und Käthe Dahlem aus der Zeit seiner Internierung in Frankreich. Daneben sind umfangreiche Materialsammlungen zu seiner Tätigkeit im zentralen Apparat der KPD, in der Emigration in Frankreich und während des Spanischen Bürgerkrieges sowie aus seiner politischen und beruflichen Tätigkeit nach 1945 überliefert. Ein großer Teil der vorhandenen Korrespondenz befasst sich mit seiner politischen Tätigkeit bzw. der Sammlung von Informationen dazu.\n\nVon Käthe Dahlem sind weniger Unterlagen überliefert, darunter befinden sich einige persönliche Unterlagen und auch Arbeitsmaterialien aus ihrer Tätigkeit im Berliner Hauptfrauenausschuss beim Magistrat von Groß-Berlin und im Bezirksvorstand Berlin des DFD.\n\nDie ebenfalls mit dem Nachlass übernommenen Fotos und Tonbänder werden im Bildarchiv und die Bücher, Broschüren, Zeitungen und Zeitschriften in der Bibliothek der Stiftung bewahrt.\n\nFür die Benutzung des Nachlasses gibt es Auflagen seitens der Eigentümer. Für wissenschaftliche Zwecke ist der Nachlass mit Ausnahme der Akten NY 4072/1-12, 46, 47, 50, 52, 182-191, 240, 244 frei zugänglich. Für Veröffentlichungen von persönlichen Dokumenten, für alle anderen Benutzungen sowie für die Auswertung der aufgeführten Akten ist bis zum Jahr 2025 die Zustimmung der Eigentümer erforderlich.\n\nBei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: BArch NY 4072/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte Nummer 1).\n\nGrit Ulrich\n\nInhaltliche Charakterisierung\n\nFranz Dahlem\n\n14. Jan. 1892 in Rohrbach/Lothringen geboren\n\n1911 - 1913 kaufmännische Lehre in Saarbrücken\n\n1913 - 1914 Handlungsgehilfe in Köln\n\n1913 Mitglied der SAJ Köln\n\n1913 - 1917 Mitglied der SPD\n\n1914 Mitbegründer der Jungsozialisten in Köln\n\n1914 - 1918 Militärdienst\n\n1917 - 1920 Mitglied der USPD, 1919 - 1920 Vorsitzender der USPD-Mittelrhein\n\nNov. 1918 - 1919 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Allenstein, dann Köln\n\n1919 - 1921 Redakteur der\"Sozialistischen Republi\" Organ der USPD Köln\n\n1919 - 1923 Mitglied der Kölner Stadtverordnetenversammlung\n\n20. März 1919 Heirat mit Käthe Weber\n\nDez. 1920 Mitglied der KPD, Mitglied des Zentralausschusses und Bezirkssekretär in Mittelrhein\n\n1921 - 1924 Mitglied des Preußischen Landtages\n\n1922 Berater bei der KPF\n\n1923 - 1924 Mitarbeiter im zentralen Apparat der KPD, 1923 Obersekretär für das Rheinland, Organisierung des Kampfes gegen die Ruhrbesetzung und die Separatistenbewegung bis zur Ausweisung\n\n1924 Bezirkssekretär der KPD Thüringen in Jena\n\n1926 - 1928 Leiter der Org-Abt. im ZK der KPD\n\nMärz 1927 Mitglied des ZK der KPD seit dem 11. Parteitag der KPD\n\n1928 Berufung in das Politbüro des ZK der KPD, und im Juni 1929 durch den 12. Parteitag der KPD bestätigt\n\n1928 - 1933 Mitglied des Reichstages\n\nNov. 1930 - 1932 Vorsitzender der RGO\n\nFrühjahr 1933 Emigration nach Frankreich gemeinsam mit Wilhelm Pieck und Wilhelm Florin und Bildung der Auslandsleitung der KPD in Paris, 1934 Leiter der operativen Auslandsleitung der KPD in Paris gemeinsam mit Walter Ulbricht\n\n1934 - 1941 Verleihung der französischen Staatsbürgerschaft\n\nFebr. - Juli 1934 illegaler Aufenthalt in Deutschland\n\nJuli 1935 Kandidat des EKKI auf dem VII. Weltkongress der Komintern\n\nOkt. 1935 Teilnahme an der Brüsseler Parteikonferenz der KPD\n\nJuli 1936 Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit, Ausbürgerung der Familie Dahlem\n\n1937 - 1939 Mitglied der zentralen politischen Kommission der Interbrigaden in Spanien\n\nJuli 1938 - Sept. 1939 Leiter des Sekretariats der KPD in Paris\n\nJan./Febr. 1939 Teilnahme an der Berner Parteikonferenz der KPD\n\nSept. 1939 - Aug. 1942 Internierung in Frankreich, u.a. in Vernet und Castres\n\nApr. 1941 Verleihung der sowjetischen Staatsbürgerschaft\n\nAug. 1942 Auslieferung an Deutschland, Überführung in das Gestapo-Gefängnis in Berlin\n\nMärz 1943 - Mai 1945 KZ Mauthausen, Mitglied des illegalen Internationalen Lagerkomitees\n\nJuni/Juli 1945 Berichterstattung in Moskau bei Wilhelm Pieck und Georgi Dimitroff, Mitunterzeichner des Aufrufes der KPD vom 11. Juni 1945\n\n1945 - 1946 Tätigkeit im zentralen Apparat der KPD, v. a. Org.- und Kaderfragen\n\nDez. 1945 Teilnahme an der ersten Sechziger Konferenz von KPD und SPD\n\nApr. 1946 Teilnahme am Vereinigungsparteitag von KPD und SPD, Mitglied des Parteivorstandes der SED\n\n1946 - 1953 Mitglied des Landtages in Mecklenburg\n\nMai 1948 Teilnahme an der Tagung der Exekutive der Fédération Internationale des Anciens Prisonniers Politiques du Fascisme (Vereinigung der ehemaligen politschen Gefangeene des Faschismus) zur Aufnahme der VVN in die FIAPP\n\nFebr. 1949 - 1951 Leiter der Westkommission im ZK der SED\n\nJan. 1949 Mitglied des Politbüros des PV der SED\n\nOkt. 1949 - 1953, 1963 - 1981 Mitglied der Provisorischen Volkskammer, dann der Volkskammer der DDR\n\nJuli 1950 - Mai 1953, Febr. 1957 - 1981 Mitglied des ZK und des Politbüros beim ZK der SED\n\nJuni/Juli 1951 Teilnahme am 1. Kongress der Fédération Internationale des Résistants (Internationale Föderation der ehemaligen Widerstandskämpfer, politischen Gefangenen und Opfer des Faschismus)\n\nNov. 1952 Mitglied des Deutschen Friedenskomitees, dann Deutscher Friedensrat\n\n1953 Mitglied des Präsidiums des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR und Mitglied der FIR\n\nMai 1953 Enthebung aus allen Staats-, Partei- und Organisationsfunktionen\"wegen politischer Blindheit gegenüber der Tätigkeit imperailistischer Agente\"\n\n1955 Abteilungsleiter im Staatssekretariat für Hochschulwesen\n\nJuli 1956 Aufhebung der Parteistrafe und Rehabilitierung\n\nMärz 1957 Stellvertreter des Staatssekretärs bzw. ab Aug. 1967 des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen der DDR\n\n1962 Karl-Marx-Orden\n\nJuli 1963 Vorsitzender des Solidaritätskomitees für das spanische Volk beim Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer\n\n1964 Vaterländischer Verdienstorden in Gold\n\n1964 - 1981 Präsident der Freundschaftsgesellschaft DDR - Frankreich\n\n1970 Stern der Völkerfreundschaft in Gold\n\n1971 Ehrenbürgerschaft von Ivry-sur-Seine\n\nMai 1971 Ehrenpräsident der Lagergemeinschaft\"Le Verne\" gemeinsam mit Jean de Pablo/Spanien und Fausto Nitti/Italien\n\n1972 Held der Arbeit\n\n1977 Großer Stern der Völkerfreundschaft\n\n17. Dez. 1981 in Berlin verstorben\n\nVeröffentlichungen:\n\nAm Vorabend des Zweiten Weltkrieges: 1938 bis Aug. 1939, Erinnerungen Bd. 1 und 2; Dietz Verlag Berlin 1977\n\nBildungspolitik erlebt und mitgestaltet. Reden von Franz Dahlem. Akademie-Verlag Berlin 1980\n\nAusgewählte Reden und Aufsätze 1919 - 1979 von Franz Dahlem. Dietz Verlag Berlin 1980\n\nJugendjahre. Vom katholischen Arbeiterjungen zum proletarischen Revolutionär., Dietz Verlag Berlin 1982\n\nPseudonyme:\n\n1923 Rhenanus\n\n1934 Wentow - während seines illegalen Aufenthaltes in Berlin\n\n1933-1939 René, Simon und Jean\n\nKäthe Dahlem geb. Weber\n\n20. März 1899 in Berlin geboren\n\n1913 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend in Köln\n\n1917 Mitglied der USPD\n\n20. März 1919 Heirat mit Franz Dahlem\n\n18. Okt. 1919 Geburt der Tochter Luise in Köln (verst. 24. Mai 1957 in Berlin)\n\n1920 Mitglied der KPD\n\n11. März 1922 Geburt des Sohnes Robert in Köln (verst. 1976 in Berlin)\n\n1933 - 1945 Emigration in Frankreich, dort v. a. als Sekretärin von Franz Dahlem tätig, 1940 - 1944 Aufenthalt in Toulouse, Kassiererin der illegalen Parteiorganisation der KPD und Verbindungsfrau zu den Internierten der KPD in Vernet und zu französischen Genossen, 1944 - 1945 Organisationssekretärin im Komitee der Bewegung\"Freies Deutschlan\" für den Westen in Paris\n\nOkt. 1945 Rückkehr nach Deutschland\n\nJan. 1946 - Juni 1947 Leiterin des Hauptfrauenausschusses beim Magistrat von Groß-Berlin\n\nMärz 1947 Mitglied des DFD\n\nJuli 1947 - Juli 1949 Organisationsleiterin der Frauenausschüsse von Berlin, dann Sekretärin im DFD Berlin\n\n1947 - 1953 Mitglied des BV des DFD Berlin\n\n1957 Clara-Zetkin-Medaille\n\n1969 Vaterländischer Verdienstorden in Gold\n\n1971 Ehrenbürgerschaft von Ivry-sur-Seine\n\n1974 Karl-Marx-Orden\n\n25. Dez. 1974 in Berlin verstorben\n\nQuellen:\n\nDY 30/IV 2/11/v. 2057, 2920 und 1847\n\nNY 4072/1-3, 236-239\n\nWer war wer in der DDR? Ein biographisches Lexikon. Hg. Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann. Bonn 2000\n\nHermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag Berlin 2004\n\nUmfang, Erläuterung\n\n255 AE\n\nZitierweise\n\nBArch NY 4072/..."@deu . "Nachlässe\n\n257 Aufbewahrungseinheiten\n\n0,0 laufende Meter"@deu . . "Dahlem, Franz und Dahlem, Käte"@deu . . . "Dahlem, Franz und Dahlem, Käte"@deu . .