"Bestandsbeschreibung\n\n18. Okt. 1854 in Prag geboren\n\n1863 Umzug der Familie nach Wien\n\n1864 - 1866 Besuch des Gymnasiums des Benediktinerklosters in Melk (Österreich)\n\n1874 - 1878 Studium der Geschichte, Philosophie, Jura und Nationalökonomie in Wien, gleichzeitige Arbeit als Schriftsteller und Maler\n\n1875 Eintritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs und Autor zahlreicher Artikel in sozialdemokratischen Zeitungen\n\n1880 - 1882 Mitarbeiter des Verlegers und Publizisten Karl Höchberg (1853-1885). Um diese Zeit durch engen Gedenkenaustausch mit August Bebel, Eduard Bernstein und Wilhelm Liebknecht Zuwendung zum Marxismus und der deutschen Sozialdemokratie\n\n1881 Karl Marx und Friedrich Engels\n\n1883 Heirat mit Louise Strasser (1860-1950), Scheidung 1889\n\n1883 - 1917 Mitbegründer und Chefredakteur der theoretischen, marxistischen, Zeitschrift der II. Internationale\"Die Neue Zei\"\n\n1885 - 1890 Übersiedlung nach London\n\n1887 seine Schrift\"Karl Marx' ökonomische Lehre\" zur Verbreitung und Popularisierung von Marx's Hauptwerk\"Das Kapita\" erscheint\n\n23. Apr. 1890 Heirat mit Luise Ronsperger (1864-1944). Aus der Ehe gehen drei Söhne hervor.\n\n1890 Übersiedlung nach Deutschland\n\n1891 Mitarbeit bei der Ausarbeitung des\"Erfurters Program\" der sozialdemokratischen Partei\n\n1899 Publikation seiner Werke\"Die Agrarfrag\" zur Entwicklung des Kapitalismus in der Landwirtschaft und\"Bernstein und das sozialdemokratische Programm. Eine Antikriti\"\n\n1903 Parteitag der SPD in Dresden, Auseinandersetzung Kautskys mit dem Revisionismus und seinem Hauptvertreter Eduard Bernstein\n\n1905 - 10 Herausgabe der\"Theorien über den Mehrwer\" von Karl Marx mit Kürzungen und Interpretationen von Karl Kautsky\n\n1910 Auftreten gegen die Linken in der Sozialdemokratie, v.a. gegen Rosa Luxemburg, in der Frage des politischen Massenstreiks\n\n1914/1915 Kautsky vertritt gemäßigte Antikriegshaltung\n\n1917 Beitritt zur USPD\n\n1918 Ablehnung der russischen Oktoberrevolution in seinem Werk\"Die Diktatur des Proletariat\"\n\n1918/1919 Staatssekretär im Auswärtigem Amt\n\n1922 Rückkehr zur SPD\n\n1924 Umzug nach Wien\n\n1925 Mitverfasser des\"Heidelberger Programm\" der SPD\n\n1927\"Die materialistische Geschichtsauffassun\" in zwei Bänden erscheint\n\n1934 Kautsky reflektiert die Niederwerfung der österreichischen Sozialdemokratie in seiner anonym erschienen Schrift\"Über die Grenzen der Gewal\"\n\n1937\"Sozialisten und Krie\"\n\n1938 Emigration in die Niederlande\n\n17. Okt. 1938 in Amsterdam gestorben\n\nQuellen:\n\nhttp://www.dhm.de/lemo/html/biografien/KautskyKarl/\n\nKrause, Werner; Graupner, Karl-Heinz und Sieber, Rolf. Ökonomenlexikon. Berlin: Dietz 1989. S. 247ff\n\nBrief von Karl Kautsky an Friedrich Engels vom 7.9.1889 in: BArch DY 4055/13, Bl. 82\n\nWeiterführendes Literaturverzeichnis:\n\nKarl Kautsky: Die Agrarfrage: eine Übersicht über die Tendenzen der modernen Landwirtschaft und der Agrarpolitik der Sozialdemokratie (Photomechanischer Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1899), Zürich 1966\n\nKarl Kautsky: Das Erfurter Programm. Berlin 1965\n\nKarl Kautsky/Bruno Schönlank: Grundsätze und Forderungen der Sozialdemokratie: Erläuterungen zum Erfurter Programm. Berlin 1906\n\nKarl Marx: Theorien über den Mehrwert: aus dem nachgelassenen Manuskript\"Zur Kritik der politischen Ökonomi\". Herausgegeben von Karl Kautsky. Stuttgart 1905-1910\n\nKarl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie/ Hrsg. v. Karl Kautsky. Berlin 1923\n\nVictor Adler: Briefwechsel mit August Bebel und Karl Kautsky/ Hrsg. v. Friedrich Adler. Wien 1954\n\nEduard Bernsteins Briefwechsel mit Karl Kautsky (1895-1905). eingeleitet und herausgegeben von Till-Schelz-Brandenburg, Frankfurt/Main 2003\n\nAugust Bebels Briefwechsel mit Karl Kautsky/ Hrsg. von Karl Kautsky jr. Assen 1971\n\nRosa Luxemburg: Briefe an Karl und Luise Kautsky (1896-1918). Berlin 1923\n\nHans-Jürgen Mende: Karl Kautsky: vom Marxisten zum Opportunisten. Studie zur Geschichte des historischen Materialismus. Berlin 1985\n\nBernd Florath: Karl Kautsky. Halle 1990\n\nHarald Koth:\"Meine Zeit wird wieder kommen..\": das Leben des Karl Kautsky. Berlin 1993\n\nInhaltliche Charakterisierung\n\nBei dem vorliegenden Nachlass von Karl Kautsky handelt es sich nicht um einen Nachlass im eigentlichen Sinne, sondern um eine Sammlung von Dokumenten und Materialien von und überKarl Kautsky bzw. von seinen Angehörigen. Die Sammlung, die ihren Anfang in den 1950er Jahren hat, enstand im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, v.a. im Zusammenhang mit der Erforschung und Darstellung der Geschichte der Arbeiterbewegung und der Marx-Engels-Forschung und -Edition. Bis zur abschließenden Bearbeitung im Januar 1990 wurden aus zahlreichen Archiven, darunter das Zentralen Parteiarchive der KPdSU in Moskau und das ZPA der PVAP in Warschau sowie das Internationale Institut für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam, aus Bibliotheken, Museen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie von Privatpersonen Dokumente übernommen.\n\nViele Dokumente liegen hier nur als Kopie vor. Originale aus dem Nachlass von Karl Kautsky und seinen Familienangehörigen erhielt das Zentrale Parteiarchiv der SED v. a. durch Schenkungen, Ankäufe von Privatpersonen und Institutionen sowie bei Auktionen. Von allen Dokumenten, die hier im Original vorliegen, existiert im Bestand eine Kopie. Die Originaldokumente werden aus konservatorischen Gründen in der Regel nicht für die allgemeine Benutzung vorgelegt.\n\nDer Nachlass umfasst 23 Akteneinheiten mit Dokumenten aus der Zeit von 1876 bis 1937. Den Hauptteil des Bestandes bildet die Korrespendenz von Karl Kautsky u.a. mit Eduard Bernstein, Friedrich Engels, Adolf Geck, Wilhelm Liebknecht, Rosa Luxemburg, Julius Motteler, Georgi Walentinowitsch Plechanow und Friedrich Adolph Sorge. Diese Korrespondenz enthält Informationen über die Werke und Nachlässe von Friedrich Engels, Ferdinand Lassalle, Wilhelm Liebknecht, Rosa Luxemburg und Karl Marx sowie über die deutsche und internationale Arbeiterbewegung und die Tätigkeit von Karl Kautsky als Chefredakteur der\"Neuen Zei\". Des Weiteren enthält der Bestand Korrespondenzen von Kautsky's Mutter Minna, seinem jüngeren Bruder Hans und seinen beiden Frauen.\n\nWeitere Dokumente von und über Karl Kautsky findet man in verschiedenen Nachlässen der Stiftung, darunter die von Eduard Bernstein (NY 4023), Wilhelm Liebknecht (NY 4034), Rosa Luxemburg (NY 4005) und Julius Motteler (NY 4012) sowie in der Sammlung Marx-Engels-Archiv (SgY 31) und den Beständen II. Internationale (RY 4), Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SgY 16) und Sozialdemokratische Partei Deutschlands (RY 20).\n\nDer Nachlass ist für die Forschung frei zugänglich. Die Veröffentlichung von Dokumenten, die in der Stiftung nur als Kopie überliefert sind, setzt die Zustimmung der Eigentümer des Originals voraus.\n\nAnsonsten ist bei eventuellen Veröffentlichungen wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4055/1, Kurzform: BArch, NY 4055/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1)\n\nHolger Franke\n\nUmfang, Erläuterung\n\n23 AE\n\nZitierweise\n\nBArch NY 4055/..."@deu . "Nachlässe\n\n23 Aufbewahrungseinheiten\n\n0,0 laufende Meter"@deu . . "1955"^^ . "Kautsky, Karl"@deu . . . "Kautsky, Karl"@deu . .