"Bestandsbeschreibung\n\nBiographische Angaben\n\n3. Jan. 1876 in Guben geboren\n\n1890-1894 Tischlerlehre\n\nMai 1894-Okt. 1896 Wanderschaft als Tischlergeselle\n\nJuni 1894 Mitglied Deutscher Holzarbeiterverband, 1895-1896 Vorsitzender der Ortsgruppe Osnabrück\n\nJuli 1895 Mitglied SPD\n\n1896-1906 Tischler in Bremen\n\n28. Mai 1898 Heirat mit Christine Häfker (verstorben am 1. Dez. 1936 in Moskau)\n\n1899-1905 Stadtbezirksvorsitzender der SPD in Bremen\n\n1906-1910 Parteisekretär der SPD in Bremen und Abgeordneter der Bremer Bürgerschaft\n\n1910 Zweiter Sekretär des Zentralen Bildungsausschusses und Sekretär der Reichsparteischule der SPD\n\n1912-1913 Vorsitzender der SPD-Ortsgruppe Berlin-Steglitz\n\n1913-1915 Mitglied der Leitung der SPD des Kreises Teltow-Beeskow-Storkow-Charlottenburg\n\n28. Mai 1915 Organisierung der Friedensdemonstration der Frauen vor dem Reichstagsgebäude in Berlin\n\nMai-Okt. 1915 Inhaftierung in Moabit\n\nOkt. 1915 Einziehung zur militärischen Ausbildung\n\nJan. 1916 Teilnahme an der Reichskonferenz der Gruppe\"International\" in Berlin, hier Gründung der Spartakusgruppe, Mitglied der Leitung\n\nJuni-Okt. 1917 Militäruntersuchungshaft in Kattowitz wegen angeblicher Kriegsdienstverweigerung, Freispruch\n\nOkt. 1917-Feb. 1918 Flucht während des zwangsweisen Transports an die Front, illegaler Aufenthalt in Berlin\n\nFeb.-Okt. 1918 Emigration nach Holland/Amsterdam auf Beschluss der Spartakusgruppe, um die politische Arbeit der emigrierten deutschen Genossen zu unterstützen\n\nNov. 1918 Teilnahme an der Gründungsversammlung des Spartakusbundes in Berlin, Mitglied der Zentrale\n\nDez. 1918 Mitglied des Vollzugsausschusses der revolutionären Obleute Berlins\n\nDez.1918-Jan. 1919 Teilnahme am Gründungsparteitag der KPD, Mitglied der Zentrale, ab 1925 (10. Parteitag) Mitglied des ZK, ab 1926 Mitglied des Politbüros\n\n1921-1928, 1932-1933 Mitglied des Preußischen Landtages\n\n1922-1939 Mitglied des Exekutivkomitees der Internationalen Roten Hilfe, 1937-1941 Vorsitzender\n\n1924-1925 Leitung des ZK der Roten Hilfe Deutschlands (RHD) zusammen mit Clara Zetkin\n\n1925 Vorsitzender der RHD\n\n1926-1929 Politischer Sekretär der KPD des Bezirkes Berlin-Brandenburg-Lausitz\n\n1928-1933 Mitglied des Reichstages\n\n1928 Mitglied des Exekutivkommitees der Kommunistischen Internationale (EKKI)\n\n1929-1933 Mitglied des preußischen Staatsrates und Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung\n\n1930-1932 Vertreter der KPD beim EKKI, März 1931 Mitglied des Präsidiums und des Politischen Sekretariats des EKKI\n\nMai 1932 Kandidat des Sekretariats des ZK der KPD, Fraktionsvorsitzender der KPD im Preußischen Landtag, verantwortlich für die gesamte parlamentarische Tätigkeit der KPD\n\nMärz 1933 nach der Verhaftung Ernst Thälmanns mit der Vertretung des Parteivorsitzes beauftragt, 1935 vom 13. Parteitag (Brüsseler Konferenz) für die Zeit der Verhaftung Ernst Thälmanns zum Parteivorsitzenden gewählt\n\nMai 1933 Emigration nach Frankreich, Bildung der Auslandsleitung der KPD mit Franz Dahlem und Wilhelm Florin\n\nFeb. 1939 Emigration in die UdSSR\n\nJuli 1943 Mitbegründer und Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland\n\n1. Juli 1945 Rückkehr aus der Emigration nach Berlin\n\n21./22. April 1946 Teilnahme am Vereinigungsparteitag von KPD und SPD, bis 1954 gemeinsam mit Otto Grotewohl Vorsitzender der SED, 1946-1949 Mitglied des Zentralsekretariats, 1949-1960 des Politbüros des Parteivorstandes bzw. des ZK der SED\n\n1946-1949 Mitglied des Landtages der Provinz Brandenburg\n\n7. Okt. 1949 Gründung der DDR, am 11. Okt. Wahl zum Präsidenten der DDR durch die Provisorische Volkskammer und die Provisorische Länderkammer der DDR, Wiederwahl 1953 und 1957\n\n7. Sept. 1960 in Berlin verstorben\n\nInhaltliche Charakterisierung\n\nDer hier vorliegende schriftliche Nachlass von Wilhelm Pieck umfasst 811 Akteneinheiten (ca. 40 lfm) mit Dokumenten aus der Zeit von 1876-1969. Wilhelm Pieck sammelte bereits seit Beginn seiner hauptamtlichen Tätigkeit in der SPD Aufzeichnungen und Materialien aus seiner parteipolitischen Tätigkeit. Wertvolle Teile der Sammlung, v. a. parteigeschichtliche Materialien aus der Zeit von 1919-1928, gingen allerdings während der Zeit der Emigration bei der Evakuierung aus Moskau nach Ufa im Jahre 1941 verloren. Seine Tochter Elly Winter-Pieck (1898-1987) unterstützte ihn bei der Sammlung und Erfassung der Unterlagen und verwaltete und ergänzte den Nachlass nach seinem Ableben.\n\nDer Nachlass gelangte in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED (ZPA). In den Jahren 1958 und 1959 veranlasste Wilhelm Pieck die Übergabe von Unterlagen an das ZPA. Darunter befanden sich vor allem Dokumente und Materialien aus seiner parteipolitischen Tätigkeit seit 1906 in der SPD, der KPD und dann der SED. Die Ordnung und Verzeichnung dieses Schriftgutes unterlag dem Sektor Personenfonds des ZPA. Nach seinem Ableben im Jahre 1960 wurden auch alle anderen Dokumente und Materialien und die persönlichen Papiere an das ZPA übergeben und dort zunächst von der Tochter Elly Winter-Pieck verwaltet. Erst im Jahre 1968 erfolgte die Zusammenführung beider Teile des Nachlasses und bis 1971 die einheitliche Ordnung und Verzeichnung der Unterlagen. Die nach 1971 als Materialergänzung übernommen Unterlagen wurden 1977 in den Nachlass eingearbeitet. Nach der Auflösung der Wilhelm-Pieck-Gedenkstätte im ehemaligen Haus der Einheit, Torstraße 1, im Jahre 1995 wurde der Nachlass durch die Gästebücher und Materialsammlungen der Gedenkstätte ergänzt. Diese Unterlagen sind nicht bearbeitet und daher auch noch nicht für die Forschung zugänglich.\n\nDer Nachlass enthält neben den allgemeinen biographischen Dokumenten und Materialien umfangreiche Notizen und Aufzeichnungen, Manuskripte von Reden und Aufsätzen sowie Arbeitsmaterialien aus seiner parteipolitischen und gesellschaftlichen Tätigkeit. Die Notizen und Aufzeichnungen von Tagungen, Sitzungen und Besprechungen der Leitungsebenen der SPD, der KPD, der RHD, der IRH, der Komintern, der SED und anderer Organisationen ergänzen die Überlieferungen der jeweiligen Parteien und Organisationen. Der Nachlass ist daher eine wichtige Quellen bei der Erforschung der Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, der Geschichte der deutschen Emigration während der Zeit von 1933 bis 1945 und des Nationalkomitees Freies Deutschland in der UdSSR sowie der Geschichte der SBZ und der Anfangsjahre der DDR.\n\nEine umfangreiche Fotosammlung sowie eine Reihe von Tondokumenten befinden sich im Bildarchiv der Stiftung. Die persönliche Bibliothek von Wilhelm Pieck wird mit eigenständiger Nachlasssignatur in der Biblithek der Stiftung verwahrt. Geschenke, museale Sücke und dergleichen wurden im Zuge der Übernahme und Bearbeitung des Nachlasses an das Museum für Deutsche Geschichte, heute Deutsches Historische Museum, in Berlin übergeben.\n\nDer Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die Benutzung frei zugänglich. Bei eventuellen Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren:\n\nLangform: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv NY 4036/1\n\nKurzform: BArch NY 4036/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).\n\nG. Ulrich\n\nUmfang, Erläuterung\n\n811 AE\n\nZitierweise\n\nBArch NY 4036/..."@deu . "Nachlässe\n\n821 Aufbewahrungseinheiten\n\n40,0 laufende Meter"@deu . . "Pieck, Wilhelm (Ps. Florian Witte, Richard, Otto, Christian)"@deu . . . "Pieck, Wilhelm (Ps. Florian Witte, Richard, Otto, Christian)"@deu . .