Schoen, Wilhelm von

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Schoen, Wilhelm von 
Wilhelm Albrecht Freiherr von Schoen wurde am 29. August 1886 als Sohn des Kaiserlichen deutschen Botschafters Freiherr Wilhelm Eduard von Schoen (1851-1933) im Haag/ Niederlande geboren. Nach Schulbesuch in München und Studium der Rechtswissenschaft (Staatsprüfung und Promotion) trat von Schoen in den Auswärtigen Dienst des Deutschen Reichs ein. Er bekleidete folgende Dienststellungen:1908-10 im Auswärtigen Amt, Berlin1910 Attaché beim Generalkonsulat Antwerpen1910-1911 Attaché bei der Gesandtschaft Brüssel1911-1913 Attaché bei der Botschaft Paris1913-1914 Legationssekretär in Tokyo1914-1916 Legationssekretär in Washington, USA1917-1920 Legationssekretär in Mexico1921-1922 Gesandtschaftsrat bei der Botschaft in Rom1922-1925 Auswärtiges Amt, Berlin1925-1928 Botschaftsrat in Peking1928-1929 Botschaftsrat in Tokyo1929-1932 Vortr. Rat und Dirigent der Abteilung Fernost im Auswärtigen Amt, Berlin1932-1934 Gesandter in Adis Abeba1935-1943 erst Gesandter, ab 1936 Botschafter in Santiago de Chile 1916 heiratete von Schoen die Amerikanerin Catherine W. Birney. Aus der Ehe sind zwei Söhne hervorgegangen; der ältere ist 1944 gefallen. Nach dem Kriegseintritt Chiles kehrte von Schoen 1943 nach Deutschland zurück und ließ sich auf seinem Gut Großschwaig bei Parsberg/ Oberbayern nieder, da das Auswärtige Amt von seiner Weiterverwendung mit Ausnahme unbedeutender Sonderaufträge absah. Als Mitglied des Reichsbundes Deutscher Beamter war von Schoen in den NS Rechtswahrerbund übernommen worden. Der NSDAP oder anderen nationalsozialistischen Organisationen gehörte er nicht an. Im November 1944 wurde von Schoen auf Grund des Führererlasses vom 19. Mai 1943 in den Ruhestand versetzt, da er durch Verheiratung in verwandtschaftlichen Beziehungen mit dem Ausland stand. Wilhelm von Schoen wurde im Frühjahr 1946 von der CSU der Gemeinde Parsberg als Obmann gewählt und zunächst von der Militärregierung bestätigt. Die CSU Miesbach nominierte ihn als Beisitzer der Spruchkammer. Im Mai 1946 wurde er zum Landrat des Kreises Miesbach gewählt. Im Juni 1946 erließ die Spruchkammer Miesbach eine einstweilige Anordnung, die von Schoen bis auf weiteres seines Amtes als Landrat enthob und gleichzeitig ein Verfahren nach dem Befreiungsgesetz gegen ihn einleitete. Die einstweilige Anordnung wurde durch das Bayer. Staatsministerium für Sonderaufgaben aufgehoben und die Sache an die Spruchkammer Miesbach zurückverwiesen, deren Öffentlicher Kläger daraufhin beantragte, von Schoen in die Gruppe I der Hauptschuldigen einzureihen. Nachdem die Spruchkammer bereits im September 1946 auf Entlastung (Gruppe V) erkannt hatte, endete das Verfahren im Berufungsgang im August 1947 durch Einstellung im Sinne einer zwischenzeitlich ergangenen Feststellung des Kassationshofs, der die Anklage in Gruppe I für unzulässig erklärt hatte, da von Schoen bereits 1933 im entsprechenden Beamtenrang tätig gewesen und 1944 überdies durch eine politische Säuberungsaktion aus dem Amt entfernt worden sei. Grund für die lange Dauer des Rehabilitierungsprozesses, den die Ehefrau von den USA aus über Kontakte zu amerikanischen Persönlichkeiten, unter anderem zu Lucius D. Clay, zu befördern versuchte, waren angebliche Erkenntnisse des US-Geheimdienstes, der von Schoen während seiner Amtszeit in Chile mit nationalsozialistischen Versuchen zur nachrichtendienstlichen und politischen Infiltration Lateinamerikas in Verbindung gebracht hatte.Von Schoen war weiterhin in der CSU tätig, als deren Kandidat er sich erfolglos um ein Mandat im ersten Deutschen Bundestag bewarb, darüber hinaus in der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise. Publizistisch widmete er sich Fragen der internationalen Beziehungen und insbesondere der hispano-amerikanischen Geschichte und Politik. Wilhelm Freiherr von Schoen starb am 12. April 1960 auf Gut Großschwaig. 
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