Reichsrundfunkgesellschaft.- Tonbestand
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Reichsrundfunkgesellschaft.- Tonbestand
Geschichte des Bestandsbildners
Aufgaben/Organisation
Die regionalen Rundfunkgesellschaften
- Funk-Stunde AG, Berlin
- Mitteldeutsche Rundfunk AG, Leipzig (MIRAG)
- Bayerische Rundfunk GmbH, München
- Südwestdeutsche Rundfunkdienst GmbH, Frankfurt
- Norddeutsche Rundfunk GmbH, Hamburg (NORAG)
- Süddeutsche Rundfunk GmbH, Stuttgart (SÜRAG)
- Schlesische Funkstunde, Breslau
- Ostmarken Rundfunk AG, Königsberg (ORAG)
- Westdeutsche Rundfunk AG, Köln
schlossen sich 1924 zur Reichsrundfungesellschaft (RRG) zusammen.
Sie hatte gemeinsame Verwaltungsaufgaben wahrzunehmen, den Finanzausgleich zu sichern, technische Versuche und wissenschaftliche Arbeiten zur Vervollkommnung des Funkwesens zu finanzieren, jedoch keinen Funksendebetrieb zu unterhalten. 1926 erfolgte die Berufung des Vorstandsvorsitzenden der RRG, Hans Bredow, zum"Reichs-Rundfunk-Kommissa". (1)
Organe der RRG waren der oder die Geschäftsführer, der Verwaltungsrat und die Versammlung der Gesellschafter.
Mit der Verabschiedung der"Leitsätze zur Neuregelung des Rundfunk" am 27. Juli 1932 wurde die Verstaatlichung vollzogen. Dies erleichterte den Nationalsozialisten den Zugriff auf den Rundfunk.
Im Zuge der Gleichschaltung der Länder erfolgte die Liquidation der regionalen Rundfunkanstalten, ihr Vermögen wurde von der RRG übernommen. Ab dem 1. April 1933 fungierten die ehemaligen regionalen Rundfunkanstalten als unselbständige Zweigstellen der RRG. Der Verwaltungsrat bestand aus fünf Personen, drei Vertretern aus Goebbels Ressort sowie jeweils einem Vertreter des Post- und des Finanzministeriums, unter dem Vorsitz eines Staatssekretärs aus dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Das Führungsgremium bestand aus dem"Reichsendeleite" als Direktor für die gesamte Programmgestaltung, Eugen Hadamovsky (2), dem technischen Direktor und dem kaufmännischen Direktor. (3)
Mitarbeiter mussten Mitglieder der Reichsrundfunkkammer sein (bis zu deren Auflösung am 28.Oktober 1939), danach Zwangsmitgliedschaft in anderen Kammern der Reichskulturkammer.
Goebbels steuerte den Rundfunk über die Abteilung III, die"Rundfunkabteilun" seines Ministeriums. Das Ministerium nahm Einfluss auf Inhalt, Gestaltung und zeitlichen Ablauf der Sendungen und die Zuweisung des Sendebereichs.
Auf Veranlassung von Goebbels wurde am 01. Januar 1939 die Bezeichnung"Großdeutscher Rundfun" eingeführt. Dieser sendete ab 1940 ein nationalsozialistisches Einheitsprogramm für das Deutsche Reich. Sämtliche Reichssender führten 1943 ein 24-Stunden-Programm ein, um die immer häufiger werdenden Luftwarnungen senden zu können. Am 03. Mai 1945 stellte der letzte Sender seine Sendungen ein.
Anmerkungen
(1) Hans Bredow (1879-1959), Hochfrequenztechniker; 1921 Staatssekretär für das Telegrafen-, Fernsprech- und Funkwesen; Vorstandsvorsitzender der RRG; 1933 Berufsverbot.
(2) Eugen Hadamovsky (1904-1945); Mitbegründer und Präsident des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer; 1931 Berliner Gau-Funkwart; 1932 Abteilungsleiter in der Reichspropagandaleitung; 1933 Sendeleiter des Deutschlandsenders und kurz darauf Reichssendeleiter; 1942 mit der Berufung zum Stabsleiter der Reichspropagandaleitung der NSDAP scheidet er aus sämtlichen Rundfunkämtern aus (persönliche Schwierigkeiten mit Goebbels setzen seiner Karriere ein Ende); fällt im März 1945 an der Ostfront.
(3) Schnorr, Guido:"Die Gleichschaltung der Medien im Dritten Reic".
Abkürzungen
AKM Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger
Ammre Anstalt für mechanisch-musikalische Rechte GmbH
BBC British Broadcasting Corporation
BdM Bund deutscher Mädel
DAF Deutsche Arbeitsfront
Degeto Deutsche Gesellschaft für Ton und Bild e.V.
Dradag Drahtlose Dienst AG
GDT Gesellschaft deutscher Tonsetzer
GEMA Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte
RKK Reichskulturkammer
MIRAG Mitteldeutscher Rundfunk
RAD Reichsarbeitsdienst
RRG Reichsrundfunkgesellschaft
SA Sturmabteilung
SS Schutzstaffel
VDA Verein für das Deutschtum im Ausland
WHW Winterhilfswerk
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