Schwarzburgbund

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Schwarzburgbund 
Geschichte des Bestandsbildners Pfingsten 1887 nahm der sogenannte am 4. März 1885 konstituierte „Viererbun" aus den Verbindungen Uttenruthia Erlangen, Tuiskonia Halle, Nordalbingia Leibzig und Sedinia Greifswald, den Namen „Schwarzburgbun" an. Dieser Zusammenschluß geht zurück auf das am 25. Mai 1858 in Ilmenau geschlossenen Kartell der Uttenruthia und Tuiskonia. Das Jahr 1858 kann daher als Gründungsdatum des Schwarzburgbundes (SB) angesehen werden, dessen wichtigsten Grundsätze das Lebensbundprinzip, eine christliche Lebenseinstellung und die Verwerfung von Duell und Mensur sind. Der Verband, dessen Verbindungen Farben trugen und überkonfessionell waren, verstand sich von Anfang an als eine studentische Reformbewegung, welche die „Entartunge" und „Unarte" des von den Korporationen beherrschten studentischen Lebens überwinden und verändern wollte. Seit seiner Entstehung hielt sich der SB auf Distanz zu den breiten Strömungen des studentischen Verbindungswesens. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs entwickelte sich der Verband ruhig und kontinuierlich. Er wuchs von vier auf zwölf Verbindungen an. Die Mitgliederstruktur des SB, dem größtenteils Philologen und Theologen angehörten, veränderte sich allmählich, so daß 1909 in Karlsruhe mit der Verbindung Eberstein die erste Korporation des SB an einer Technischen Hochschule entstehen konnte. Der Krieg beeinflußte das Bundesleben des SB und seiner Verbindungen negativ - manche Korporationen hörten ganz auf zu existieren. Die Mitgliederzahlen sanken um ca. 19%, was nicht zuletzt daraus resultierte, daß etwa 450 Schwarzburgbündler aufgrund der Kriegshandlungen starben bzw. im Kriege gefallen waren. Die erste Bundestagung nach dem Ersten Weltkrieg fand 1919 statt. In den folgenden Jahren wuchs die Zahl der SB-Verbindungen rasch an, allein 1919/20 um zehn Korporationen. Innerverbandlich entstand eine kontroverse Diskussion zwischen der „jungdeutschen Richtun" und der „korporativen Richtun". Auf gesellschaftspolitischer Ebene bestimmte seit 1927 die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus manche Bereiche des Verbindungslebens. Am 23. Oktober 1935 wurde der Aktive Verband, der inzwischen aus 32 Verbindungen bestand, durch den Bundesführer Dr. Walter Behne im Einvernehmen mit dem Reichsjugendführer Baldur v. Schirach aufgelöst. 1939 folgte die Auflösung der Philistervereinigung des SB. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bestand nur noch ein lockerer Kontakt zwischen einzelnen Schwarzburgbündlern. Nach dem Krieg bestanden bereits seit 1946 Bestrebungen, Philistervereine und Landesverbände, aber auch aktive Verbindungen neu zu beleben. Am 28. August 1947 schlossen sich in Hamburg 44 Philister zum „Freundschaftsbund Schwarzburgbun" zusammen, der nach dem Krieg die erste arbeitsfähige Organisation des Philisteriums war. Es folgte die Gründung zahlreicher Landesverbände, und schließlich, am 23. Juli 1950 in Bonn, nach intensiver Diskussion, anläßlich des 90. Stiftungsfestes der Burschenschaft Rheno-Germania die Wiederbelebung des Schwarzburgbundes, welche während der Schwarzburgbundtagung 1951 formell bestätigt wurde. Zwischen 1951 und 1958 stieg die Zahl der SB-Verbindungen von zwölf auf 24 an, 1967 existierten 27 Korporationen im SB. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zunächst das „Farbentrage" und später der „Männerbun" als Verbandsprinzipien aufgegeben. Am 26. August 1958 stellte der SB seinen Mitgliedsverbindungen das Tragen von Farben frei, und am 21. Mai 1972 gestattete er die Aufnahme von Studentinnen in die Verbandskorporationen. Seine in der Nachkriegszeit selbstgewählte - beinahe „traditionell" - Sonderstellung außerhalb aller interkorporativen Zusammenschlüssen gab der SB erst nach etwa 50 Jahren auf, als er 1998 dem Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA) und dem Convent Deutscher Korporationsverbände (CDK) beitrat. Anfang des Jahres 2000 bestand der SB aus 25 aktiven Verbindungen. Seit 1891 erscheint mit Unterbrechungen und zeitweiliger Namensänderung die Verbandszeitschrift „Die Schwarzbur". aus: Findbuchvorbemerkung 1999 von Helge Kleifeld Die seit 1836 bestehenden ältesten Verbindungen des Schwarzburgbundes wollten in Anlehnung an urburschenschaftliche Ideen das Korporationsleben in christlicher Verantwortung reformieren und das Leben ihrer Mitglieder den Prinzipien der christlichen Ethik unterordnen. Sie schlossen sich 1887 in Schwarzburg (Thüringen) zum Schwarzburgbund zusammen. 1935 löste sich der Schwarzburgbund auf. Seine Neugründung erfolgte im Jahr 1950. Der Verband gliedert sich in aktive Verbindungen und in Philister- bzw. Altherrenvereine. Stand: 2013 
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