Verbände und Einheiten der Grenzinfanterie, der Landwehr und der Grenzwacht des Heeres
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Verbände und Einheiten der Grenzinfanterie, der Landwehr und der Grenzwacht des Heeres
Geschichte des Bestandsbildners
Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Übersicht der Grenzinfanterie, Landwehr und Grenzwacht sind aus dem Werk von Georg Tessin,"Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 194", Bd. I, S. 115-117(Organisationsgeschichte) sowie S. 32 (Übersicht der Einheiten Grenzinfanterie, Landwehr und Grenzwacht), Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.
Grenzinfanterie, Landwehr und Grenzwacht
Nummerngebung
Grenzinfanterie-Regimenter zählten in der Reihenfolge der Infanterie; die Landwehr-Regimenter hatten eine eigene Nummernfolge, deren Grundsätze mangels Unterlagen aus der Vorkriegszeit nicht klargestellt werden konnten. Die Masse dieser Regimenter wurde bei Kriegsbeginn als Regimenter 3. Welle mit neuen Nummern über 300 aufgestellt.
Die Einrichtung besonderer Grenzinfanterie , deren Aufgabe der Festungskrieg in Angriff und Verteidigung sein sollte, hatte sich im Einsatz nicht bewährt. Die Grenztruppen sollten bereits im Herbst 1939 in Infanterie-Regimenter umgegliedert werden. Bei Kriegsbeginn hatten die je 6 Kompanien starken Regimenter 121 bis 123 in Küstrin durch Verdreifachung je ein Regiment von 18 Kompanien aufgestellt. Diese Regimenter wurden noch im Herbst in Infanterie-Regimenter normaler Stärke umgegliedert (50. ID). Im Westen erreichten nur die Regimenter 124 und 125 volle Regimentsstärke und wurden ebenfalls Infanterie-Regimenter. Die vier Regimenter 126 bis 129 behielten auch nach Mobilmachung nur Bataillonsstärke und wurden 1940/41 zu Neuaufstellungen verwandt, als Regimenter also aufgelöst.
Im Mobilmachungsjahr 1939/40 war erstmals die Landwehr , die aus den Kriegsteilnehmern des ersten Weltkrieges bestand, in Infanterie 3. Welle umgegliedert worden (20 Divisionen). Nur die 4 Regimenter der 14. Landwehr-Division am Oberrhein (von denen die IV. und V. Bataillone zur Grenzwacht zählten) wurden noch als solche aufgestellt (33, 40, 59, 182), doch ebenfalls im Winter 1939/40 in die Infanterie-Regimenter 326, 33 5, 3 53 und 3 58 umbenannt. In Königsberg wurden die Landwehr-lnfanterie-Regiments-Stäbe 151 bis 153 und die Landwehr-Bataillone 152 bis 154 gebildet. Die Stäbe 151 und 152 und das Bataillon 154 (nur 2 Kompanien) wurden bald aufgelöst. Der Stab Landwehr-IR 153 bildete mit den Bataillonen 152, 153 und einem Btl. A das neue Landwehr-IR 152, das 1940 Infanterie-Regiment 249 wurde. In Lötzen wurden die vier Bataillone starken Regimenter 161 und 162 errichtet und 1940 in die Infanterie-Regimenter 247 und 250 umbenannt. Das im Breslau errichtete Landwehr-IR 183 (2 Bataillone) wurde gleichzeitig Infanterie-Regiment 347. Damit hatten sämtliche Einheiten der Landwehr-Infanterie im Frühjahr 1940 andere Bezeichnungen erhalten.
Bei Mobilmachung wurde die Grenzwacht aufgerufen. Sie gliederte sich in Grenzwacht-Abschnittkommandos in Divisionsstärke, Abschnitte in Regiments- und Unterabschnitte in Bataillonsstärke (siehe Mueller-Hillebrand, Band I, Seiten 58/59, 75 ff. und 154 sowie Tessin, Deutsche Verbände und Truppen 1918-1939, Seiten 234, 235). Die Benennung der Abschnitte entsprach den Wehrkreisen, in denen sie aufgestellt werden sollten:
Wehrkreis I: 1, 61, 11, 21, 31, 41, 51, 61 - unter Abschn.Kdo. 15 (Allenstein und Festung Königsberg)
Wehrkreis II: 2, 12, 22, 32, 42, 52 - unter Abschn.Kdo. 2 (Deutsch-Krone und Neu-Stettin)
Wehrkreis III: 3, 13, 23 - unter Abschn.Kdo. 12 (Küstrin)
Wehrkreis VI: 6, 16, 26, 36, 46, 56, 66, 76 - unter Abschn.Kdo. 9 (Köln und Kommandant Aachen
Wehrkreis VIII: 58, 68,78, 88, 98, 108, 118, 128, 138, 148 - unter Abschn.Kdo. 3 (Oppeln), 13 (Glogau) und 14 (Breslau)
Wehrkreis XII: 112, 122, 132, 142, 152 - unter Abschn.Kdo. Trier und Generalkommando Saarpfalz
Wehrkreis XVII: 300, 301, 302, später auch 299 - unter Abschn.Kdo. 30 (Krems)
Wehrkreis XVIII: 191, 192, 193, 194 - unter Abschn.Kdo. 10 (Innsbruck), 20 (Klagenfurt)
Am Oberrhein bestand die Grenzwacht aus den IV. und V. Bataillonen der Landwehr-Infanterie-Regimenter 3 3, 40 und 59.
Die schlesischen Grenzwacht-Abschnitte 8, 18, 28, 38, 48 und sämtliche der Wehrkreise IV und VII wurden infolge des Fortfalls der Grenze mit der Tschechoslowakei nicht mehr aufgerufen.
Noch während des Polen-Feldzuges wurden in Ostpreußen die Grenzwacht-Regimenter 51 und 61 (später Infanterie-Regimenter 665, 674) gebildet. Nach dem Feldzug erfolgte die Auflösung der Grenzwacht an der Ostgrenze. Im Westen bildeten sich die Abschnitte 6 und 16 an der niederländischen Grenze zu Regimentern um (526. Infanterie-Division); die übrigen formierten die Grenzwacht Bataillone, später Landesschützen-Bataillone A-H, von denen A, E und F im Regiment Clüver, später Sicherungs-Regiment 16, in Belgien zusammengefasst waren. In der Saarpfalz und am Oberrhein formierten sich aus den Grenzwacht-Abschnitten Festungs-Stamm-Bataillone (siehe IV. Festungstruppen und Festungen, Abschnitt 3).
Im Wehrkreis XVIII wurde 1942 die Grenzwacht zur Sicherung der neuen Südost grenze wieder formiert und in die sieben Unterabschnitte A-G/XVIII eingeteilt, von denen die Abschnitte C-G unter turnusmäßiger Abwechslung ihrer Mannschaften Grenzdienst machten.
Im Oktober 1944 wurden bei der 19. Armee am Oberrhein unter dem Generalkommando Dehner die Grenzschutz-Bataillone Söllner und Stern aus dem Verstärkten Grenz-Aufsichts-Dienst (VGAD) gebildet.
Im Januar und Februar 1945 erhielten die aus dem Zollgrenzschutz an der Schweizer Grenze gebildeten Zollgrenzschutz-Bataillone I-XIV ,,Oberrhei", vermutlich durch Volkssturm verstärkt, Feldpostnummern und wurden im Verbände der 19. Armee eingesetzt. Auch die nicht ausdrücklich als ,,Zollgrenzschut" bezeichneten Bataillone XV-XVIII ,,Oberrhei" sind vermutlich in ähnlicher Weise gebildet worden. (Vergleiche I. Infanterie-Divisionen und -Regimenter, Abschnitt 82.)
Grenzinfanterie, Landwehr und Grenzwacht
Grenzinfanterie-Regimenter: 121-125, 127-129, Btl. 126
Landwehr-Division: 14
Landwehr-Infanterie-Regimenter: 33, 40, 59, 151-153, 161, 162, 182, 183
Landwehr-Infanterie-Bataillone: 152-154
Grenzschutz-Abschnitt-Kommandos: 1-3, 9, 10, 12-15, 20, 30
Heeresdienststellen: 4-8, 11
Grenzwacht-Regimenter: 6, 16, Clüver
Grenzwacht-Abschnitte (Regimenter): 1-4, 6-8, 11-14, 16-18, XVIII, 21-24, 26-28, 31-34, 36-38, 41, 42, 44, 46, 48, 51, 52, 56, 58, 61, 66, 68, 76, 77, 78, 87, 88, 98, 108, 112, 118, 122, 132, 142, 152, 191-195, 299-303
Stellungs-Abschnitte (Regimenter): 128, 138, 148
Grenzwacht-Unterabschnitte: IV., V./40, IV., V./59, IV./182
Verbände und Einheiten der Grenzinfanterie, der Landwehr und der Grenzwacht des Heeres