Zentralarchiv für Wehrmedizin

http://lod.ehri-project-test.eu/instantiations/de-002525-rh_71-deu-de_1958_f655e781_9cd4_4117_9d45_809954b6a5a4_deu an entity of type: Instantiation

Zentralarchiv für Wehrmedizin 
Geschichte des Bestandsbildners Das Zentralarchiv für Wehrmedizin (ZAW) wurde am 1. September 1941 gebildet. Es entstand durch Umbenennung aus dem Zentralarchiv für Krankenurkunden und wurde gleichzeitig unter Erweiterung seiner wehrmedizinischen, versorgungsärztlichen und wissenschaftlichen Aufgaben aus seiner bisherigen Unterstellung bei der am 1. Oktober 1934 in Berlin errichteten Militärärztlichen Akademie herausgelöst. Das ZAW unterstand nunmehr direkt der Heeres-Sanitätsinspektion. Die Aufgaben des ZAW waren: - Bereitstellung der Krankenunterlagen für eventuelle Nachbehandlungen der betroffenen Soldaten und Führung entsprechender Registraturen - Anerkennung von Kriegsdienstbeschädigungen - Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen mit wehrmedizinischen Zielsetzungen im Auftrag des Heeres-Sanitätsinspekteurs - Erstellung eines statistischen Kriegssanitätsberichts für das Heer (die anderen Wehrmachtteile erarbeiteten diese selbständig), basierend auf den zehntägigen Truppenkrankennachweisen der Armeeärzte und der monatlichen Lazarettkrankennachweise. Hierzu wurden alle bei Heer, Luftwaffe, Reichsarbeitsdienst, Deutschem Roten Kreuz, Organisation Todt und darüberhinaus auch zum zivilen Wehrmachtgefolge und zu Kriegsgefangenen entstandene Krankenblätter, Röntgenfilme, Lazarett- und Truppenkrankenbücher von den entsprechenden Dienststellen und Einheiten an das ZAW abgegeben. Kriegsmarine, Waffen-SS und Polizei waren ausgenommen und unterhielten hierfür eigene Stellen. Zur Verwaltung der äußerst umfangreichen Datenmengen wurde im ZAW ein Lochkarten-Verfahren eingesetzt. Das ZAW umfaßte bei Kriegsende etwa 1200 Bedienstete. Es gliederte sich in sechs Hauptabteilungen: - Wissenschaftliche Abteilung - Statistische Abteilung (mit Lochkartenstelle) - Organisationsabteilung - Verwaltung - Archivlager (mit Krankenblattlager, Krankenbuchlager, Sonderlager für Krankenblätter auswärtiger Nationen und Röntgenfilmlager) - Maschinenabteilung Ab 1943 verlagerte das ZAW Teile seiner Bestände, zunächst nach Schloß Buchenhöh bei Oppeln in Schlesien und im weiteren Verlauf des Krieges an verschiedenen Stellen in und um Berlin, vor allem im Reichstags-Gebäude, in Wilmersdorf und im Fort Hahneberg bei Staaken. Teile dieser Gebäude mitsamt der in ihnen befindlichen Unterlagen wurden im Zuge der Kämpfe um Berlin zerstört, einzelne Bereiche der Überlieferung wurden noch nach Kriegsende vernichtet. 
Zentralarchiv für Wehrmedizin 

data from the linked data cloud