Oberkommando der Heeresgruppe A, Heeresgruppe Südukraine, Heeresgruppe Süd, Heeresgruppe Ostmark
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Oberkommando der Heeresgruppe A, Heeresgruppe Südukraine, Heeresgruppe Süd, Heeresgruppe Ostmark
Geschichte des Bestandsbildners
Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin,"Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 194", 17 Bd., Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.
Oberbefehlshaber:
Oberbefehlshaber für bestimmte Kriegsschauplätze waren in der Kriegsspitzengliederung nicht vorgesehen. Ihre in der Regel mit einem Heeresgruppen-Kommando gekoppelten Befugnisse entstanden zwangsläufig, als die Tätigkeit des Oberkommandos des Heeres auf den jeweiligen Hauptkriegsschauplatz beschränkt wurde und die Führung auf den Nebenkriegsschauplätzen (zuerst mit dem Norwegen-Unternehmen 1940) auf den Wehrmachtsführungsstab direkt überging.
Nach Abschluss des Polenfeldzuges wurde am 3.10.1939 das im Osten verbleibende Heeresgruppen-Kommando Süd (AOK 12) unter der Bezeichnung"Oberos" (Oberkommando Ost) mit der Führung der Truppen des Feldheeres in Polen und Ostpreußen betraut. Bei Verlegung in den Westen (als HGr.Kdo."") am 20.10.1939 wurden für die gleichen Zwecke ein Stab Oberost neu aufgestellt, der Mai 1940 ebenfalls nach Westen ging (dort ab 15.5.1940 als AOK 9 eingesetzt).
Ein dritter Stab Oberost wurde am 1.5.1940 aus dem bisherigen Grenzschutz-Abschnitts-Kommando Süd gebildet. Am 21.7.1940 wurde dieser Stab in den des"Militärbefehlshabers im Generalgouvernemen" (MiG) umgewandelt, der nur noch territoriale Aufgaben zu erfüllen hatte (praktisch einem Wehrkreis-Kommando gleichgestellt).
Im Westen war seit dem 25.10.1940 das Heeresgruppen-Kommando"" zugleich Ob. West; am 15.3.1941 erhielt das Heeresgruppen-Kommando"" dessen Befugnisse; am 10.9.1944 entfiel der bisher übliche Zusatz"(HGr.Kdo. D" für den Ob. West.
Nach dem Rückzug aus Frankreich waren die Truppen am Oberrhein vorübergehend (2.12.1944 bis 24.1.1945) Himmler als Ob. Oberrhein unterstellt und während dieser Zeit dem Ob. West entzogen.
Nach dem Zerreißen der Verbindung zwischen dem Nord- und Südteil der Westfront wurde der Ob. West am 25.3.1945 umbenannt in Ob. Süd; am 22.4.1945 wurde dem Ob. Süd der ganze verbliebene Südraum (also einschließlich der Bereiche des Ob. Südwest und des Ob. Südost) unterstellt.
Für den abgetrennten Nordwesten (insbesondere Festung Holland, später auch Dänemark) wurde am 15.4.1945 ein besonderer Ob. Nordwest eingesetzt.
In Italien war seit dem 1.12.1941 ein Ob. Süd (Kesselring) beim italienischen Oberkommando (Comando Supremo) eingesetzt gewesen (bis zum 1.12.1942) in Verbindung mit der Luftflotte 2). Durch den Abfall der Italiener entfiel ab 8.9.1943 der Zusatz"beim ital. Comando Suprem"; am 21.11.1943 erfolgte erfolgte die Umbenennung in"Ob. Südwest (HGr.""".
Auf dem Balkan wurden dem Oberbefehlshaber der neuen Heeresgruppe"" am 1.1.1943 auch die Aufgaben eines Ob. Südost übertragen. Sie gingen am 22.8.1943 auf die Heeresgruppe"" und nach deren Auflösung am 25.3.1945 wieder auf die Heeresgruppe"" über.
Heeresgruppen:
Die im Frieden bestehenden 6 Heeresgruppen-Kommandos wurden bei Kriegsbeginn aufgelöst und zur Aufstellung von 5 Armee-Oberkommandos und eines neuen Heeresgruppen-Kommandos (offizielle Bezeichnung im Felde"Oberkommando der Heeresgruppe...) verwandt:
HGr-Kdo 1 (Berlin) wird AOK 2 (HGr. Nord), Wehrkreis III
HGr-Kdo 2 (Frankfurt) wird HGr C, WK IX
HGr-Kdo 3 (Dresden) wird AOK 8, WK IV
HGr-Kdo 4 (Leipzig) wird AOK 10, WK IV
HGr-Kdo 5 (Wien) wird AOK 14, WK XVII
HGr-Kdo 6 (Hannover) wird AOK 4, WK XI.
Für den Polen-Feldzug wurden die Armee-Oberkommandos 2 und 12 zur Führung der Heeresgruppen Nord und Süd bestimmt, ohne daß sie in der Feldpostübersicht ihre Bezeichnungen änderten.
Im Frankreich-Feldzug waren 3 Heeresgruppen eingesetzt:
"" aus AOK 12 (Heeresgruppe Süd/Polen): Mitte
"" aus AOK 2 (Heeresgruppe Nord/Polen): rechter Flügel
"" bei Kriegsbeginn für den Westen gebildet, nun: linker Flügel.
Nach Beendigung des Feldzuges wurden die Heeresgruppen-Kommandos"" und"" in den Osten, bzw. in das Reichsgebiet verlegt; für Frankreich wurde das Heeresgruppen-Kommando"" neu gebildet (25.10.1940).
Für den Rußland-Feldzug erfolgte mit Inkrafttreten der Planung für"Barbaross" eine Umbenennung:
Süd aus""
Mitte aus""
Nord aus"".
Für den Sommerfeldzug 1942 wurde im Juli die Heeresgruppe Süd in"" und"" geteilt (Stab Süd wurde Stab"", während der Stab"" am 9.7.1942 aus dem Küstenstab Asow hervorging) und zwischen beide am 28. Nov. noch eine besondere Heeresgruppe Don (aus AOK 11) eingeschoben; diese wurde am 9.3.1943 in Süd umbenannt; das Heeresgruppen-Kommando"" war schon am 10.2.1943 herausgezogen worden. Am 31.3.1944 erfolgte die Umbenennung von"" in Südukraine und Süd in Nordukraine - und nach den schweren Sommerkämpfen am 20.9.1944 die erneute Umbenennung von Südukraine in Süd und von Nordukraine in"". Am 25.1.1945 wurden die Heeresgruppen der Ostfront umgegliedert und fast alle umbenannt:
Süd (wie bisher; wurde April 1945: Ostmark)
Mitte (aus"")
Weichsel (neu eingeschoben)
Nord (aus Mitte)
Kurland (aus Nord).
Durch diese Umbenennungen im Laufe des Rußland-Feldzuges wurden die gleichen Bezeichnungen zu verschiedenen Zeiten an ganz unterschiedlich eingesetzte Heeresgruppen-Kommandos vergeben, die auch im formationsgeschichtlichen Sinne nichts miteinander zu tun hatten. Ein Heeresgruppen-Kommando"Sü" gab es z. B. (einschließlich des Polen-Feldzuges) viermal als Bezeichnung für verschiedene Dienststellen. Etwas einheitlicher war die Benennung auf den Wehrmacht-Kriegsschauplätzen:
"" aus dem Reststab HGr."" (Südrußland) und dem Auffrischungsstab Rommel; ab 14.7.1943 zunächst Süddeutschland und Oberitalien, dann ab 1.12.1943 im Westen
"" aus dem Stab Ob. Süd am 26.7.1943 in Italien (ab 21.11.1943 zugleich Ob. Südwest)
"" bestand seit dem 25. 0.1940 im Westen (seit 15.3.1941 zugleich Ob. West); seit 10.9.1944 nur Ob. West
"" aus dem AOK 12 am 1.1.1943 auf dem Balkan (vom 1.1. bis 26.8.1943 und wieder ab 25.3.1945 zugleich Ob. Südost)
"" neugebildet am 12.8.1943 auf dem Balkan (26.8.1943 bis 25.3.1945 zugleich Ob. Südost); am 25.3.1945 aufgelöst
"" seit dem 28.4.1944 als Armeegruppe G und seit 12.9.1944 als Heeresgruppe G im Westen
"" seit dem 11.11.1944 im Westen. Außer diesen Heeresgruppen bestand vom 22.2.1943 bis zur Kapitulation am 13.5.1943 die Heeresgruppe Afrika (in Tunis).
Heeresgruppe A (1942-1944)
(WK III, Inf.Ers.Btl. 9 (Potsdam))
Aufstellung am 24.4.1942 in der Heimat als Stab Anton (Tarnbezeichnung), ab 22.5.1942:"Küstenstab Aso". Übernahm am 7.7.1942 den Befehl über den Südabschnitt der bisherigen Heeresgruppe Süd. Kämpfe im Kaukasus, am Kuban, auf der Krim und in der Südukraine; am 30.3.1944 umbenannt in Heeresgruppe Südukraine.
Oberbefehlshaber:
10.7.1942List, Wilhelm
10.9.1942durch OKH geführt
22.11.1942von Kleist, Ewald
Gliederung:
1942
Aug: 1. Pz.Armee, Armeegruppe Ruoff (17. Armee mit rum. Armee), 11. Armee
Sept.: 1. Pz.Armee, AGr. Ruoff (17. Armee mit rum. Armee), Befh. der Krim (XXXXII. AK)
1943
Jan.: 1. Pz.Armee, 17. Armee, Befh. der Krim
Febr.: 17. Armee, Befh. der Krim
März/Sept.: 17. Armee, Befh. Straße Kertsch, Befh. der Krim
Okt./Dez.: 6. Armee, 17. Armee
1944
Jan./Febr.: 3. rum. Armee, 17. Armee und Befh.d.dt.Tr. in Transnistrien
März: 6. Armee, 3. rum.Armee, 17. Armee
Zugehörig:
Heeresgruppen-Nachr.Rgt. 530
Heeresgruppe Südukraine
(WK III, Inf.Ers.Btl. 67 Potsdam)
Aufstellung am 30.3.1944 in Südrußland durch Umbenennung der bisherigen Heeresgruppe A. Durch den russischen Großangriff am 20.8.1944 in Rumänien (Bessarabien) fast völlig vernichtet und am 23.9.1944 in Heeresgruppe Süd umbenannt.
Oberbefehlshaber:
10.3.1944Schörner, Ferdinand
25.7.1944Frießner, Johannes
Gliederung:
1944
April: Armeegru. Wöhler (4. rum. Armee, 8. Armee), Armeegru. Dumitrescu (6. Armee, 3. rum.Armee), 17. Armee
Mai/Juni: Armeegru. Wöhler (4. rum.Armee, 8. Armee), Armeegru. Dumitrescu (6. Armee, 3. rum.Armee); z. Vfg.: 17. Armee (herausgezogen)
Juli: Armeegru. Wöhler (4. rum.Armee, 8. Armee), Armeegru. Dumitrescu (6. Armee, 3. rum.Armee)
Aug.: 8. Armee, 6. Armee
Sept.: 8. Armee, Armeegru. Fretter-Pico (6. Armee, 2. ung.Armee), XXIX. AK
Zugehörig:
Heeresgruppen-Nachrichten-Rgt. 530
Heeresgruppe Süd (1944-1945)
(WK III, Inf.Ers.Btl. 67 Potsdam)
Aufstellung am 23.9.1944 in Siebenbürgen durch Umbenennung der in Rumänien vernichteten Heeresgruppe Südukraine. Kämpfe in Ungarn. Ende April 1945 noch umbenannt in Heeresgruppe Ostmark.
Oberbefehlshaber:
(25.7.1944)Frießner, Johannes
28.12.1944Wöhler, Otto
Gliederung:
1944
Okt.: Armeegru. Wöhler (8. Armee mit 2. ung. Armee), 6. Armee, 3. ung. Armee
Nov.: Armeegru. Wöhler (8. Armee mit 1. ung.Armee), Armeegru. Fretter-Pico (6. Armee mit 3. ung.Armee), 2. ung.Armee
Dez.: Armeegru. Wöhler (8. Armee mit 1. ung. Armee), 6. Armee, 3. ung.Armee
1945
Jan./März: 8. Armee, Armeegru. Balck (6. Armee mit 3. ung.Armee), 2. Pz. Armee
April: 8. Armee, 6. Pz. Armee, 6. Armee, 2. Pz. Armee
Zugehörig:
Heeresgruppen-Nachr-Rgt. 530
Heeresgruppe Ostmark
(WK III, Inf.Ers.Btl. 67 Potsdam)
Aufstellung Mai 1945 in Österreich durch Umbenennung der dorthin zurückgeworfenen Heeresgruppe Süd (die in der Schemat. Kriegsgliederung vom 30.4. noch unter diesem Namen erscheint.). Durch die Kapitulation aufgelöst.
Oberbefehlshaber:
(7.4.1945)Rendulic, Dr. Lothar
Gliederung:
1945
Mai: 8. Armee, 6. Pz.Armee, 6. Armee
Zugehörig:
Heeresgruppen-Nachr.Rgt. 530
Übersicht der Kriegsschauplätze nach Heeresgruppen und unterstellten Armeen (ohne Territorialbefehlshaber)
Die für die Armeebereiche gültigen Schlacht- und Gefechtsbezeichnungen sind bei den Armeen (Bestände RH 20-1 ff.) vollständig abgedruckt; dort sind auch - zu monatlichen Stichdaten - die unterstellten Korps und Divisionen angegeben.
Ostfront, Südabschnitt 1942-1944
Heeresgruppe A (ab 7.7.1942), ab 30.3.1944: Südukraine, 23.9.1944: Süd
1. Panzerarmee (Juli 1942) Vorstoß zum unteren Don; (Aug.-Nov. 1942) Kuban, Maikop, Terek; (Dez. 1942-Jan. 1943) Terek; Rückzug aus dem Zentral- Kaukasus auf den unteren Don
6. Armee (März 1944) Abwehrkämpfe an Dnjepr und Ingulez, Rückzug auf den Bug; (April-Mai 1944) Rückzug durch Transnistrien auf den unteren Dnjestr; weiterhin Stellungskämpfe (bis Aug. 1944); (Aug. - Sept. 1944) Kischinew; Siebenbürgen; (Okt.-Dez. 1944) Panzerschlachten in der Puszta; Kämpfe zwischen Theiß und Donau
8. Armee (April-Aug. 1944) Abwehrkämpfe zwischen Dnjestr und Pruth; (Aug. - Sept. 1944) Jassy; Ostparpaten; (Okt.-Dez. 1944) Kämpfe in Ostungarn, in den Karpaten und zwischen Theiß und Gran
11. Armee (Aug. 1942) Sicherung der Krim
17. Armee ((Aug.-Dez. 1942) Kuban, Taman-Halbinsel, Hoch- und Westkaukasus; (Jan-Febr. 1943) Rückzug aus dem Kaukasus auf den unteren Kuban; (März-Okt. 1943) Kuban-Brückenkopf; (Nov. 1943-Mai 1944) Krim, dann (bis Juli 1944) Reserve bei Heeresgruppe Südukraine
1. ungar.Armee (Nov.-Dez. 1944) siehe 8. Armee
2. ungar.Armee (Sept. 1944) siehe 6. Armee; (Okt.-Nov. 1944) siehe 8. Armee
3. ungar. Armee (Okt.-Dez. 1944) siehe 6. Armee
3. rumän. Armee (Aug.-Sept. 1942) siehe 17. Armee; (Jan.-Juli 1944) siehe 6. Armee
(April - Juli 1944 mit dieser als Armeegruppe Dumitrescu zusammengefasst)
4. rum. Armee (April-Juli 1944) siehe 8. Armee.
Endkämpfe im Osten 1945
Heeresgruppe Süd, Mai 1945: Ostmark
2. Panzerarmee (Jan.-April 1945) Kämpfe zwischen Plattensee und Drau; Rückzug auf Kärnten und Steiermark
6. Armee (Jan. - Febr. 1945) Kämpfe zwischen Plattensee und Donau; Verteidigung von Budapest; (März 1945) Panzerschlacht bei Stuhlweißenburg; (April-Mai 1945) Rückzug südlich der Donau auf den Ostalpen
6. Panzerarmee (März 1945) Panzerschlacht bei Stuhlweißenburg; (April-Mai 1945)
Rückzugskämpfe in Nordwestungarn und Niederösterreich, Preßburg, Wien
8. Armee (Jan.-März 1945) Kämpfe am Gran; (April-Mai 1945) Rückzugskämpfe nördlich der Donau durch Nieder- und Oberösterreich zur Moldau (Budweis)
3. ungar. Armee (Jan.-März 1945) siehe 6. Armee.
Oberkommando der Heeresgruppe A, Heeresgruppe Südukraine, Heeresgruppe Süd, Heeresgruppe Ostmark