Institut für Sexualwissenschaft

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Institut für Sexualwissenschaft 
Geschichte des Bestandsbildners Am 6. Juli 1919 gründeten der Arzt und Sexualreformer Magnus Hirschfeld, der Nervenarzt Arthur Kronfeld und der Hautarzt Friedrich Wertheim in Berlin das Institut für Sexualwissenschaft. 1922 eröffnete das Institut die Abteilung Eheberatung. 1924 wurde das Institut als öffentlich-gemeinnützige Stiftung anerkannt. Das Institut engagierte sich in der Forschung, der Sexualberatung, der Behandlung von Geschlechtskrankheiten und der sexuellen Aufklärung der Bevölkerung. Es sammelte alles verfügbare einschlägige Material, arbeitete es auf und beriet, oft unentgeldlich, Anfragende. Diese Tätigkeiten wurden ermöglicht durch ein eigenes Labor, Behandlungszimmer, Sammlungen und eine umfangreiche Bibliothek. Seine Gutachten für Gerichtsprozesse, insbesondere gegen den § 175 des Strafgesetzbuches (Homosexualität), waren von großem öffentlichem Interesse. Das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (s. Bestand R 8071) - die erste Homosexuellenorganisation - und die Weltliga für Sexualreform hatten am Institut ihren Sitz. Als jüdisch, sozialdemokratisch und sittenwidrig diffamiert, besetzten und plünderten SA und nationalsozialistische Studenten am 6. Mai 1933 das Institut. Daraufhin schloss der Berliner Polizeipräsident das Institut am 14. Juni 1933. Das Grundstück im Tiergarten "Villa Joachi") wurde beschlagnahmt und einzelne Gegenstände versteigert. 
Institut für Sexualwissenschaft 

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