Reichsamt für Landesaufnahme
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Reichsamt für Landesaufnahme
Geschichte des Bestandsbildners
1921 entstanden durch Zusammenfassung der preußischen Landesaufnahme, einer Ein‧richtung des Heeres, mit dem sächsischen topografischen Büro; Aufgaben des Reichsam‧tes für Landesaufnahme (RfL): vermessungstechnische Erschließung des Reiches, Zusam‧menfassung aller Vermessungen, Durchführung von Vermessungsarbeiten, Herausgabe amtlicher Kartenwerke; im Juli 1934 Neuordnung des Vermessungswesens zur Reichskom‧petenz unter der Leitung des Reichsministeriums des Innern (RMdI); Gliederung des dem Ge‧schäftsbereich des RMdI zugeordneten RfL: Abteilung Z, Trigonometrische Abteilung, Fo‧togrammetrische Abteilung, Topografische Abteilung, Kartografische Abteilung, Abteilung für Landeskunde Sachsen
Langtext:
Das Reichsamt für Landesaufnahme (RfL) entstand am 1. April 1921 durch den Zusammenschluss der Königlich-Preußischen Landesaufnahme, einer Einrichtung des Heeres, mit der Sächsischen Landesaufnahme. Bis 1934 war das Vermessungswesen zum größten Teil Sache der Länder; der Wirkungskreis des RfL blieb dementsprechend begrenzt. Dies änderte sich durch das Gesetz über die Neuordnung des Vermessungswesens vom 3. Juli 1934 (RGBl. I, S. 534). Mit ihm wurde das Vermessungswesen zur Reichsangelegenheit erklärt. Dies führte zum organisatorischen Zusammenschluss der Landesvermessungen (Erlass vom 31. Mai 1935) und zur Bildung von Hauptvermessungsabteilungen (Gesetz vom 18. März 1938; RGBl. I, S. 277). Die Bedeutung des RfL nahm dementsprechend zu. Es war dem Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern (RMdI) zugeordnet und gliederte sich in sechs Abteilungen:
* Zentralabteilung (Personal- und Verwaltungsangelegenheiten)
* Trigonometrische Abteilung
* Photogrammetrische Abteilung
* Topographische Abteilung
* Kartographische Abteilung
* Abteilung für Landeskunde Sachsen
Seine Aufgaben waren die vermessungstechnische Erschließung des Reiches und die Herausgabe amtlicher Kartenwerke. Nur das Katasterwesen blieb bis 1944 als eigenständige Organisation des Vermessungswesens erhalten. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges arbeitete das RfL fast ausschließlich für die Wehrmacht - z.B. bei der Erstellung von Panzer- oder Durchgängigkeitskarten. Zugleich versuchte die Wehrmacht, eigene Vermessungs- und Kartenstäbe aufzubauen (Führererlass vom 4. Dez. 1940). Dadurch entstand eine Konkurrenzsituation zwischen wehrmachtseigenen Stäben und dem RfL.
Erschwert wurde die Arbeit des RfL im Laufe des Krieges zusätzlich durch die zunehmenden Luftangriffe auf Berlin. Um die Vermessungsarbeiten fortzuführen, wurden die einzelnen Abteilungen ausgelagert (Erlass des RMdI vom 30. Juli 1943). Die Leitung, die Abteilung Z und die Trigonometrische Abteilung wurden nach Friedrichroda, die Topographische und die Photogrammetrische Abteilung nach Meyenburg/Priegnitz, die Kartographische Abteilung nach Waltershausen, Wanfried, Greiz, Heidenau, Eulau, Königswald und Neudorf und die Abteilung für Landeskunde nach Worbis/Eichsfeld verlegt. Dennoch wurden große Teile der Unterlagen des RfL im Zuge der Luftangriffe zerstört.
Reichsamt für Landesaufnahme