Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft

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Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft 
Geschichte des Bestandsbildners 1934 gegründet zur Sicherung der deutschen Mineralölversorgung, insbesondere der Versorgung der Luftwaffe mit Treibstoffen. Gesellschafter waren zunächst die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten (Öffa) und die IG-Farbenindustrie AG (bzw. seit 1935 die Deutsche Bau- und Bodenbank). Ab 1943 war das Deutsche Reich (Reichswirtschaftsministerium) nur noch alleiniger Gesellschafter. Die Haupttätigkeitsgebiete waren neben Ein- und Verkauf von Mineralöl, Verwaltung und Verwertung beschlagnahmter Mineralölbestände sowie dem Bau von Ölfernleitungen, Kesselwagen und Tanklagern auch die Erfassung und Verwertung beschlagnahmter Rohstoffe (v.a. Erze, Metalle) sowie der Bau von Fabrikanlagen zur Herstellung von Einsatzstoffen für die Sprengstoffindustrie. Nach 1945 wurde die Wifo durch den Bund übernommen und 1970 im Handelsregister gelöscht. Die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH (kurz WiFo) wurde am 24. August 1934 in Berlin errichtet . Die wahre Ausrichtung der WiFo wurde bei ihrer Gründung nach außen verschleiert; dem zugrundeliegenden Gesellschaftsvertrag zufolge sollte sie -hauptsächlich durch wissenschaftliche Tätigkeit - die Wirtschaft fördern und neue Unternehmen ins Leben rufen. Die ihr eigentlich zugedachten bzw. tatsächlich zugewiesenen Kernaufgaben bestanden jedoch in der"Überwindung von Engpässen in der kriegswirtschaftlichen Versorgun" (Beschaffung und/oder Herstellung von Schmier- und Treibstoffen zur Gewährleistung des Einsatzes von Fahrzeugen und Kriegsgerät) und der"Durchführung von Bauten (Bereitschaftsanlagen) und Bevorratunge". Gesellschafter der WiFo waren im Auftrag des Deutschen Reichs die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG (Öffa) sowie die I.G. Farbenindustrie AG. 1935 trat die Deutsche Bau- und Bodenbank AG als Gesellschafter an die Stelle der I.G. Farben. Die WiFo baute und betrieb hauptsächlich Groß- und Zwischentanklager zur Lagerung und zum Umschlag von Mineralöl sowie zur Mischung von Treibstoff, besaß u.a. Kesselwagen und Lokomotiven für den Bahntransport und errichtete zudem mehrere Fabriken für die Herstellung von Sprengstoffen und deren Vorprodukten. Darüber hinaus unterhielt sie 15 Wohnsiedlungen. Die WiFo gliederte sich in mehrere Hauptabteilungen; 1943 waren dies die Abteilungen H (Hauptverwaltung), M (Mineralöl), F (Fabriken), B (Bau) und T (Transport). Nach dem Zweiten Weltkrieg erklärten die Alliierten die WiFo zur Kriegsgesellschaft. Die Militärregierung betraute ihr unmittelbar unterstellte Treuhandverwaltungen mit der Verwaltung der WiFo. Nachdem im Juli 1951 die Bundesrepublik Deutschland Gesellschafterin der WiFo geworden war, trat am ersten August 1951 der vom Bundesministerium der Finanzen gewählte neue Aufsichtsrat erstmalig nach Kriegsende zusammen. Kurze Zeit darauf, am 30. Oktober 1951, beschloss die Gesellschafterversammlung der WiFo deren Liquidation. Das bis dahin noch aktive Geschäft mit Kesselwagen, Tanklagern und den chemischen Fabriken in Lüneburg-Embsen und Langelsheim wurde von der Liquidation getrennt, indem man es zwei neu gegründeten Tochtergesellschaften der Industrieverwaltungsgesellschaft (IVG) übertrug: Dies waren die Vereinigte Tanklager und Transportmittel GmbH (VTG) und die Norddeutsche Chemische Werke GmbH (Nordchemie). Die WiFo-Tanklager wurden zumeist aufgegeben oder durch die alliierten Streitkräfte genutzt; 1955 wurde der in Liquidation befindlichen WiFo hierfür auch eine Nutzungsvergütung zugestanden, deren Höhe streitig war. Der Rechtssitz der Gesellschaft war seit jeher Berlin. Die Hauptverwaltung hatte man jedoch noch vor Kriegsende nach Unterpfaffenhofen bei München verlagert. Gemäß dem Gesetz über die Abwicklung von Kriegsgesellschaften vom 9. Mai 1960 wurden alle Gläubiger aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens bis zum 31. Dezember 1960 anzumelden. Umgekehrt hatte auch die WiFo (i.L.) noch offene Forderungen gegenüber Schuldnern, für die es nach Kriegsende jedoch vielfach (zunächst) keine Rechtsnachfolger gab. Bis zu ihrer endgültigen Abwicklung 1970 bestand die frühere Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH als Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH in Liquidation (i.L.) fort. 
Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft 

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